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Unheil ueber Oxford

Unheil ueber Oxford

Titel: Unheil ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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schließlich meinen Vorschlag unterbreitete, und ich rede hier nur von dem finanziellen Vorschlag – zu etwas anderem kam ich gar nicht erst –, lachte sie mir ins Gesicht. Ob ich nicht bemerkt hätte, dass sie sich intensiv mit einem ganz anderen Projekt beschäftigte? Und was den Sex anginge, so würden ihre Bedürfnisse auf das Beste befriedigt, vielen Dank.
    »Warum hast du mir dann Avancen gemacht?«, fragte ich verletzt.
    »Reines Ablenkungsmanöver«, gab sie zurück. »Im Büro glaubt jeder, dass wir rattenscharf aufeinander sind. Das hat den Vorteil, dass mein Partner und ich nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses stehen.«
    »Welcher Partner?«, fragte ich, griff nach der Rechnung, schluckte heftig und hoffte, dass meine Kreditkarte noch so viel hergab.
    »Ich überlasse es dir, das herauszufinden«, sagte sie und hauchte mir einen Luftkuss zu. Und dann stand sie auf – dieses Mal war entschieden das Rascheln von Seide zu hören – und ging zur Tür voraus.
    » Und? Hast du es herausgefunden? «
    » Ja . Aber bis es dazu kam , stand ich noch viel blöder da .«
    » Glaubst du wirklich immer noch , dass du nur zufällig zum Opfer wurdest? «
    » Was da passiert ist , war wohl schwerlich mein Fehler , oder? «

    »He, Kate!« Es war Harley, der sie beim Heimkommen begrüßte.
    »Hallo Harley«, erwiderte sie und überlegte, ob »He, Harley« nicht vielleicht besser ankäme.
    »Sind Sie bereit?«
    »Ach.« Der Abend dämmerte. Es war Freitag, und Kate war soeben ihr voreiliges Versprechen eingefallen, Dave während des Wochenendes zu hüten. Eigentlich hatte sie gehofft, dass das Wochenende erst Samstagnachmittag anfinge, doch ein Blick in Harleys Gesicht sagte ihr, dass dieses Wochenende in etwa fünf Minuten starten würde. »Dave«, sagte sie.
    »Klaro!« Harleys Gesicht bestand hauptsächlich aus Mund und Zähnen, so breit war sein Lächeln.
    »Richtig! Ich habe Futter für ihn besorgt und ihm eine Decke unter den Küchentisch gelegt. Außerdem habe ich Susannah vorgewarnt, dass ein Hund kommt, aber ich glaube, der Begriff war ihr fremd.«
    »Was?«
    »Ich bin sicher, dass sie miteinander auskommen. Irgendwann jedenfalls. Hast du die Leine?«
    »Klaro!«
    »Ich gehe davon aus, dass du für Spaziergänge und solche Sachen zuständig bist.«
    »Klaro!«
    »Dann sollten wir ihn jetzt holen, nicht wahr?«
    »Klaro!«, kam die begeisterte Antwort.

    Kate hätte sich keine Sorgen machen müssen. An diesem Abend bekam sie Dave kaum zu Gesicht. Harley hatte das arme Tier von einem Ende Fridesleys zum anderen und wieder zurück geschleppt, bis seine Pfoten wund waren. Selbst zu seinen besten Zeiten war Dave nie ein besonders athletischer Hund gewesen, doch wie es aussah, hatte er bei Darren und Dossa nur vor sich hin vegetiert. Er verschlang das Hundefutter, das Kate ihm hinstellte, trollte sich auf seine Decke unter dem Küchentisch und verbrachte den restlichen Abend mit Schnarchen. Susannah versuchte zwar, ihn zu terrorisieren, doch er war viel zu müde, um auf ihr Fauchen und Knurren zu reagieren.
    »Sie passen doch auf, dass Ihre Katze ihm nichts tut, oder?«, fragte Harley.
    »Du brauchst dir bestimmt keine Sorgen um ihn zu machen, Harley«, beruhigte Kate den Jungen. »Ihm geht es gut. Und morgen früh kannst du rüberkommen, ihm sein Frühstück geben und ihn ausführen.«
    »Mach ich«, sagte Harley. »Super. Bis denne!«
    »Bis dann, Harley«, antwortete Kate.
    »Ach, übrigens«, fügte er noch hinzu, als er schon fast aus der Tür war, »heute war wieder jemand da und hat bei Ihnen rumgeschnüffelt.«
    »Tatsächlich? Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Weil ich ihn nicht richtig gesehen hab. Keine Ahnung, wie er aussieht.«
    »Mist!« Kate bemühte sich, in Anwesenheit des Jungen kein zu drastisches Vokabular zu benutzen, allerdings befürchtete sie, dass Harley längst mit ihrem gesamten Repertoire an Flüchen vertraut war. Und mit noch ein paar anderen mehr.
    »Keine Angst! Mit Dave sind Sie sicher. Er ist ein super Wachhund. Immerhin ist er zur Hälfte Deutscher Schäferhund. Ein echter Killer!«
    Durch die geöffnete Tür drang Daves seliges Schnarchen. »Schon, aber die andere Hälfte war ein besonders frommes Schaf, soviel ich weiß. Gute Nacht, Harley.«
    »Nacht, Kate.«
    Sie ging in die Küche und betrachtete Dave. »Wachhund!«, spottete sie. »So siehst du aus! Ich glaube, Susannah würde eher einen Eindringling in die Flucht schlagen als du!«

    »Hallo Kate!«
    Kate freute sich wie

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