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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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schaffte, sich von dem Stuhl zu erheben. Seine Füße versagten ihm den Dienst und er fiel zu Boden. Er lag immer noch in diesem Pent a gramm, besudelt von dem Blut des Tieres, eingehüllt von den wabernden Nebelschwaden. Er musste sofort hier weg und den verfluc h ten Ring loswerden.
    „Erhebe dich, du Dämon, zeige dich vor mir, denn nichts wird dich befäh i gen, der Kraft meiner Beschwörung und meiner Worte zu widerstehen. Aus drei St ü cken werde wieder ein Ganzes, das allein Dein sein soll!“
    Das Böse war in ihm, wollte heraus, er spürte es deutlich und kämpfte verzwe i felt dagegen an. Es heulte auf oder er tat es, Sergej wusste es nicht. Er schaffte es, ein paar Zentimeter zu kriechen, dann versagte sein Körper. Es wu r de kalt in ihm und alle Wärme wich. Seit langer Zeit hatte er Angst und das Böse wurde stärker. Sollte Anna wirklich r echt haben? War er ein Dämon und das sein unseliges G e heimnis? Das G e heimnis seines langen Lebens? Doch er war nicht wie sie, nicht nur schlecht und grausam. Er hatte auch gute Se i ten, oder nicht?
    „Ich kommandiere dich, und solltest du meinen Worten nicht gehorchen oder unwillig sein zu kommen, dann verfluche ich dich auf die schrecklichste Art und Weise. Dann werde ich dir deine Macht nehmen und dich in den schau d erlichsten Ort aus Feuer und Schwefel verbannen, den das Siegel Gottes seit Ewigkeiten von ihm und allem Leben trennt! “
    Sergej zuckte wie unter Stromschlägen, bäumte sich auf und fiel wi e der in sich zusammen , zurück in das Blut. Die Schmerzen waren unmenschlich und zerst ö rerisch und er wünschte, dass er in diesem furchtbaren Moment ste r ben konnte und nicht mehr sein mus s te.
    „Erhebe dich, auf dass du die Menschen zu deinen Dienern und Sklaven machst, wie es sein sollte. Forme deine Armee, auf dass du Satan und deine and e ren Brüder aus der Hölle befreien mögest. Deine Menschlichkeit sei gebannt durch den Ring, der dein eigener ist, aus deinem Blute gemacht, und deine Göt t lichkeit durch das Amulett, welches deine Jünger dir schenkten. Zurück bleibe dieser Körper allein für dich.“
    Er spürte, wie er sich plötzlich in die Luft erhob, sein Körper glich einer Puppe an Schnüren, während farblose Lichter um ihn herum zuckten, gefolgt von o h renbetäubenden, u n menschlichen Lauten und Donner und Blitzen.
    Dann herrschte Stille.
    Stille und Schmerz. Er fiel unendlich tief in einen schwarzen, drohend gähne n den Abgrund, trudelnd und unau f haltsam. Er sah fürchterliche Bilder wie aus einem Horrorfilm, überall waren Tod, Blut und Verderben. Der Aufprall mutete an, als würden ihm alle Knochen im Leib zerschme t ter n . Er kroch mühsam und fand den zweiten Wassertrog, dunkles Wasser, schäumend, und aus dem Wasser und dem Zerrspiegel seiner Seele blickte ihn eine rotäugige, hässliche Kre a tur an. Sie lachte ihn aus, verhöhnte ihn mit üblen Worten und einer zischenden, gu r gelnden Stimme. Es fletschte die messerscharfen Zähne, wollte ihn verschlingen und vernichten.
    Schließlich säuselt e es ihm verführerisch zu . „Ich bin die Dunkelheit in dir, dein teuflischer Schatten, der dich heute bezwingen wird . F olge mir in die Du n kelheit, n imm mich an, und sei fortan mein Körper und mein Wirt.“
    „Nein!“
    „Spürst du nicht meine eisigen Finger? Meine Kälte auf und in dir?“
    „Ich kämpfe dagegen ! “
    „Sinnlos!“
    Mit aller Kraft versuchte er , die Kälte aus seinem Inneren zu treiben, dachte an die Menschen, die ihm etwas bedeuteten. An Elaine. Er wollte nicht diese Kre a tur sein.
    „Aber warum? Wir werden so mächtig sein, dass es deine Vorstellungskraft übersteigt. Wir werden herrschen, du kannst haben, was du willst … einfach alles!“
    „Es gibt kein wir“ , b e gehrte Sergej auf.
    „Dein Widerstand erlahmt, gleich ist die Wandlung vollzogen . “ Das Böse k i cherte und breitete sich aus. Sein Körper erstarrte zu einem Ei s block. „Ja, es wird kalt um dich und in dir. Spüre mich.“
    „Niemals!“
    Endlich siegte sein Überlebenswille über Verzweiflung und Schmerz und letzte Kräfte bündelten sich. Er spürte Vlads Ring an seiner Hand, zerrte an ihm, doch er schien wie verwachsen zu sein. Immer wieder, aber er löste sich kein Stück. Schließlich riss er sich u n ter unsäglichen Schmerzen den Finger von der Hand, trennte Knochen, Sehnen und sein Fleisch . Er schleuderte ihn wütend aufschre i end mit dem unseligen Ring in Richtung des Kreises, in dem Anna und ihr

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