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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Er meinte, jemand würde stets hinter ihm gehen. Es war so, als schlendere er nachts durch die Gassen und müsste sich immer umdrehen, weil er sich verfolgt fühlte. Doch er war sich im Klaren, dass diese meist die Ängste vor einem Unbekannten waren und die ständige Furcht um sein Leben.
    Was aber die augenblickliche Situation noch schlimmer machte, war die Einsamkeit. Wenn er an Tom und Vanessa dachte, beschlich ihn eine unsagbare Wut, aber auch zugleich eine unsägliche Traurigkeit.
    Er wurde aus seinen Gedanken aufgeschreckt, als er meinte vor der ersten Biegung des Pfades angekommen, ein Geräusch hinter den dornigen Büschen gehört zu haben.
    Ihm ging die Verbannung Xexarus nicht aus dem Kopf. Wohin wurde er geschickt? War er nur aus dem Turm getrieben worden und weilte in der unmittelbaren Umgebung oder befand der sich weit weg von hier?
    Da, schon wieder dieses seltsame Geräusch. Er besann sich seiner Waffen und zückte den Degen, bereit sein Leben so teuer wie möglich herzugeben. Er tastete sich an die Büsche heran.
    Obwohl ohne Laub, gestatteten sie keinen Einblick dahinter, denn die Zweige mit ihren großen Dornen bildeten einen natürlichen Wall.
    Wenn da einer dahinter ist, kann er so wenig nach vorn, wie ich dort eindringen kann, dachte Vinc. Etwas rechts des Gestrüpps sah er eine lichte Stelle, der er besondere Aufmerksamkeit schenkte, denn er hörte von dort eine Stimme: „Diese scheiß Dornen!“
    Wenn es ein Feind war, der sich dahinter verborgen hatte, würde er wohl nicht durch laute Äußerungen sein Versteck preisgeben, dachte er weiter.
    Vinc schaute nach einem geeigneten Versteck, um sich vorübergehend ebenfalls aus dem Sichtfeld zu entziehen. Doch überall befanden sich diese unüberwindlichen Büsche. Er blickte nach unten, entschlossen zur Ebene zurückzugehen, doch da sah er etwas Seltsames. Sein Pfad wurde durch weitere Büsche versperrt, die sich in kürzester Zeit gebildet hatten.
    Aber da geschah noch etwas Fürchterliches, diese Büsche wurden in Brand gesetzt. Sein Schreck wurde noch größer als er die Brandstifter sah. Es waren die gefürchteten Drachenkrieger. Aber diesmal nicht nur zwei, sondern in so einer Vielzahl, dass es Vinc auch ohne das Feuer, unmöglich machte, zurückzuflüchten. Nun aber geschah wieder etwas, dass die Lage noch mehr zuspitzte. Er sah, wie hinter der Hecke, von der die Stimme kam, ein Blitz emporschoss und sie auch in Brand setzte. Zum Glück aber war der Pfad nach oben noch nicht versperrt, so dass er ihn zur weiteren Flucht benutzen konnte.
    Aus Angst, er könnte vom Feuer umringt werden, rannte er unter Einsatz aller seiner Kräfte nach oben. Doch vor der nächsten Wegbiegung blieb er stehen und er hörte wieder die Stimme: „Wie soll ich dem nur so schnell folgen können.“
    Immer noch von Furcht besessen, es könne sich vor ihm ein Inferno verbreiten, wollte weiterlaufen, als er erneut hörte: „Wenn doch diese scheiß Dornen nicht wären, dann könnte ich zu ihm.“
    Vinc schnaufte durch, denn ihm blieb inzwischen fast die Luft weg. Nicht nur wegen der Anstrengung den Berg hinaufzulaufen, sondern ihn machte nun auch der Rauch zu schaffen. Er sah nach unten und bemerkte, wie die Drachenkrieger vor den Hecken auf die Beendigung des Feuers warteten. Er wusste, dass sie ihn bis nach oben verfolgen würden, um ihre gefürchtete Feuerwaffe einzusetzen, gegen die er bestimmt keine Chance bekam. Sie hatten wohl die Hecken in Brand gesetzt, dadurch ihm die kleinste Gelegenheit nehmend, vielleicht doch noch durch ihre engen Reihen zu schlüpfen. Noch etwas stellte er fest: Er hatte sich geirrt, denn auf dem Pfad waren keine Hecken gewachsen. In seiner Aufregung hatte er die Biegung als geraden Weg gesehen. Aber was hätte ihm diese Erkenntnis vorhin genutzt? Ein Rückweg gab es, wegen der Krieger sowieso nicht.
    Er wollte weiter nach oben eilen, denn inzwischen war der Brand der Hecke erloschen und die Kämpfer hatten freien Zugang nach oben. Aber warum zögerten sie, ihm zu folgen? Sie blieben wie gebannt vor den herabgebrannten Hecken stehen.
    „Mensch hau doch endlich die Zweige kaputt!“
    Er hörte den Befehl wieder von dem Gestrüpp her kommen.
    Eigentlich war er froh eine Stimme in dieser Öde zu hören. Er hätte auch sofort dieser Aufforderung Folge geleistet, wenn da nicht der Herr der dunklen Seite in seinem Hinterkopf wäre und auch Xexarus spukte darin herum.
    Vinc stellte sich außerdem die Frage: Unter wessen Befehl stehen die

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