Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheil

Unheil

Titel: Unheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
daran hindern könnten, die beobachtete Position zu melden, dann haben wir nach unserem Ermessen zu handeln.«
    Evans fröstelte. »Los, laß uns eine rauchen.«
    »Immer das gleiche mit euch beiden. Ich kann es dann ausbaden, wenn der Sergeant uns findet. Er muß hier irgendwo sein.«
    »Ach wo, der ist weit weg. Gehen wir ein Stück weiter und suchen uns eine geschützte Stelle.«
    Corporal Wilcox trat in die Mitte der Gleise und ging mit kurzen Schritten von Schwelle zu Schwelle weiter. Der Lichtkegel seiner Lampe tastete vor ihm über Schienen und Schotter. Die zwei anderen schlossen sich ihm an. Evans begann unmelodisch zu pfeifen.
    »Hör mal, wir wollen uns doch nicht überfahren lassen, oder?« Er brach sein Pfeifen ab, um die Frage zu stellen.
    »Das ist eine stillgelegte Stecke, du Trottel. Kannst schon am Gras sehen, daß sie seit Jahren nicht mehr befahren wird. Und sieh dir den Rost auf den Schienen an.«
    »War nur eine Frage, Corp.«
    Wilcox hörte Buswells Gekicher hinter sich und schnaufte vor müdem Überdruß. »Warum, zum Teufel, kriege ich immer euch zwei Kunstpinkler aufgehalst?«
    Sie marschierten mit Evans mißtönendem Pfeifen als Begleitmusik die Bahnstrecke entlang und suchten mit ihren Stablampen die steilen Böschungen zu beiden Seiten ab.
    »Wie kommt es, daß es leuchtet, dieses Zeug?« fragte Buswell nach einer Weile.
    »Strahlung, ist doch klar«, sagte Evans.
    »Wer sagt, es sei Strahlung?« Wilcox blieb stehen und wandte sich um.
    »Doch logisch, nicht?« Evans Augen blitzten erheitert auf. »Es leuchtet, hat man uns gesagt. Es zerfrißt einem das Hirn. Es treibt nach Belieben im Land herum, und sie können es nicht aufhalten. Läßt sich zusammenreimen.«
    »Ach ja? Nun, wie soll die Strahlung von der See hereingekommen sein?« fragte der Corporal.
    »Mein Gott! Du glaubst das doch nicht, oder?« sagte Evans in einem Ton, als habe er es mit einem hoffnungslosen Fall zu tun. »Die verlassen sich darauf, daß Knallköpfe wie du die Geschichten glauben, die sie in die Welt setzen.«
    »Nimm dich in acht, Evans, oder es gibt eine Meldung!«
    »Schon recht, Corp, sei nicht ekelhaft. Los, laß uns weitergehen.«
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Während sie gemächlich zwischen den Schienen dahingingen, erläuterte Evans seine Theorie. »Seht ihr, die haben das selbst ausgebrütet, die Wissenschaftler. Sie haben in einer ihrer Atomanlagen einen Unfall verursacht, und nun wird die Sache vertuscht. Dieser verdammte Nebel ist in Wirklichkeit eine verdammte Strahlungswolke, hab' ich recht, Bernard?«
    »Richtig, Professor.«
    »Dieses Erdbeben neulich. Was meint ihr, was das war?«
    »Ein Erdbeben«, sagte Buswell.
    »Ah, hör auf, Matschpflaume. Das, Corp, war eine unterirdische Explosion. Und soviel wir wissen, war es eine Atomexplosion. Und soviel wir wissen, kam die Strahlung von dort.« Er nickte zur Bestätigung seiner eigenen Theorie.
    »Du redest wirklich Blödsinn, Evans«, sagte Wilcox, der seine Aufmerksamkeit auf eine schemenhafte Schwärze richtete, die vor ihnen aufragte.
    »Ja«, murmelte Evans, »und Blödmänner wie du lernen nie dazu.«
    Wilcox blieb plötzlich wieder stehen, so daß Evans ihn anrempelte, und Buswell auf Evans prallte.
    »Da vorn ist ein Tunnel«, sagte er ihnen.
    »Richtig, dann laß uns jetzt eine rauchen«, sagte Evans, schon beim Aufknöpfen seines Uniformrockes.
    »Ihr bringt mich noch vors Erschießungskommando, ihr zwei«, brummte der Corporal, und die beiden anderen interpretierten seine Bemerkung als Zustimmung. Sie kauerten im Tunneleingang nieder, geschützt vor den suchenden Blicken der anderen Soldaten, die auf das umliegende Gebiet konzentriert waren.
    Evans beschirmte sein aufflammendes Zündholz mit der hohlen Hand, zündete zuerst Buswells Zigarette an, und dann seine eigene. »Oh, Verzeihung, Corp«, entschuldigte er sich unaufrichtig und bot Wilcox die Flamme an.
    Wilcox ignorierte ihn und zündete sich seine Zigarette mit den eigenen Streichhölzern an. Er setzte sich den zwei Soldaten gegenüber auf die Schiene.
    »Nun also, du Alleswisser«, sagte er in beißendem Ton zu Evans, »erzähl mir etwas: Wenn dieses Ding, nach dem wir Ausschau halten, Strahlung ist, warum können sie es nicht mit Detektoren finden?« Er beugte sich näher zu dem anderen, ein befriedigtes Lächeln im Gesicht.
    »Weil sie es bereits beseitigt haben, alter Knabe«, sagte Evans und lächelte selbstzufrieden zurück.
    »Was, mit einem Sprühmittel?« Wilcox

Weitere Kostenlose Bücher