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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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ve r mummtes Gefolge sich sicher wähnten. Blut spritzte aus seiner verstümmelten Hand, aber das war der Preis.
    Er hörte Anna aufschreien wie ein angeschossenes Tier, fremdartig und hyst e risch. Er dachte an Elaine und sackte zurück ins Blut. Wenn das sein letztes Stündlein war, wollte er sie bei sich tragen , so lange es ging. Und bevor alles Schwarz um ihn wurde, sein Bewusstsein sich aus dem Grauen verflüc h tigte, erhob er den Blick demütig gen Himmel und rief laut seinen Namen. Den N a men Go t tes.
     
    *

*
     
    Es war nicht schwer, den richtigen Weg zu finden. Elaine folgte d e m G e murmel, panischen Schreien und lautem Getöse. Was mochte in diesen Ke l lerräumen vor sich gehen? Ihr Kö r per war von Gänsehaut überzogen und alle Alarmsirenen in ihrem Schädel schrillten S turm. Sie schlich in geduckter Ha l tung voran , lauschte erneut und war schließlich an einer großen Tür, die sie vom Ort des Geschehens trennte. Wieder schrie e ine Frau und zuckende Lichtblitze waren unter dem Tü r schlitz zu erkennen . Vorsichtig schob sie die Tür auf und lugte durch einen Spalt ins Innere des Raumes.
    Was sie sah, ließ sie für lange Momente in Bewegungslosigkeit und Schr e cken erstarren. Sie sah ein heilloses Durcheinander, Blut, das Licht von F a ckeln und einige Gestalten, die durch den n ebeldurchzogenen Raum husc h ten. Andere standen zusammen mit einer hochgewachsenen, schlanken Frau in einem Pent a gramm. Ein bestialischer Gestank zog durch die Mauern und in einer hinteren Ecke, wie im Zwielicht, eine mächtige Gestalt, die brüllend und gro l lend ein in eine Kutte gehülltes Wesen wie einen Spielball durch die Luft und gegen die Steinwand warf. Elaine drehte sich ab, als der gurgelnde Schrei im T o deskampf erstickte. Wie grauenhaft! Die blu t überströmte Gestalt warf sich herum und hob die Hände, dann zuckte Feuer auf die Gestalten im Pentagramm und schleuderte zwei Pe r sonen m eterweit über den Steinboden . Elaine spürte, dass ihr Mund offen stand . A ls sie über ihre vom Rauch tr ä nenden Augen wischte, konnte sie in das Gesicht der wütenden Bestie bl i cken. Die n a ch Blut und Tod schreiende Bestie war … Sergej! Heiliger Himmel! Elaine hielt die Luft an. Lodernde Fla m men und gewaltige Blitze zuckten aus seinen Händen. Elaine schrie auf und duckte sich hinter die Tür, als Sergej oder was er auch immer war, auf die Fli e henden zusprang . Sie kreisc h ten in Panik , doch es war z u spät. Schon hatte er sie erreicht. Er besaß eine unglaubliche Schnelligkeit und Kraft, die Augen leucht e ten wie gl ü hende Kohlen , der Körper schien seltsam gekrümmt. Was hatten diese Wesen mit ihm gemacht? Er war nicht er selbst, sondern schien bösartig gewo r den zu sein. B ärenstark dazu . Ein aufgeladenes Energiebündel, das anscheinend in eine Steckdose gepackt hatte. Und … einer von ihnen? Elaines Herz raste , de n noch trat sie einige Schritte in den Raum. Sie durfte nicht feige sein , wenn sie ihn retten wollte . Irgendwie musste sie zu ihm durchdringen.
    „Sergej?“
    Er drehte sich ihr zu , doch die Frau i m Pentagramm rief ihm etwas zu. Rücka r tig fuhr sein Kopf herum und er fixierte erneut die Personen im Kreis wie ein Jäger, der Beute m a chen will . Elaine nahm an, dass die Dämonen dort Schutz vor ihm fanden. Wenigstens für den Moment. Wahrscheinlich hatten sie sich das Ergebnis ihre r Beschwörung anders vorg e stellt. Selbst Schuld. Wie hieß es so schön, wer Wind sät, wird Sturm ernten. Sergej war ein tose n der Hurrikan . Sie musste ihn zu Verstand bringen , das schnellstmö g lich, wie auch immer sie es anstellen musste. Die Zeit lief ihnen davon. Elaine nahm ihr e Waffe und feue r te einen Schuss ab. Jetzt hatte sie wieder seine Aufmer k samkeit.
    „Sergej, Liebling“ , lockte sie ihn.
    Er kam in sprunghaften Bewegungen auf sie zu, beinahe wie ein Tier, das G e sicht zu einer bösartigen Fratze verzerrt . Er strahlte eine unglaubliche Hitze aus und seine Atmung ging stoßweise. Ein heiseres Grollen drang aus seiner Kehle.
    „Sergej?“ B eim Klang ihrer Stimme wurde die Fratze tatsächlich weicher. „Se r gej, ich bin es, Elaine.“
    Er stand vor ihr, sie spürte seinen Atem und legte ihre Hand auf seine b lutb e sudelte Wange. Seine Haut war totenbleich. Mit zitternden Fi n gern streichelte sie seine heiße Haut, die wie Feuer brannte. „Se r gej, komm bitte zu dir. Das hier bist nicht du. “
    Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände und zwang ihn,

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