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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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g e gangen. Der blaue Hope zum Beispiel oder der Diamanttropfen, mit dem Richard Burton Elizabeth Taylor beschenkte. Obwohl dieser von Cartier verkauft wurde, war er zuvor von Winston geschli f fen worden.“
    Sergej konnte den Redeschwall des betagten Juwelier s , aus der Begeisterung für ein Pr o dukt geboren, kaum bremsen. „Glücklich sind die beiden nicht geworden, oder irre ich mich? Waren die schöne Liz und ihr Richard nicht sogar zweimal verheiratet?“
    „Das waren sie, eine atemraubend schöne Frau. Schade, dass sie kürzlich ve r storben ist. Die Welt hat an Glamour mit ihr verloren.“
    „Das stimmt und ich überlege es mir . “
    „Sehr wohl, Herr Kasamarov . “
    Mit einem letzten Blick auf das Collier und der Vorstellung, wie es Elaines Hals schmücken würde, verließ Sergej den Raum . S ein nächster Termin wa r tete. Heute Abend wollte er schließlich Zeit und Aufmerksamkeit für sie a l lein haben, für Elaine, die schöne Jägerin. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu ihr. Es gab viel zu tun und zu erledigen, aber er konnte seine Gedanken kaum auf etwas anderes richten. Wie sie das geschafft hatte, war ihm schleierhaft. Gleich nac h dem er d ie Reste seiner Villa besichtigt hatte, dur ch den abgebrannten Westflügel geschritten war und erste Renovierungsarbeiten veranlasst sah, hatte er sie ang e rufen. Die Erinnerung an ihr Tel e fongespräch ließ ihn lächeln , doch noch war es nicht so weit . Voller Ungeduld und mit Vorsicht blickte er sich um. Sein langjä h riger J u welier Karl hatte sein Geschäft in einer Jugendstil-Villa am südlichen Ufer der Binnenalster in der Hamburger Innenstadt, zwischen Reesensdam m brücke und Gänsemarkt platziert. Im Normalfall ein sehr idyllischer, optisch anspr e chender und l e bensfroher Fleck, doch heute hatte er k einen Blick für das alles. Zum Glück konnte er keine Paparazzi entdecken, die ihn ve r folgt hatten. Am frühen Morgen waren zwei Autos seiner Limousine nachgefahren, doch Nikopol hatte sie abhängen können. Diese elenden Schmeißfliegen waren lästig und wi t terten eine Story.
    Nikopol wartete bereits und sie fuhren vom Jungferstieg aus weiter in den Nordosten der Stadt. Hier war das Ambiente k onträr und schlicht unschön. Alte Industriehallen, die schon bessere Tage erlebt hatten, Kombinationen aus Schi e nensträngen, teilweise ausrangierten Zügen und Containern, doch auch hier e r füllte alles Sinn und Zweck. Mancher war dabei jedoch verborgener und unau f fälliger Natur. So wie Jurijs Werksgelände.
    Nach außen hin eine normale Im- und Exportgesellschaft. I nnen ein Laden, in dem man für Geld beinahe alles kaufen konnte. Inklusive Jurij . E r war ein fabe l hafter Mis t kerl mit Söldnerseele und langjähriger Bekannter, der in alle Bereiche des Lebens hineingeschnuppert hatte. Auch in die abgrü n digsten. Doch er war auf seine Art unbestechlich und loyal. Einst war er Ausbilder bei der Fremdenl e gion, wechselte Jahre später in die freie Marktwirtschaft und unterhielt gute Ko n takte zur russischen Mafia. Dass er auch in der Z u hälterei zu Hause sein sollte, hielt Sergej nicht nur für ein Gerücht, denn Jurij hatte eine Nase für lukr a tive Geschäfte und war sich eigentlich für nichts zu schade. Auch nicht, um irgen d welche diskreten und unauffälligen Drecksarbeiten zu erled i gen oder in Auftrag zu geben.
    „Ich glaube, wir werden erneut verfolgt“, sagte Nikopol. „Ein roter Mini mit einer Frau am Steuer .“
    „Fahren Sie weiter und beobachten Sie die Straße, während ich bei Jurij bin.“ Sergej schmunzelte und schüttelte den Kopf. Er hatte eine ganz bestimmte A h nung und würde sich später damit b e schäftigen. Dann allerdings umso intensiver.
    „Sehr wohl.“
    Sergejs Wagen wurde wie erwartet durch das große Tor auf das weitläufige G e lände gela s sen, das vielleicht besser bewacht war als der Kreml in Moskau. Schon von Weitem sah er Jurijs kahlen Schädel in einem der vergitterten Fenster im zweiten Stock auftauchen und ihm wild gestikulierend zuwinken. Trotz einer mittlerweile beachtlichen Leibesfülle wartete er bereits an der Tür, die zu seinem für diese Örtlichkeit erstaunlich dekadent ausstaffierten Bür o komplex führte.
    „Sergej, du alter Halsabschneider“, begrüßte er ihn lautstark und riss die W a gentür auf. „Schön , dich zu sehen.“
    „Hallo Jurij . “ Sergej lächelte und schüttelte seine Pranken. „Lange nicht ges e hen.“
    „Wenn du deine Zeit lieber in

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