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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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toll? Das kann jetzt ganz schnell gehen, dass die Sprache zurückkommt!«
    Er nickte nur abwesend. Irgendwie konnte sie ihn mit ihrer Begeisterung nicht anstecken.
    Â»Gut, Marlene. Wir telefonieren. Dann mach ich mich jetzt auf den Weg. Ach ja, aber du kommst noch mit raus und zeigst mir diesen ominösen Kanister?«

    Marlene konnte es nicht fassen. Das Teil war verschwunden. Auch die Tüte mit den Lumpen – alles wie vom Erdboden verschluckt. Mirko zeigte sich genauso schockiert wie sie selbst.
    Â»Meinst du denn, du kannst ruhig schlafen? Oder soll ich heute Nacht lieber bei euch im Haus bleiben?«
    Â»Vielen Dank, Mirko, aber das ist wirklich nicht nötig! Jetzt, wo der Benzinkanister weg ist, kann ja keiner mehr damit Dummheiten machen«, beschwichtigte ihn Marlene in leichtem Tonfall.
    Gemeinsam drehten sie noch eine Kontrollrunde um den Schuppen und das Haus, ohne dabei etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Mit ernstem Gesicht nahm Mirko ihr das Versprechen ab, ihr Handy immer nah bei sich zu behalten und sich gleich am nächsten Morgen bei ihm zu melden. Als sie sich schließlich verabschiedeten, war seine Umarmung viel inniger als sonst, hatte Marlene den Eindruck.
    Ganz in Gedanken kehrte sie in die Küche zurück. Gerade fing sie an aufzuräumen, da hörte sie Sophie aufgeregt rufen.
    Â»Marlene! Mamma mia! Marlene!«
    Sie eilte die Treppe hinauf und stürzte in Sophies Zimmer. Als sie das Licht einschalten wollte, protestierte Sophie heftig, sodass sie es sofort wieder löschte.
    Â»Da! Marlene! Mamma mia!«, raunte Sophie, die im dunklen Zimmer am Fenster stand. Mit dem Zeigefinger wies sie nach draußen ins Dunkel. Im ersten Moment erkannte Marlene nur schemenhaft zwei Gestalten. Erst als der Wind die Wolken vertrieb, sah sie im weißen Vollmondlicht Mirko drüben vor dem Restaurant stehen und neben ihm noch einen Mann. Er war fast genauso groß wie Mirko und hatte sein dunkles Haar im Nacken zusammengebunden. Die beiden redeten. Irgendwie kam ihr der Mann bekannt vor, grübelte Marlene. Jetzt klopfte er Mirko auf die Schulter, und die beiden gingen auseinander.
    Sophie zupfte Marlene am Ärmel und zog sie in den erleuchteten Flur. Aus den Tiefen ihrer Blousontasche förderte sie den Glückskeks zutage und hielt ihn Marlene vors Gesicht.
    Â»Mann! Mamma mia! Mann!«, flüsterte sie aufgeregt.

    Â»Schmeckt fantastisch, dein Kaninchen, Steffen!«
    Â»Ja, nicht wahr! Lapin au Cidre. Das ist ein Rezept der Wirtin vom Floric. Du erinnerst dich? Sie ist halbe Bretonin.«
    Â»Ach ja, das Restaurant am Steilufer. Anna Floric, eine fantastische Köchin. Ich bin seit damals nicht mehr dort gewesen. Das hier ist jedenfalls köstlich!«
    Das zarte helle Fleisch war mit Zwiebel- und Apfelscheiben geschmort, mit Cidre aufgegossen, mit Dijonsenf und Honig gewürzt und mit Crème fraîche verfeinert. Dazu passten wunderbar die goldbraun gerösteten Kartoffelscheiben und ein zarter grüner Blattsalat mit leichtem Dressing.
    Â»Früher war Kaninchen ja ein Arme-Leute-Essen. Ich weiß nicht, ob es deshalb heute ein wirklich völlig unterschätztes Fleisch ist, oder woran es noch liegen könnte. Dabei ist es so gesund, fettfrei und sehr eiweißreich.«
    Â»Ich weiß. Meine Oma sagte etwas abfällig Stallhase dazu, obwohl es in meiner Kindheit bei ihr auch immer einen Kaninchenstall gab.«
    Â»Dieses Tier jedenfalls ist Bioqualität aus Freilandhaltung. Und, schmeckt es dir auch, mein Schatz?«
    Â»It’s absolutely delicious, above all with this honey, my honey!«, flötete David mit blasierter Attitüde .
    Der frische Muscadet sur lie mit seinem ganz leichten Prickeln, den er zum Hauptgang ausgewählt hatte, war der perfekte Begleiter zum Kaninchen. Georg spürte, wie er vollkommen im Genießen aufging und sich sämtliche dunkle Gedanken einer nach dem anderen verflüchtigten.
    Â»Wie sieht es eigentlich aus mit dem Fall dieses unseligen Menschen vom Bahndamm?«, wollte Steffen wissen, als die Teller geleert waren.
    Â»Wir sind heute ein ganzes Stück weiter gekommen: Wir wissen endlich, um wen es sich handelt. Der Mann lebt schon lange in Deutschland, scheint Koch von Beruf zu sein. Hat jedenfalls eine Zeitlang in diversen Restaurants hier im Norden gearbeitet. Allerdings hatte er sein Geld schon lange anders verdient: mit kleineren Delikten, Betrügereien, Hehlerei und so

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