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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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war.
    Wie in der Natur meist üblich, fällt ein Sinnesorgan aus, schärft sich das andere. So hörte er besser als zuvor, wahrscheinlich auch durch seine Konzentration hervorgerufen, um jedes Geräusch aufzunehmen. Er hoffte, die Drachenkrieger, die mit ihren breiten Füßen einen schweren Tritt hatten, zu hören. Aber was nützte das? Wohin sollte er in seiner Blindheit? Selbst wenn er den Pfad hinauflief, und sich vorwärts tastete, würden ihn bald die Dornen verletzen, wenn er sie ergriff. Er könnte zwar den Schmerz der Wunde spüren, aber nicht die Schwere der Verletzung erkennen. Vielleicht nur an der Menge des Bluts feststellen, ob sie lebensgefährlich war, wenn es gar die Hauptschlagader betraf.
    Er setzte sich auf die Erde. Wer hatte Interesse ihn zu töten, denn der Anschlag auf seine Augen war nichts anderes in dieser unbekannten Gegend, als sein Todesurteil. Xexarus fiel ihm spontan ein. Doch er würde sich nicht solcher Methoden bedienen, er könnte ihn auch so umbringen.
    Der Herr der dunklen Seite? Nein, der wartet ja auf das Buch. Da bliebe nur einer und das wäre Raxodus. Er, der Schatten, kann keine Hand an ihn legen. Er konnte ihn nur locken und dazu bewegen, in die Lücke zu schauen. Er muss in die Gestalt von Zubla geschlüpft sein. Was war den so wichtig in dem Turm, dass er unbedingt Vinc am Betreten hindern wollte?
    „Bleib ruhig sitzen, die Sonne ist aufgegangen“, hörte er Zublas Stimme.
    „Erst blendest du mich und dann verspottest du mich auch noch.“
    Zubla fragte erstaunt: „Wieso verspotte ich dich?“
    „Weil du mir sagst, die Sonne sei aufgegangen. Du weißt, dass ich sie nicht sehen kann“, Vinc griff bei diesem Satz um sich. Er wollte wenigstens Zubla fühlen, wenn er ihn auch nicht sehen konnte.
    Der Kleine wich nicht zurück, sondern ließ sich ertasten.
    „Ich sage dir das nur, weil Raxodus, der Herr der Finsternis vor der Sonne geflüchtet ist. Er hat sich meinem Körper bedient, um dich zu täuschen. Hättest du weiter unten näher in den Spalt der Hecken geschaut, hättest du mich ohnmächtig liegen sehen. Nachdem er der Sonne gewichen war, denn du kennst ja seine Angst vor dem Licht, wachte ich auf und eilte zu dir“, Zubla stockte und sagte dann: „Du bist blind? Was hat der Unhold getan?“
    „Mir die Augen verätzt. Aber das weißt du ja“, antwortete Vinc ungehalten.
    „Zugegeben, er bediente sich meiner Person, aber auch meinem Geist, jedoch soviel ich weiß, kann er nur einen Teil davon benutzen, aber ich kann mich an nichts erinnern. Zeig mir deine Augen.“
    „Niemals!“, schrie Vinc. Er hatte Angst, es könnte weiterhin Raxodus sein. Woher sollte Vinc wissen, dass die Sonne tatsächlich aufgegangen war.
    „Niemals lasse ich dich in die Nähe meiner Augen. Du willst nur dein Werk vollenden, um sie herauszustechen. Du hast Angst, dass die Säure sie nicht richtig erblinden ließ!“ Er schlug bei diesen Sätzen um sich, mit der Entschlossenheit, den Umkreis seiner Person zu verteidigen.
    „Hör mal auf mit dem Quatsch. Ich bin Zubla,“ sagte das Stimmchen.
    „Wenn du Zubla bist, beantworte mir eine Frage: Warum heißt du so?“
    „Weil sich mein Name aus Zaubern und Blamieren zusammensetzt. Kannst du dich erinnern als ich ein Krokodil…“ „Schon gut“, unterbrach ihn Vinc, „ich bin überzeugt. Das mit dem Krokodil kannst nur du wissen.“
    „Nun lass mal deine Augen sehen!“, forderte der Kleine ihn auf.
    Vinc war froh diesen Gnom um sich zu haben, denn er brauchte ihn dringend als seine Lebensversicherung sozusagen. Er konnte sehen und Gefahren erkennen.
    „Mach mal deine Glotzen auf!“
    Vinc musste schmunzeln, denn diesen Ausdruck hatte der Kobold wohl auf der Erde gehört.
    Er merkte, wie eine Flüssigkeit hineinlief und er erkannte, dass es Zublas heilende Spucke sein musste.
    Sie war wohltuend und nicht wie vorher die Säure mit ihrem quälenden Schmerz.
    Als er wieder sehen konnte, erblickte er als erstes Zublas Gesichtchen. Er zog den Kopf zu sich und gab ihm einen Kuss, der eigentlich auf die Stirn erfolgen sollte, aber da der Gnom den Kopf zurück nach oben zog, traf es seine Lippen.
    Vinc ekelte sich keineswegs davor, während Zubla nach allen Seiten spuckte: „Pfui ein Kuss und dann noch auf die Lippen und von einem Menschen und auch noch von einem Jungen. Pfui, pfui dreimal Pfui.“
    Vinc musste lachen und sagte scherzend: „Ich weiß der von Vanessa wäre dir lieber.“
    „Ja eine Trillion mal“, antwortete Zubla

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