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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Drachenkrieger? Raxodus, dem Herrn der Finsternis, dem Herrn der dunklen Seite oder gar Xexarus?
    Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich die Aufforderung wiederholte, er möge endlich etwas gegen die Dornen tun und das Geschöpf dahinter befreien.
    Diesmal überwand er seine Scheu und versuchte mit dem Degen der Wahrheit die Dornen zu entfernen. Doch es war nur ein Degen, also eine Stichwaffe und keine mit einer schneidenden Klinge, wie ein Schwert zum Beispiel. So zeigte sie denn auch keine Wirkung.
Zwischen den Dornen auf den Ästen befanden sich Stellen, die Vinc Handbreite besaßen. Er versuchte die Zweige zu fassen, musste aber feststellen, dass sie ein unüberwindbares Hindernis darstellten, zumal sie nicht nur spitz waren, sondern in ihrer dreieckigen Form, Seiten so scharf, wie Rasierklingen besaßen.
    „Wer bist du?“, fragte Vinc und fügte hinzu: „Ich kann dich nicht befreien. Doch möchte ich gerne wissen wen ich befreien soll.“
    „Pst! Nicht so laut! Sie könnten dich hören!“, vernahm Vinc die Stimme. Allmählich meinte er, sie sogar zu kennen.
    Etwas gedämpfter fragte Vinc: „Wer sind die?“
    „Weiß ich nicht. Aber die sind hier und überall. Die Mächte der Finsternis. Jetzt werden sie rege. Jetzt wo es Dunkel ist.“
    „Dich kenne ich doch“, sagte Vinc.
    „Natürlich kennst du mich! Mann oh Mann, hast du aber eine lange Leitung, die geht ja von hier bis auf die Erde. Die muss unterwegs sogar noch einen Knoten haben.“ Die Stimme klang lustig.
    „Moment mal. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du hinter den Büschen herumkrabbelst.“
    „Nun rede nicht so viel. Denke an die da unten. Oder willst du heute noch gebraten werden?“
    Bei all seiner Freude Zublas Stimmchen zu hören, hatte Vinc die Gefahr außer Acht gelassen. Er schaute den Berg hinab, sah aber keinen der Krieger mehr. Vielleicht waren sie auch nur hinter einer der Biegungen.
    „Wie soll ich dich da herausholen?“, fragte Vinc und man konnte seine Ratlosigkeit an der Stimme hören.
    „Also ich kann nicht mehr zaubern, sonst setze ich die Hecke wieder in Brand. Ich wollte einen Vernichtungszauber sprechen, der die Hecke auflösen sollte, aber dabei kam der Blitzzauber heraus. Und da fiel mir ein, dass ich den Vernichtungszauber noch lernen muss.“
    Es herrschte Schweigen, denn jeder sann nach, wie man einen Durchlass bekommen könnte.
    „Führt hinter den Sträuchern noch einen Weg nach oben? Ich meine, du bist mir ja bis hierher gefolgt“, fragte Vinc nach einer Weile.
    Er sah dabei ängstlich nach unten, er konnte aber immer noch keine weitere Gefahr erkennen. Inzwischen waren die Wolken am Himmel weggezogen und machten dem hellleuchtenden Stern platz. Er sah wieder diese seltsame fliegende Insel. Sie zog aber nicht wie üblich weiter, sondern schwebte genau über dem Turm.
    Er traute seinen Augen nicht. Es sah aus, als würde sich unter ihr eine Windhose aufbauen. Die Spitze des Sogs zeigte auf den Turm, wie ein weisender Finger. Kurz darauf verschwand die Insel.
    „Was schaust du nach oben?“, hörte er Zubla fragen.
    „Wieso kannst du mich sehen? Die Hecken sind doch so dicht, dass sie deine Blicke verdecken müssten“, folgerte Vinc, wobei in ihm Misstrauen aufkam. War das wirklich Zubla oder wieder einmal ein Trick der dunklen Mächte?
    „Ich liege auf dem Bauch. Wenn du dich zu mir bückst, dann kannst du mein Gesicht sehen. Ganz weit unten haben sie kaum noch Zweige“, sagte der Kleine.
    „Und warum kommst du nicht hervorgekrochen?“, fragte Vinc immer noch mit Argwohn behaftet.
    „Der Kopf geht, aber der Rest nicht.“
    Vinc beugte sich etwas nach unten und sah den kleinen Kopf, aber noch nicht das Gesichtchen. Er kniete sich. Zubla zog den Kopf zurück. Vinc legte sich auf den Bauch, um in die Lücke zu sehen. Auf einmal spürte er einen brennenden Schmerz in seinen Augen. Er sprang auf und rieb sie, aber die Plage ließ nicht nach, im Gegenteil das Brennen wurde noch schlimmer. Er richtete seinen Blick in die Höhe um das Leuchten des Sterns zu sehen, doch um ihn war schwarze Nacht. Er dachte, dass die Finsternis die Wolken verursachte, doch er erblickte nicht einmal irgendwelche Umrisse. Dann ließ das Brennen nach. Er konnte auch dann nichts mehr erkennen. Und nun kam er zu der schrecklichen Feststellung, dass ihm jemand eine ätzende Flüssigkeit in die Augen gesprüht und er dadurch seine Sehfähigkeit verloren hatte. Er hoffte, dass diese Erblindung nur für kurze Dauer

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