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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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len. Das Gemurmel wurde lauter.
    „Hört nun die unheilige Geschichte mit meinen Worten“, ertönte Annas Stimme laut und klar. „Gott schuf als Erste seine Engel. Sie wurden erscha f fen, als die Zeit bedeutungslos war. Einst gab Gott seinen Plan über seine Welt b e kannt und ließ alle Engel wi s sen, dass von nun an nicht mehr sie, sondern die Menschen an Gottes erster Stelle stehen würden, und sie ihnen zu dienen haben. All dies mit der Grundlage, die Menschen nach seinem Ebenbild zu schaffen. In der ursprünglichen Hierarchie stand Satanel an oberster Stelle. Ihm war die Vo r stellung , demütig dem Gottessohn gegenüber zu sein , zuwider. Nach seiner Vo r stellung waren die Menschen nicht mehr wert als die Tiere. Sie hatten keine F ä higkeiten und waren unterentwickelt, dass es eine Schande in seinen Augen war. Wut und Hass zerfraßen sein W e sen und erzürnten ihn so sehr, dass Satanel nicht länger Gott gehorchen wol l te und die oberste Macht anstrebte. Satanel rief die Engel aller Hierarchien zum Aufstand gegen Gott auf. Somit begann der Krieg im Himmel und mit Satanel fielen ein Drittel aller Engel von Gottes Seite ab. Die Spaltung war vollzogen und von nun an ging es um die von Gott erscha f fene Welt. Auf der Seite der Abtrünnigen befanden sich zahlreiche Engel aus den niedrigeren Chören, und Satanel war oberster Befehlshaber. Gottes Strafe für die gefall e nen Engel war die ewige Verdammung. Dem Engel Micha wurde von Gott aufgetragen dafür zu sorgen, dass Satanel, der von nun an den Titel „ el “ gleich Gott nicht mehr trug, und sein Gefolge in die Hölle zu verbannen waren. Micha wurde somit zum obersten Engel im Himmelsreich und trug von da an den Namen Michael. Die ewige Verdammung beinhaltete als Hauptstrafe den Verlust der beseligen Anschauung Gottes. Was sich die Engel am meisten wü n schen, Gottes Gnaden und seine Liebe, hatten sie endgü l tig verloren.“
    Sie machte eine Pause, während sich Sergejs Magen umdrehte und immer stä r kere Krämpfe seinen Körper schüttelten. Der unselige Ring an seiner Hand wu r de wärmer und begann ein Farbenspiel. Als würde er zum Leben erwachen. Pu l sierend und gefäh r lich .
    „Nur einen der ersten Gefallenen verschonte Michael von der ewigen Verba n nung oder der Vernichtung, doch er bestrafte ihn dadurch umso härter. Michael nahm dem zum Dämon gewordenen Namen, Herkunft und Erinn e rung. Dann warf er ihn in den Dreck der Erde, zurück unter die unwerten Staubgeborenen, um als einer der ihren auf Erden zu g e hen. Ohne jemals ein menschliches Wesen sein zu können. Zum ewigen Leben unter ihnen ve r dammt und zur Einsamkeit sowie Menschlichkeit.“
    Während er überlegte, ob Anna wirklich ihn damit meinen konnte, fuhr sie u n ter geste i gertem Gemurmel ihrer Jünger fort.
    „Du großer und mächtiger Dämon der ersten Stunde, aus dem Himmel Ve r triebener, G e bannter, Verstoßener, ich beschwöre dich an diesem Tag und zu dieser Stunde hier, um dir neues Leben, neue Macht und Kraft zu geben, dich zu wecken und zu befreien aus der Ve r bannung. Erhebe dich!“
    Annas Stimme war verzerrt und mit ihren beschwörenden Worten gingen merkwürd i ge und beängstigende Veränderungen mit Sergej vor. Nie geahnte Schmerzen peinigten seinen Körper, als würde er von innen nach außen zerre i ßen und sich selbst bekämpfen. Er hörte sich stöhnen und schreien, aber in me h reren Stimmen und Tönen, in unterschiedlichen Ebenen und Spr a chen. Der Ring glühte und brannte sich in sein Fleisch, verband sich mit se i nem Körper.
    „Es gelingt !“ Si e jubilierte euphorisch.
    „Hör auf“, krächzte er, doch seine Stimme wollte ihm nicht gehorchen. „Du weißt nicht, was du anrichtest.“
    „Doch, ich mache dich endlich wieder zu dem, was du sein solltest. Damit wir alle überl e ben können.“
    Die Nebel durchzogen den Raum und formten sich zu einer Art Windhose um Sergej, verdichteten sich bedrohlich und kreisten wie der Herzschlag des B ö sen.
    „Du bist wahnsinnig, dämonische Kräfte zu beschwören. Sie sind unkontro l lierbar!“
    „Teufel Sergej, hast du es noch immer nicht begriffen? Das große Gehei m nis um dich? Du bist ein Dämon, sogar der Stärkste unter uns!“
    „Du lügst!“
    „Spürst du es denn nicht in dir, das latent Böse? Der Ring hat sich mir dir ve r einigt, ist das kein Beweis? Er ist wieder ein Teil von dir. “
    Doch er wollte das alles nicht hören. Die Wut in ihm wurde so groß, dass er es irgen d wie

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