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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Waffen hervorholte.
    16
    Rebecca wartete in dem stockdunklen Schlafzimmer im Obergeschoss des Hauses. Purcell saß im Flur, den Rücken an die Wand gelehnt, die vier Töpfe mit dem immer noch dampfenden Öl neben sich. Die Szene wirkte absurd, hätte Rebecca nicht so schreckliche Angst gehabt, hätte sie laut aufgelacht.
    Sie hatten erst einige Minuten lang in ihren Positionen ausgeharrt, als das durchdringende Geräusch von mehreren Fenstern, die gleichzeitig eingeschlagen wurden, die Stille durchbrach. Rebecca schreckte hoch und unterdrückte einen Schrei, indem ihre Hand jäh vor ihren Mund flog. Purcell schaute hinter dem Türrahmen hervor und hielt sich den Finger an die Lippen. Sie sollte sich still verhalten.
    Komm schon, Logan, wo bleibst du?
    Rebecca lauschte angestrengt in die darauffolgende Stille. Nach ein paar Minuten knirschten Schritte über Glassplitter hinweg. Sie waren im Haus.
    Dann verstummte das Geräusch der Schritte, und über sie senkte sich erneute Stille.
    Purcell schob sich langsam an der Wand in den Stand hoch. Mit der linken Hand nahm er einen der Töpfe vom Boden, während er in der anderen das Messer hielt.
    Auch Rebecca erhob sich und trat zur Schlafzimmertür. Ihr Messer hielt sie in beiden Händen.
    Purcell drehte sich um und gab ihr mit der rechten Hand ein Zeichen, in den Raum zurückzugehen und sich von der Tür fernzuhalten, aber sie kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und schüttelte den Kopf. Wütend zog Purcell die Augenbrauen in die Höhe, blieb aber, wo er war.
    Am Fuße der Treppe tat sich etwas: nasse Schuhe auf steinernem Flurboden. Nur ein leises Quietschen, aber definitiv da. Rebecca hielt die Luft an, als Purcell sich näher an den Treppenabsatz herantastete und sich mit dem ersten Topf Öl in Position brachte.
    17
    Nachdem sie vor der kleinen Anhöhe gehalten hatten, folgte Logan Hardy zum Heck ihres Jeeps. Seine Kleidung wurde vom Regen augenblicklich durchnässt. In der Ferne glaubte er, ein leises Donnergrollen zu hören.
    Hardy öffnete den Kofferraum und warf die Plane beiseite, mit der er ihre Ausrüstung abgedeckt hatte. Schnell legten sie ihre schusssicheren Westen an, dann wartete Logan im Regen, bis Hardy die Waffen überprüft hatte. Anschließend steckte Logan seine Handfeuerwaffe ein und schulterte die kompakte Maschinenpistole. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg den Hügel hinauf, wobei ihre Füße immer wieder auf dem nassen Gras ausrutschten.
    Als sie sich der Kuppe näherten, verlangsamte Hardy sein Tempo, und Logan tat es ihm nach. Das Herz schlug ihm vor Aufregung bis zum Hals.
    Hardy ging in die Hocke, blickte über die Kuppe hinweg und gab Logan dann ein Zeichen, zu ihm aufzuschließen. Logan erblickte das Haus und den davor abgestellten Saab, aber kein anderes Fahrzeug. Im Haus war alles dunkel.
    Hardy verharrte an Ort und Stelle und deutete auf die Fenster im Erdgeschoss. Logan musste sich anstrengen, um zu erkennen, dass zwei davon eingeschlagen waren.
    » Wir müssen jetzt handeln«, sagte Hardy.
    Logan nickte, dann rannten beide in geduckter Haltung los, die Maschinenpistolen vor der Brust.
    Je näher sie dem Haus kamen, umso stärker spürte Logan die Anspannung mit jeder Faser seines Körpers. Jeden Moment erwartete er, von Schüssen aus einem der Fenster niedergestreckt zu werden.
    Aber nichts dergleichen geschah. Sie erreichten die Steinmauer, die das Grundstück begrenzte. Sie war rund einen Meter hoch, sodass sie sich dahinter verbergen konnten.
    » Ich kann keine Bewegung erkennen«, sagte Hardy. » Du?«
    » Nein«, antwortete Logan und schüttelte den Kopf.
    Hardy beobachtete mit gerunzelter Stirn das Haus.
    » Was jetzt?«, fragte Logan.
    » Wir stürmen die Bude. Eine andere Wahl haben wir nicht.«
    Hardy erhob sich und hechtete über die Mauer, Logan folgte unmittelbar hinter ihm. Diesmal hielten sie im Laufen ihre Maschinenpistolen mit dem Griff nahe der Schulter, um sofort auf jedes Ziel feuern zu können, das sich ihnen bot.
    18
    Weitere leise Geräusche, wieder Schritte auf dem Steinboden. Dann war wieder alles totenstill. Purcell verharrte in angespannter Haltung am Treppenabsatz.
    Ein Knarren der alten Holzstufen, als diese unter dem Gewicht eines Mannes ächzten. Purcell handelte augenblicklich. Er kippte das Öl hinunter und den Inhalt des zweiten Topfes sofort hinterher.
    Ein gellender Aufschrei.
    Dann ein grelles Aufblitzen auf der Treppe, das von Höllenlärm begleitet

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