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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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    Noch ein Gang, fünfundzwanzig Schritte und eine rostig quietschende und massive Tür später waren sie am Ziel ihrer Reise angekommen. Ein Keller? Oder unterirdische Katakomben? Schon möglich, es würde sowohl zu Annas morb i dem Charme als auch zu diesem üblen Geruch passen. Als seine Begle i ter ihm endlich das Tuch von den Augen abna h men, blickte er sich vorsichtig in dem dunklen, nur vom Schein vieler Kerzen erhellten Raum um. Dicke Mauern, e i nem Verlies oder Gefängnis ähnlich, einer Gruft vielleicht. Es war unang e nehm kalt, feucht und ein modriger, nicht definierbarer Geruch drang in seine Nase. I r gendwie erinnerte ihn das Ganze an den Ort, an dem sie ihn damals gefangen hielt. Vielleicht hatte sie ihn extra aus diesem Grund ausg e wählt. Einige in dunkle Ku t ten gehüllte Gestalten huschten geschäftig hin und her.
    Sergej erblickte silberne Leuchter und schwarze Kerzen, die das Element Feuer verkörpe r ten. Daneben Totenschädel, wie Dekostücke geschmacklos drapiert, die wohl für das El e ment Erde stehen sollten. Langsam dämmerte ihm, was sie heute und hier planten, eine rituelle Beschwörung und einen Akt der Schwarzen Magie.
    Anna schien also mittlerweile unter die Teufelsanbeter und Satanisten g e gangen zu sein, früher köchelte sie lieber ihr eigenes Süppchen und hielt sich fern von alldem . Er überle g te, wie weit ihre Kraft, ihre Macht mittlerweile gediehen waren und ob er ihr wirklich standhalten konnte. Oder dem, was sie heraufzubeschw ö ren suchte. Schließlich versuchte man damit , Mächte zu manipulieren, die stärker waren als Menschen, Anna oder er selb st . Im En d effekt konnte niemand genau voraussagen, ob der Versuch nicht in einer ungewollten Katastrophe end e te, der Apokalypse und dem Ende der Welt.
    Er machte eine paar Schritte und sah sich weiter um. Da waren Räuche r pfanne und Ha r ze, dem Geruch nach Weihrauch, Myrrhe, Storx und Sandel und noch etwas, das er nicht definieren konnte. Sie symbolisier t en das Element Luft. D a neben stand eine große, irdene Schüssel mit Wasser, um bei destruktiven Ritualen die zurückfallende negative Energie aufzufangen und von sich selbst fernzuha l ten. Ein Stück weiter noch eine. Etwas in der Art hatte er wenigstens in alten Büchern gelesen, wobei ihn die Thematik der Teufelsanb e tung nie interessiert hatte. Auch wenn er das war, was er war, unsterblich, hatte er es nie mit dem Okkulten gehalten.
    Auf dem steinernen Boden war ein Kreis gezogen, der die Einheit mit dem Unendlichen darstellte. In geweihtem Zustand sagte man ihm schützende Fun k tionen der Personen nach, die sich in ihm befanden. Außerhalb des Kreises ha t ten sie neun Pentagramme in gleichem Abstand voneinander g e zeichnet, in deren Mitte jeweils ein Licht stand. Dem penetrant abstoßenden Geruch nach handelte es sich um aus Menschenfett hergestellten Talg. A n gewidert verzog Sergej das Gesicht. In einer der hinteren Ecken, kaum b e leuchtet, fand er schließlich Anna, die mit einigen Kräutern und Fläschchen hantierte. Sie winkte ihm beinahe frö h lich zu und setzte ein laszives Lächeln auf.
    „Hallo Liebling .“
    Zugegebenermaßen machte sie eine sehr attraktive Figur in ihrem dunkel g e haltenen Au f zug. Ihr Shirt war paillettenbesetzt und funkelte mit ihren Augen um die Wette. Die enge Hose betonte ihre langen und wohlgeformten Beine. Dass sie schön war, wusste sie ganz genau.
    „Anna . “ E r nickte ihr zu. „Hier bin ich, wie vereinbart. Du hast zwei Stu n den Zeit, nicht mehr.“
    „Setz dich, wir sind bald mit den Vorbereitungen fertig.“
    „Keine Begrüßung?“
    „Bitte?“ S ie näherte sich lauernd .
    „ A ls alte Freunde, die wir sind . “ E r gab sich charmant und sie presste sich an ihn. „War das schon alles?“
    „Ich wundere mich über deine Zutraulichkeit“ , gab sie skeptisch zurück. „Was hast du vor?“
    „Hast du nicht immer betont, dass eine besondere Anziehungskraft zw i schen uns besteht?“ Er legte seine Arme um sie, seine innere Abscheu ve r bergend und lächelte sie an.
    „Ist es nicht so?“ I hre roten Lippen glänzten verführerisch.
    „Vielleicht . “ Sergej gab sich wenig er abweisend als normal , was sie als Auffo r derung ansah. Wie erwartet küsste sie ihn stürmisch und Sergej schürte ihre I m pulse, ihre immerwä h rende Lust, indem er den Kuss genauso intensiv erwiderte. Wenn sie argwöhnisch gewesen sein sollte, spätestens jetzt würden diese Geda n ken verflogen sein. Animalisch

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