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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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Feder. Ein böiger Wind kam auf, der sich zu einem Sturm erhob und dunkle, wilde Strudel bildete. Die Strudel zerrten an Elaine und sie hielt sich an einem Stahlträger fest, während gruselige Stimmen und Geräusche aus dem Ch a os schallten. Der Boden schien zu wanken und die Lu f t vibrierte vor Energie. Sie stand kurz vor der Panik, doch Elaine riss sich zusammen. Sie hatte schon Anna entkommen lassen. Das Ro t auge würde nicht so viel Glück haben.
    „Wir müssen hier raus, Jurij legt gleich alles in Schutt und Asche“, rief Elaine Sergej zu und kämpfte sich auf die miteinander ringenden Körper zu. Neben ihr schlitterte einer der schweren Kerzenhalter vorbei. Elaine versuchte, ihn mit dem Fuß zu erwischen und hatte Glück. Beinahe wie von allein rutschte er in ihre Hände. Sie griff zu, holte aus und stieß dem Däm o n das Eisen mit aller Kraft ins Kreuz. Es schien ihn wenig zu stören, denn er kicherte nur und warf Elaine mit einer einzigen Körperbewegung zu B o den . Sie stöhnte auf.
    „Das wirst du bereuen“, zischte Sergej. „Sie ist m ein.“
    „Dein?“ Der Dämon verzog das Gesicht.
    Etwas Wildes und Ungebändigtes stand in Sergejs Blick und sein Körper schien von innen heraus zu glühen . Der Rotäugige wurde mit Wucht zurückg e schleudert. Schon war Sergej über ih m, packte ihn und schmetterte seinen Ko n trahenten gegen die hölzerne Tür, die unter diesem Druck aus den Angeln sprang. Elaine blickte sich um. Wo war ihre Waffe? Da ! E ndlich . S ie lief einige Meter und riss ihre Pistole an sich. Sergej und der Dämon kämpften einen u n glaublichen Kampf und ihre Schnelligkeit machte es Elaine unmöglich, genau zu zi e len. Sie blickte auf ihre Uhr. Noch knapp eine Minute. Sie würden es nicht scha f fen!
    In diesem Moment man i festierte Sergej einen riesigen Feuerball, den er auf den rotäugigen Dämon warf. Elaine starrte auf die Flammen, die den Körper der Kre a tur einhüllten und vernichteten. Er schrie, jaulte und verging. Sie zitterte wie Espenlaub und fand keine Worte. Das Feuer griff auf den restl i chen Raum über und fraß sich durch Boden und Decke. Es war, als wü r de n sie sich direkt in der Hölle befinden.
    „Wo ist Anna?“, rief er ihr zu und sein Körper bebte vor Anstrengung.
    „Geflohen. Das war mein Fehler.“ Elaine war zerknirscht und überfordert mit alldem .
    „Das ist nicht deine Schuld . Wir müssen sofort raus hier.“
    „Es ist zu spät“. Elaine fiel neben Sergej auf die Knie und presste sich an ihn. „Die Sprengladungen zünden jeden Moment .“ Er war so kalt, obwohl er diese Hitze hervorgebracht hatte. W e nigstens waren sie zusammen, wenn sie sterben mussten. Was auch immer er war, sie bereute keinen Moment, dass sie ihm g e folgt war. In seinen Armen zu sterben machte das Ganze etwas leic h ter.
    „Glaubst du an Wunder?“, frage Sergej mit leiser Stimme.
    „An Wunder?“
    „Ich bringe uns von hier weg.“ Sein Blick war offen, ohne Angst und erfüllt von Ruhe. Diese ausgleichende Energie strömte auf sie über.
    „Aber wie?“
    „Vertrau mir“, er streichelte über ihre Wangen. „Du musst mir dabei he l fen.“
    „Okay . Was muss ich tun?“
    „Hör auf meine Stimme.“ Elaine versank in seinen Augen. „Gib mir deine Kraft.“
    In diesem Moment vibrierte der Boden unter ihren Füßen, die Wände wacke l ten und ein infernales Getöse kündete davon, dass die ersten Sprengl a dungen gezündet wurden.
    „Schließ die Augen, halt mich fest und vertrau mir. Gib mir von deine r Kraft   …“ , wiede r holte er.
    Elaine tat, was er sagte, seine Worte waren wie Hypnose . S ie fühlte sich leicht und geborgen. Das Getöse verstummte, Angst und Schrecken verblas s ten und sie wurde eins mit ihm. Mit dem Mann, den sie liebte.
    „Gib mir deine Kraft.“ Seine Stimme hallte in ihr und sie folgte ihm in ein Licht. Sie spürte seinen Körper, seine Wärme und schien sich in ihm, in se i ner Seele au f zulösen. Eine Se e le, die keinesfalls erschreckend, sondern neben aller Dunkelheit mit Mut, Liebe und Sehnsucht erfüllt war. Ihr war, als würde ihr Körper transparent, schimmernd wie Sternenlicht. Funkelnder Glanz und kö r perlose Energie. Auch Sergej schimmerte wie tausend Diama n ten. Er sah aus wie ein göttliches Wesen, ein Engel. Atemberaubend und schön!
    Dann verließen sie diesen Ort, während das Gebäude ächzend und kr a chend zusammenstürzte. Ab jetzt würde sie an Wunder gla u ben .
     
    *

*
     
    Der Boden war hart und

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