Unheiliger Engel (German Edition)
breiten und ausgesprochen kalten Küh l schrank stieß. Seine Augen funkelten mit einer Mischung aus Zorn und Belust i gung, die Elaine nur angriffslustiger machte.
„Was ist los, Schönheit?“ Als er sie erneut küssen wollte, schnappte sie nach ihm.
„Das fragst du noch? Da war dieser Kerl … ich hätte …“
„Nichts hättest du“, unterbrach er.
„Doch.“ Elaine reckte sich.
Er lachte leise , hielt mit einer Hand ihre Arme und mit der anderen ihren N a cken u m fasst. „Wie süß du bist, wenn du dich aufregst.“
Ein Bein drängte sich zwischen ihre Schenkel, sodass Elaine eingekeilt war und ihm tief in die Augen sehen musste. Diese Augen. Sie blinzelte und schluckte ne r vös. Sein heißer Atem streifte ihr Ges i cht und er senkte erneut seine Lippen auf die ihren, drang in ihren Mund und küsste sie ungestüm und leidenschaftlich, dass sie irgendwann mit weichen Knien in seine Arme sac k te . So etwas schaffte nur er allein. Gerade noch brannte in ihr der Zorn, der nun verraucht e und he i ßer Glut und Leidenschaft Platz machte. Keine Gegenwehr, no Chance. Sie ve r fiel ihm mit diesem Kuss, verlor sich in Berührungen und Gefühlen. Sie kla m merte sich an Sergej wie eine Ertrinkende und als sie die Augen wieder öffnen kon n te, las sie Genugtuung und Besitzerstolz in seinem Blick. Dieser arrogante, wunderbare Mann . Elaine seufzte inne r lich auf.
„Du kannst nicht alle Probleme mit einem Kuss lösen“, begehrte sie auf. Ihre Stimme klang belegt.
„Nein. Aber ich werde dich nachher lieben, dass du an nichts anderes mehr denken kannst als an mich, meine Berührungen, meine Küsse …“, hauchte er in ihr Ohr. „Jetzt komm, die anderen warten. Je schneller wir anfangen, desto fr ü her … “ Er streichelte viels a gend über ihre Wange.
E laine nickte und folgte ihm zu den anderen Männern, die bereits lebhaft di s kutierten und Whisky tranken . Ein Chauffeur, ein Anwalt, ein Halsa b schneider, Sergej und Elaine. Welch seltsame Truppe sich hier zusammeng e funden hatte. Elaine war gespannt auf die Ergebnisse und den Plan.
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Endlich war es Nacht, vie l leicht die entscheidende. Sergej verließ sein Büro. 19 :59 und er wartete, um Ruhe und Konzentration bemüht. Dann sah er das Schei n werferlicht, ein W a gen näherte sich und zwei ihm unbekannte Männer stiegen aus. Nachdem sie ihn nach eve n tuellen Waffen abgetastet hatten, wurde Sergej unsanft in den Wagen geschoben. Wie e r hofft hatten sie den Minisender und das Duplikat, die in s einem präparierten Anzug verbo r gen waren, übersehen. Als der Wagen startete, verbanden sie seine Augen mit einem schwarzen Tuch. Nun konnte er nur noch abwarten, was auf ihn z u kommen würde und viele Gedanken schwirrten durch seinen Kopf. Elaine, Nikopol, Jurij und einige seiner Männer würden ihm in sicherem Abstand folg en und er konnte nur hoffen, dass sie sich akribisch an alle Absprachen halten würden, um nicht selbst in Gefahr zu ger a ten. Ihre menschliche Hilf s bereitschaft und Schlagkraft hatten ihre Grenzen, wenn es sich um Dinge handelte, die vielleicht nicht kontrollierbar waren. Um Mächte, die sie nur ansatzweise verstehen konnten und d ie selbst Sergej mome n tan nur schwer einschätzen kon n te.
Die verdunkelte Limousine hielt nach gut dreißig Minuten Fahrt und s o wohl sein unbekannter Chauffeur als auch der schweigsame, in schwarz g e kleidete Mann neben ihm sti e gen aus. Sergej hörte das Knirschen von Steinen unter ihren festen Schuhen, als sie um das Fahrzeug herumgingen, dann wu r de die Wagentür auf seiner Seite geöffnet. Der kalte Abendwind ließ ihn frö s teln, vielleicht war es a uch nur Unruhe, die er nicht unterdr ü cken konnte.
„Aussteigen“ , befahl einer der Männer barsch und Sergej kam dem freundl i chen Ang e bot wortlos nach. „Hier entlang . “ S ie fassten grob seine Arme und führten ihn weiter.
Er stolperte, als sie an einem Treppenansatz ankamen. Es regnete mittle r weile, dicke Tropfen fielen auf sein Haar und benetzten seinen dunklen A n zug, als sie ihn über unebene Treppen in ein Haus geleiteten. Ihre Tritte hal l ten durch das Gebäude, das hoch ausg e legt und weiträumig zu sein schien. Beinahe wie eine Kirche, aber an einen geweihten Ort wü r den sie ihn kaum bringen. So führten sie ihn einen langen Gang entlang, dann mehrere Tre p pen hinab und mit jeder Stufe abwärts fühlte er drohende Gefahr und die Nähe von Anna. Sie wartete sicher schon ungeduldig auf ihn
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