Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
Vom Netzwerk:
herausgerückt.«
    Â»Und dann bin ich gekommen und hab ihn vertrieben. Das tut mir leid. Und jetzt?«
    Mirko schaute echt betroffen. So war er schon immer gewesen, stets hilfsbereit, hatte sich immer um andere gekümmert, so wie auch um sie und Sophie, so wie ihm jetzt auch Wallys Schicksal offensichtlich nicht gleichgültig war. Vielleicht würde er ja gar kein so schlechter Politiker sein, wenn es ihm gelang, sich seine Empathie zu bewahren.
    Â»Mach dir keine Gedanken, Mirko. Wenn es Wally wirklich wichtig war, dann wird er noch mal wieder herkommen.«

Kapitel XI
    Immer noch brauste ein starker Wind durch die Bäume am Haus und trieb Wolken über den Nachthimmel, sodass es schien, als ob der Vollmond auf Wanderschaft war. Marlene konnte nicht schlafen. Sie wälzte sich hin und her, ihr wurde heiß, sie schlug die Decke zurück, dann begann sie zu frieren und als sie sich bis zum Hals wieder in das Federbett gekuschelt hatte, verspürte sie mit einem Mal unbändigen Durst. Aber das alles waren nur Symptome. Ihr eigentliches Problem lag woanders. Ständig ging ihr der heutige Abend im Kopf herum.
    Nach Wallys plötzlichem Aufbruch hatten sie erst noch zu dritt in der Küche gesessen und von dem Apfelstreuselkuchen gekostet, den sie nach einem Rezept ihrer Cousine Edith gebacken hatte. Marlenes Appetit war zurückgekehrt, und der lauwarme saftig-fruchtige Kuchen schmeckte einfach köstlich!
    Mirko hatte sich um alles gekümmert bei ihrem Wagen. Er hatte einen Bekannten bei der Polizei gebeten, sich den Renault einmal anzusehen, was der gleich erledigt hatte. Allerdings schätzte der Mann die Aussichten, den oder die Täter ausfindig zu machen, wohl eher gering ein. Anschließend hatte Mirko der Werkstatt den Reparaturauftrag erteilt, und spätestens Freitag sollte das Auto wieder fahrbereit sein.
    Â»Mensch, Mirko, das ist echt klasse! Dann können wir ja am Wochenende nach Hause fahren. Hast du das gehört, Sophie?«
    Als Antwort strahlte Sophie glücklich übers ganze Gesicht.
    Â»Ach, ihr wollt zurück nach Berlin?«
    Das klang überrascht und auch ein bisschen enttäuscht, wie Marlene schien.
    Â»Ich hatte doch gesagt, dass es aufs Wetter ankommt, wie lange wir bleiben. Und du siehst ja …«
    Im Lichtschein, der aus dem Küchenfenster in den Garten fiel, bewegten sich die vom Regen nassen Blätter eines Haselstrauches im Wind.
    Â»Es hat doch schon wieder aufgehört zu regnen!«, lächelte Mirko.
    Â»Na ja, das Wetter allein ist es nicht. Das weißt du ja. Es gibt übrigens schon wieder was Neues.«
    Als Mirko erstaunt aufschaute und dazu etwas bemerken wollte, bedeutete ihm Marlene mit einem Seitenblick auf Sophie, jetzt lieber ruhig zu sein. Es sollte ohnehin nicht lange dauern, und die Freundin zog sich ins obere Stockwerk zurück.
    Â»Ehrlich, ein Benzinkanister?«
    Mirko stieß die Luft aus.
    Â»Echt böse.«
    Â»Das find ich allerdings auch.«
    Â»Steht der immer noch da?«
    Â»Ich nehm’s mal an.«
    Â»Der sollte da aber nicht bleiben.«
    Ein kurzes Tonsignal erklang.
    Â»Entschuldige!«
    Mirko las eine SMS und steckte sein Handy wieder ein.
    Â»Okay, du musst nach Hause …«, meinte Marlene und versuchte, nicht enttäuscht zu klingen. Das Letzte, was sie wollte, war, dass Mirko ihretwegen Probleme mit Susann bekam.
    Â»Ja, so langsam«, lächelte er. Etwas verlegen sah er dabei aus, fand Marlene.
    Er nahm einen Schluck Wein.
    Â»Aber du kommst auf jeden Fall noch einmal vorbei, bevor wir abreisen, ja?«
    Â»Ich hab eine bessere Idee, Marlene: Was hältst du davon, wenn wir am Freitag bei uns ein Abendessen machen? Susann würde sich bestimmt auch freuen.«
    Â»Ich werde Sophie fragen, und du fragst deine Frau, ob es ihr passt. Seit ihrem Unfall geht Sophie nicht so gern zu anderen Leuten. Ist ja klar, das ist immer eine ungeheure Anstrengung für sie, aufzupassen und den Gesprächen zu folgen. Hier, in unseren eigenen vier Wänden, kann sie sich einfach in ihr Zimmer zurückziehen, wenn sie genug hat. Ach übrigens, Sophie macht große Fortschritte beim Sprechen. Sie hat schon wieder neue Wörter gesprochen!«
    Â»Ach ja? Was denn?«
    Mirko sah Marlene skeptisch an.
    Â»Du warst dabei: Sie hat ›tschüss‹ zu Wally gesagt. Und mit ›gute Idee‹ hat sie mich heute auch schon gelobt. Findest du das nicht auch

Weitere Kostenlose Bücher