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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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wurde.
    Schüsse.
    Mehrere.
    Kugeln schlugen mit einem dumpfen Geräusch in die Wand hinter dem Treppenabsatz. Rebecca zog sich rasch zurück, als ihr Gips und Holzsplitter um die Ohren flogen.
    Purcell griff gerade nach dem dritten Topf Öl und kniff immer wieder die Augen zusammen, um den Staub wegzublinzeln.
    Vom Fuß der Treppe hörten sie gequältes Stöhnen. Jemand entfernte sich rasch über den Steinboden.
    Dann das Trampeln von Schritten, die die Treppe hoch auf sie zustürzten.
    » Nicht!«, schrie jemand von unten.
    Purcell wich zur Seite. Weitere Schüsse fielen, und eine Mauerecke oberhalb der Treppe zerbarst. Als Purcell den Kopf abwandte, um sein Gesicht zu schützen, ließ er den Topf fallen. Heißes Öl ergoss sich über den hölzernen Treppenabsatz.
    Ein Mann erschien am Ende der Treppe. Sein Kopf fuhr herum, als er Purcell bemerkte, und er hob seine Waffe.
    Rebecca stieß einen Schrei aus.
    Purcell riss sein Messer hoch und stieß es dem Angreifer so tief in die Brust, dass man sein Brustbein splittern hörte.
    Der Mann riss Augen und Mund auf, ließ die Waffe fallen, die die Treppe hinunterklapperte, und schlug wie besessen, aber vergeblich auf Purcells Hände ein. Rebecca sah die üblen Verbrennungen an seinen eigenen Händen und in seinem Gesicht. Das Öl hatte sein Ziel nicht verfehlt.
    Purcell zog das Messer aus der Brust des Mannes und rammte es ihm mit einer blitzschnellen Bewegung in die Kehle, um es sogleich wieder in einem anderen Winkel herauszuziehen.
    Blut spritzte an die Wände.
    Purcell machte einen Schritt auf den Mann zu und versetzte ihm einen Tritt, sodass er rücklings die Treppe hinunterstürzte.
    Dann begann die Schießerei. Kugeln blieben neben Purcell in der Wand stecken. Als er sich duckte, grinste er Rebecca an. Blut hatte bereits rote Bahnen in dem weißen Gipsstaub auf seinem Gesicht gezogen. Purcell sah aus, als trüge er Kriegsbemalung.
    Nie wieder in ihrem Leben wollte Rebecca diesen Gesichtsausdruck sehen müssen.
    19
    Während er neben Hardy herlief, hörte Logan die Schüsse und sah, wie das Innere des Hauses vom Mündungsfeuer erhellt wurde. Noch fünfzig Meter bis zur Haustür. Weitere Schüsse. Schreie drangen aus dem Haus.
    Noch dreißig Meter, dann nur noch zwanzig.
    Plötzlich war alles still, keine Schüsse waren mehr zu hören.
    Hardy erreichte das Haus und drückte sich neben der Tür an die Wand, Logan nahm auf der anderen Türseite Aufstellung. Er sah Hardy an, erwartete Anweisungen.
    » Warte«, sagte Hardy.
    Logan wischte sich mit dem Handrücken den Regen fort, der ihm in die Augen lief. Er musste wissen, was die plötzliche Stille zu bedeuten hatte. Vor seinem geistigen Auge sah er Penny in ihrem eigenen Blut liegen. Dann verzerrte, verwandelte sich ihr Gesicht, und es wurde zu Beckys.
    Logan schloss die Augen, um das Bild aus seinen Gedanken zu verbannen, aber es wollte nicht verschwinden.
    Nicht noch einmal. Nicht vor meinen Augen.
    Aus dem Haus ertönten wieder Schüsse.
    20
    Rebecca und Purcell wurden vom Erdgeschoss aus unter Dauerfeuer gesetzt. Rebecca duckte sich, als weiterer Gips von der Wand abplatzte und Staub ihr die Luft nahm.
    Schritte auf der Treppe, einer der Männer gab seinem Kollegen Feuerschutz.
    Purcell hatte sich hingekniet, griff nach dem letzten Topf Öl und schleuderte ihn um die Ecke des Treppenabsatzes, als einer der Männer die oberste Stufe erreichte.
    Die heiße Flüssigkeit traf ihn im Gesicht, lief ihm in die Augen und in den Mund. Ein Schrei drang gurgelnd aus seiner Kehle. Purcell stieß ihm mehrfach das Messer in die Brust und in den Hals– kurz und heftig.
    Von unten wurde weiterhin geschossen, und plötzlich kippte auch Purcell mit einem Schrei nach hinten.
    Der Mann auf der Treppe hielt sich die Hände auf seine Wunden, aber es gelang ihm nicht, den Blutstrom zu stoppen. Er fiel vornüber und schlug mit dem Gesicht auf die oberste Treppenstufe, bevor sein toter Körper nach unten rutschte.
    Als Purcell nach Rebecca tastete, ergriff sie seine Hand, zog ihn zu sich ins Zimmer und schlug die Tür zu. Er hielt sein Bein umklammert, über seine Finger rann Blut. Wieder hörten sie Schritte auf der Treppe, als einer der noch lebenden Männer zu ihnen heraufgehastet kam. Schüsse rissen Löcher in das Holz der Schlafzimmertür, Splitter bohrten sich in Rebeccas Wangen. Instinktiv hielt sie sich die Hand vor das Gesicht, um ihre Augen zu schützen.
    Auch Purcell hob die Hand, allerdings um ihr die Waffe zu zeigen, die er

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