Unheiliger Engel (German Edition)
und leidenschaftlich waren ihre Natur und ihr Gebaren und schon zerrte sie an seinem weißen, nac h lässig geknöpften Hemd . Er h örte den edlen Stoff reißen. Ihre Krallen ritzten sein Fleisch und er griff fest in ihren Nacken, fügte auch ihr kleine Wunden zu, was sie noch mehr zu stim u lieren schien. Das Liebesspiel der Dämonen war keinesfalls zahm und blutlos.
Sie wurde stürmischer und so gelang es ihm einfacher als gedacht, den Mini sender unau f fällig und gut platziert in ihren Nackenbereich zu implantieren. Der kurze Stich fiel kaum auf bei dem, was sie gerade taten. Ein großes Lob galt somit der Technik dieses Jahrhunderts, der Möglichkeit, diese Miniform a te herzustellen und die richtigen Kontakte zur richt i gen Zeit zu haben.
Anna hatte nichts bemerkt und löste sich irgendwann schwer atmend von ihm . Er rückte ein paar Schritte von ihr ab und überlegte, dass er lieber einen Asche n becher ausg e leckt hätte als das zu tun. Wie hatte es schon James Bond gesagt? Für Gott und das Vate r land. Gut, dass er kein Geheimagent war.
„Ausgesprochen gut . “ S ie leckte genießerisch über ihre geschwollenen Li p pen. „Aber alles zu seiner Zeit. Ich bin noch nicht ganz fertig mi t den Vorbereitu n gen.“
„Bin ich etwa zu früh?“
Sie lachte laut auf. „Eher viele Jahre zu spät.“
„Das kann ich nicht behaupten.“
Sie wies mit einer fließenden Geste auf einen hölzernen Stuhl, der in einem der Pent a gramme stand.
„Dorthin?“
„Aber ja. Du hast heute einen Ehrenplatz.“
„Warum habe ich mir das nur bereits gedacht . “ Sergej konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen. „Bist du sicher, dass du das wirklich durchzi e hen willst?“
„Ich habe mich lange darauf vorbereitet.“
„Noch ist es früh genug.“
„ Keine Chance .“
Einer ihrer Gehilfen , groß und massig gebraut, eilte mit Handfesseln herbei und sah Sergej mit finsterer Miene an. Ob er diesen Blick vor dem Spiegel geübt hatte? Doch dann merkte er auf. Dieser Typ hatte unförmig innenliegende A u gen, die rötlich gesprenkelt waren. Bei Dunkelheit würden sie sicherlich rot leuc h ten. Sergej war sicher, den Dämon gefunden zu haben, der Elaine bedrängt und seine Villa beinahe zerstört hatte. Er ballte die Fäuste und musste sich beher r schen , sich ihn nicht sofort zur Brust zu nehmen. Das würde den Plan zunicht e machen . Später, hämmerte es durch seinen Schädel. Später!
„Brauchen wir die?“ I hre Stimme war zuckersüß.
„Nein, Anna, ich habe dir mein Wort gegeben.“ Als ob sie wüsste, was das b e deutete. Er setzte sich brav, schlug die Beine übereinander und schaute ihr int e ressiert zu, als sie unterschiedliche Zutaten in einen silberfarb e nen Pokal gab.
„3,5 g Betelnuss, 7 g Fünffingerkraut, Tollkirschen, 17,5 g Bilsenkraut, 17,5 g vom Großen Schierling, 283 g vom indischen Hanf, Spanische Fliege, Gummi tragacantha indica und Staubzucker in ausreichender Menge, 1,2 g Oleum enantolum als Geschmacksverbess e rer und 7 g Smyrner Öl“ , zählte sie auf.
„Ist das für mich?“
„Ja, ein spezieller Cocktail.“
„Meinst du nicht, dass du mit einer banalen Kugel einfacher und schneller an dein Ziel kommen würdest, mir Schaden und Schmerzen zuzufügen, als mich aufwendig zu vergi f ten?“
„Du bist heute zu Scherzen aufgelegt . “ S ie grinste. „Ich frage mich nur, wie lange noch.“
„Wenn ich das trinken muss, bekomme ich Magenkrämpfe. Du wirst diesen Kelch nicht an mir aus alter Freundschaft vorübergehen lassen?“ E r schaute sie gewi n nend an.
„Nein, leider kann ich es dir nicht ersparen. Auch Sokrates musste den Schie r lingsb e cher austrinken.“
„Der ist gestorben, auf unschöne Weise möchte ich annehmen. Bei vollem Bewuss t sein zu ersticken muss grausam sein. “
„Du bist unsterblich, also keine Sorge. Außerdem brauche ich dich noch.“
„Einen Versuch war es wert und danke, dass du ihn und mich im gleichen Atemzug nennst.“
„Ganz bestimmt.“ Sie war seltsam zahm und voller Vorfreude.
„Dieser Mord vor ein paar Wochen an einem jungen Mann und einer Frau, hast du damit zu tun?“
Ihr Gesicht verzog sich. „ E in Versuch, der nicht recht gelingen wollte . “
„Du willst mir noch immer nicht sagen, was du mit alldem bezweckst?“
„Lass dich überraschen . “ S ie zwinkerte ihm zu. „Sagen wir es so, ich möc h te das, was vie l leicht in dir verborgen ist, zum Vorschein bringen.“
„In mir verborgen?“
„ I ch
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