Unheiliger Engel (German Edition)
drang besän f tigend in seine Seele. Sie streichelte sanft durch sein Haar und schien zu spüren, dass er ihre Nähe brauchte. Endlich fand er zur Ruhe z u rück.
„Alles gut?“ In ihrem Blick lag Sorge.
„Jetzt ja. “
„Das sieht aus wie bei Indiana Jones, nur wurde in dem Film die Göttin Kali angebetet“, flüsterte Elaine. Sie presste sich gegen den feuchten Boden und be o bachtete die Gesta l ten.
Sergej musste unwillkürlich grinsen. „Woran du immer denkst.“
„ Was machen wir jetzt?“
„ Kümmere du dich um die Sprengladung“, wies er leise an . „Bleib immer hi n ter den Ste i nen in Deckung.“
„Okay.“
Elaine nahm ihren Rucksack und hantierte damit. Sie würde Jurij und Stanis e r setzen mü s sen, aber das war nicht zu ändern.
„Ich versuche, näher an sie heranzukommen.“ Sergej holte den himml i schen Dolch aus einer Tasche , nahm ihn aus d er Scheide und betrachtete das Metall mit Eh r furcht. Bald war es so weit ! Er schlich weiter und nutz t e jede Deckung. Er musste Anna möglichst nahe kommen, denn er war nun allein gegen alle. Elaine würde mit der Sprengladung zurech t kommen und war im Moment sicher. Die Felsen boten ihr temporär Schutz vor Entd e ckung.
„Gott stehe uns bei . “ Er wandte sich an den Himmel und suchte Anna in der Menge.
Endlich hatte er sie entdeckt und bahnte sich seinen Weg so zielstrebig er konnte mit dem Dolch und seinen Fäusten. Zwei ihrer Anhänger er schlug er ohne Mitleid. Dabei kam Sergej nicht nur seine präzise und über Jahrhunde r te angeeignete Kampftechnik zugute , sondern auch die atemberaubende Kraft des Dämons in ihm. Sie war unverfälscht und destruktiv orientiert. Er fühlte sich stark und unbesiegbar. Dann stand er vor Anna, und als sie ihn bemerkte, weit e ten sich ihre A u gen.
„Was machst du hier?“ Sie wirkte überfordert und hatte an schein end mit allem gerec h net, nur nicht mit ihm .
„Ein Gegenbesuch“, seine Lippen verzogen sich. „Freust du dich nicht?“
„Du hast alles zerstört“ , fauchte sie. „Warum bist du nicht der geblieben, der du gewo r den warst ? Ich hatte wunderbare Pläne .“
„Die habe ich auch.“
Sie umliefen sich lauernd wie wilde Raubtiere. In Sergej tobten Mordlust und Hass. Anna trug ein ähnliches Gewand wie die Jünger und dazu ein Amulett um den schönen, langen Hals. Er war ziemlich sicher, dass es das Amulett war, mit dem sie seine besonderen him m lischen Kräfte absorbiert hatte. Er musste es zurückbeko m men. Jetzt sofort.
„Dein Tun hat hier und heute ein Ende“ , versprach er ihr.
„ Du bluffst.“ Anna provozierte ihn und lachte . „Gib dem Dämon in dir en d lich nach und e r wird dich befreien und erstarken lassen“ , lockte sie ihn mit ve r führerischen Blicken. „Wir zwei, stell dir vor, wie mächtig wir w ä ren.“
Zwei ihrer Kapuzenmänner kamen auf ihn zugestürmt, doch Sergej entwaffn e te sie mit einer Geste und warf sie meterweit durch den Raum. Er hörte Kn o chen brechen. Sie hatten es nicht anders verdient.
„Respekt . “ Anna kicherte , doch in ihre Augen trat ein irritiertes Flackern.
Weitere Gestalten stürmten auf ihn zu, dieses Mal handelte es sich um Däm o nen. Sie w a ren kräftiger als die Kapuzenmänner, aber Sergej besiegte zwei von ihnen problemlos. E i nem Dritten gelang es, ihm ein Messer zwischen die Rippen zu jagen. Sergej stürzte schwer und hielt sich keuchend die Seite . Blut quoll zw i schen seinen Fingern hervor, aber der Schmerz war erträglich. A n na wähnte ihn anscheinend handlungsunfähig und drehte sich kurz ab.
„Sucht seine Gefährten, er ist sicher nicht allein hier“, rief sie und winkte ihren Le u ten zu .
Blitzschnell sprang Sergej auf und lief los . Er nutzte den Moment der Able n kung und entriss ihr das Amulett.
„Tu das nicht“ , kreischte Anna, doch es war zu spät für sie und ihre H ä scher .
Er nahm den Dolch und stieß ihn mittig in das Amulett, aus dem Funken schlugen, b e vor es endlich zersprang. Ein nebulöses Licht bildete sich und hüllte seinen Körper in reinige n de Energie, während Strom durch ihn zu laufen schien. Er zuckte unkontrolliert, wä h rend die Kräfte des Amulettes a uf ihn über gingen und ihn vervollständigten . E rleichtert atmete er aus und spü r te der veränderten Kraft in sich nach. Der Dämon in seinem Körper würde keine Chance mehr h a ben, Unheil zu stiften oder seinen Geist zu vernebeln. Ein wichtiger Schritt war getan .
„Ich hasse
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