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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)
Autoren: S.M. Nightingale
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Gefährten, bis die Zeit endlich käme, da wir uns von neuem erheben. Wir brauchten ein Mädchen mit dem Bombay-Phänotyp, doch musste sie unbedingt in der Nähe von Jonathan leben.“
          Amelies Augen huschten zu Joe hinüber, der schwer keuchte und sich die Hand an die Brust hielt.
         „Jonathan hasst Vampire.“, fuhr Amelie fort. „Sie haben ihm alles genommen, was er je liebte. Seine Mutter, sein Leben und seinen Stolz. Und er war einer der wenigen, die wussten, was eine Lilie wirklich ist. Mir war klar, sollte ein mächtiges Vampirmädchen in seiner Nähe auftauchen, würde er sofort annehmen, dass sie eine Lilie wäre. Er würde es erkennen. Sein alter Instinkt als Jäger würde wieder aufkeimen. Und ich brauchte ihn und seine guten Beziehungen zum Orden. Durch ihn würden alle davon erfahren, dass eine neue Lilie aufgetaucht sei. Und das war wichtig, denn allein diese Gerüchte konnten den Krieg schüren und ihn letztendlich auch entfachen. Ich wusste, dass Jonathan von allen Vampiren angefeindet würde und es ihm in solchen Situationen geradezu herausplatzen würde, dass er es war, der die Lilie gefunden hatte. Dummer Jonathan, er ist so leicht zu durchschauen. Als wir endlich ein Mädchen gefunden hatten, das den verlangten Kriterien entsprach, achtete Marius sorgsam darauf, dieses Mädchen  Lilie  zu nennen. Natürlich ist Kyra keine Lilie, aber es war wichtig, dass alle das annahmen. Ich wollte sie hüten wie einen Augapfel und du kannst dir vorstellen, dass ich sehr wütend war zu erfahren, dass Jonathan sie gebrandmarkt hatte. Ich wusste nicht, dass Jonathan das Brandeisen besaß und dachte eigentlich, dass es schon seit Jahrhunderten nicht mehr existieren würde. Ich wollte nicht, dass Kyra allzu schlechte Erfahrungen mit Vampiren macht, doch letzten Endes erwies sich das Brandmal als sehr nützlich. Falls Kyra uns nicht gehorcht, können wir sie dazu zwingen.“
         „Was habt ihr mit ihr vor?“, zischte Daniel, dem nun klar wurde, dass Kyra nichts weiter als eine willenlose Marionette war.
         „Sie ist unsere Waffe. Eine Waffe, die wir in diesem Krieg gegen euch Menschen nur zu gerne einsetzen. Wir mussten sorgsam auf ihre Entwicklung achten, darauf aufpassen, dass sie im Laufe der Zeit die Menschen zu hassen beginnt. Also veranlasste ich, dass sie zu euch Jägern kommt. Und ich verlangte außerdem, dass du es bist, der sich um sie kümmern sollte. Du, Daniel, der du die Vampire mehr hasst als alles andere. Kyra sollte bei euch lernen, dass sie die Menschen zu fürchten hatte, die immer nur ihren Tod wollten. Also beschwor Marius einen Incubus, der ihr Albträume einpflanzte und ihr zeigte, wie sehr die Menschen sie verachteten. Nebenbei waren wir sorgsam darauf bedacht, auch euren Hass gegen sie zu schüren, indem Samael systematisch die Häuser abbrannte, in denen sich Kyra noch kurz zuvor aufgehalten hatte. Doch es war nicht nur, um euren Verdacht gegen sie zu erhärten, es hatte auch noch den angenehmen Nebeneffekt, die Ordenskonsuln zu vernichten, die alle von dem Schlüssel des Salomon wussten und der als einziges Artefakt Samael gefährlich werden konnte. Samael hat euch stets beobachtet, genau analysiert, wie euer Verhältnis zu Kyra wuchs. Und als es schließlich soweit war, dass ihr ein Vertrauensverhältnis zu ihr aufgebaut hattet und Kyra euch ebenfalls Vertrauen schenkte, wussten wir, dass die Zeit gekommen war. Samael veranlasste, dass Kyras Körper brannte und sich euer Verdacht gegen sie somit vollends bestätigte. Ihr wolltet sie töten und du kannst dir nicht ausmalen, wie verzweifelt und traurig und enttäuscht sie von euch war.“
         Wieder lachte Amelie und Daniel spürte, wie kochend heiße Wut in ihm anschwoll.
         „Marius, ihr zuvor verhasster Feind, hat sie schließlich 'gerettet'. Nun ist er es, dem sie vertraut, dem sie folgen wird und für den sie kämpft. Unser Ziel ist erreicht. Denn durch euch haben wir es geschafft, dass Kyra sich freiwillig auf unsere Seite gestellt hat und alles daran setzen wird, sich an den Menschen zu rächen, die ihr Herz so bitter verletzt haben. Natürlich weiß sie nichts von all den Verschwörungen und würdet ihr ihr die Wahrheit sagen, so würde sie euch kaum Glauben schenken. Zu tief sitzt die Enttäuschung.“
         Amelie stand auf und leckte sich die Lippen.
         „Es war ein harter Weg. Ich musste höllisch aufpassen, um mich nicht zu offenbaren. Selbst Victor wusste
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