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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Blick zu. » Es gibt wohl nichts, womit ich dich umstimmen könnte?«, fragte sie.
    » Nichts«, antwortete Roddy.
    Sie seufzte und spielte mit ihrem Handy. » Ist dir klar, mit was für einem Haufen Scheiße ich mich jetzt beschäftigen muss? Von der Plattenfirma über den Konzertveranstalter bis hin zu…«
    » Dafür kriegst du auch nicht gerade wenig Kohle. Stell dich also nicht so an.«
    Rebecca musterte die Frau von oben bis unten. Sie sah tatsächlich nach Geld aus: manikürte Hände und pedikürte Füße, exquisit lackierte Fingernägel, Designerklamotten vom Scheitel bis zur Sohle.
    Die Managerin machte keine Anstalten, klein beizugeben, aber Roddy erhob sich und ergriff einen auf abgewetzt getrimmten grünen Seesack, dem man trotzdem ansah, dass er gerade erst gekauft worden war. » Gehen wir.« Noch etwas unsicher auf den Beinen umrundete er das Bett und reichte Rebecca sein Gepäck. » Es macht dir doch nichts aus, oder? Ich fühle mich immer noch ein bisschen wackelig.«
    » Ist es denn gut, wenn du jetzt schon das Krankenhaus verlässt?«
    » Nein«, beantwortete die Managerin ihre Frage.
    » Aber ich halt’s hier keine Minute länger aus«, erklärte Roddy.
    Rebecca nahm den Seesack und warf ihn sich über die Schulter, während Roddy sich an ihrem Ellbogen festhielt. Sie musterte ihn kritisch, aber er wirkte tatsächlich fit genug, um zu verreisen.
    » Na gut, wenn ich dich schon nicht aufhalten kann«, sagte seine Managerin, » dann lass mich dir wenigstens helfen, das Krankenhaus zu verlassen, ohne dass du den Pressetypen in die Arme läufst.«
    » Von denen sind nicht mehr viele da«, sagte Rebecca.
    » Vermutlich sind die bloß einen Happen essen. Der Arzt hat ihnen gesteckt, dass Roddy mindestens noch einen weiteren Tag bleibt.«
    » Oh.« Mehr fiel Rebecca nicht ein, aber sie war froh, einen günstigen Zeitpunkt abgepasst zu haben.
    » Jetzt wartest du schön brav hier, bis ich jemanden organisiert hab, der dich durch einen Seiteneingang herauslässt.«
    » Mein Auto steht ganz hinten auf dem Parkplatz, gleich bei der Ausfahrt.«
    » Dann würde ich damit mal näher ranfahren, meine Guteste.«
    Rebecca nahm einen tiefen Atemzug und zählte im Geist bis zehn.
    22
    Nummer drei war sauer, weil Hudson ihn vorhin so abgefertigt hatte. Er war schließlich kein Idiot und schätzte es dementsprechend auch nicht, wie einer behandelt zu werden. Das hatte er in der Armee zu Genüge ertragen müssen. Jetzt, wo er ein professioneller Dienstleister war, erwartete er, dass ihm etwas mehr Respekt entgegengebracht wurde. Trotzdem war ihm bewusst, dass man auch im zivilen Leben nicht ohne eine gewisse Hierarchie auskam, also schluckte er seinen Ärger hinunter und konzentrierte sich wieder auf den Job, den er zu erledigen hatte.
    Nummer fünf hatte am Steuer gesessen, als sie der Polizistin zum Krankenhaus gefolgt waren. Mit seinen knapp eins achtzig war Drei fünf Zentimeter größer als Fünf, aber dafür war dieser ein häufiger Besucher des Fitnessstudios, wo er seinen muskelbepackten Körper trainierte.
    Sie hatten beschlossen, außerhalb des Krankenhausgeländes ihren Posten zu beziehen und der Frau nicht auf den Parkplatz zu folgen. Das hätte nicht nur ihren Verdacht wecken können, auch konnten sie von hier aus besser sehen, wenn sie wieder herauskam.
    Dann war es so weit, und sie trat aus der Tür. Es war kurz vor zwei, und die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel. Noch immer trug sie diese Baseballmütze und legte ein flottes Tempo an den Tag, als sie den Parkplatz zu ihrem Auto überquerte.
    Sie wechselten sich damit ab, versäumten Schlaf nachzuholen, und Nummer fünf döste gerade auf dem Fahrersitz. Drei versetzte ihm einen Rippenstoß und wies mit dem Kinn auf die Polizistin. Fünf rieb sich die Augen und blinzelte in Richtung Parkplatz, bis er sie entdeckt hatte. Sie hatte gerade ihren Wagen erreicht.
    » Überprüf mal den Tracker«, sagte er, während er die Polizistin nicht aus den Augen ließ.
    Drei klappte den Handschuhkastendeckel auf und nahm ein kleines Gerät heraus, mit dem man einem GPS -Signalgeber folgen konnte. Einen solchen hatten sie an der Unterseite ihres Autos befestigt, als sich die Polizistin vorhin in der Wohnung aufgehalten hatte. Weil der Wagen nicht weit entfernt stand, ertönte ein lautes Signal, und Nummer drei nickte zufrieden.
    Schweigend beobachteten sie, wie die Frau in den Wagen stieg.
    » Jetzt ist sie unterwegs«, sagte Nummer drei, als der Wagen

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