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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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erleben.
    „Wieso hatte dieses Mädchen vorausgesehen, dass wir in Lebensgefahr schweben würden? Woher hatte sie die gefalteten Hände, die bereits auf einem Blatt gemalt waren? Wohin verschwand sie und woher kam sie?“, fragte Zubla mit dem Kopf schüttelnd.
    Sie schlichen vorsichtig auf den Gang.
    Sie hörten Schritte die Treppe heraufkommen. Vinc wusste, ihre Entdeckung bliebe so oder so nicht aus, selbst wenn sie zurück in das Zimmer flüchten würden. Es waren schwere Schritte, die auf das morsche Holz der Treppe stampften und es hörte sich außerdem an, als schleife etwas auf den Stufen. Vinc erspähte am Ende des Flurs eine kleine Klappe, die in der Wand eingebaut war. Er kannte nicht deren Sinn und auch nicht die innere Größe eines möglichen Raums dahinter, denn sie war knapp einen Meter im Quadrat. Bei einem flüchtigen Blick darauf sah es zunächst aus, als sei die Wand repariert worden. Niemand vermutete daher eine Öffnung dahinter. Vinc hätte es wohl auch übersehen, wäre nicht durch die Not sein Blick scharf geworden.
    Er zog Zubla am Arm hinter sich her. Die Schritte kamen näher.
    Sie hatten die Klappe erreicht. Sie ließ sich nach außen öffnen. Innen war es dunkel. Er sah jedoch festen Holzboden. Er zwängte sich zuerst hinein, um mögliche Gefahren durch einen morschen Untergrund und die Folge als Absturz in die Tiefe zu testen. Aber der Boden blieb widerstandsfähig.
    Der Raum war innen groß genug, um beide aufzunehmen. Die Klappe bestand aus zwei Brettern, die durch kleine Leisten zusammengehalten wurden, wodurch ein winziger Spalt vorhanden war. Vinc erblickte im Licht der Späne, die in Halterungen an den Wänden staken, zwei Gestalten am Ende der Treppe erscheinen. Sie sahen in ihren Rüstungen aus, wie Ritter auf Erden. Ihre Brustpanzer glänzten silbern. Sie hatten lange schwere Schwerter in den Scheiden, die auf dem Boden entlang fuhren, was die schleifenden Geräusche verursachte.
    Sie öffneten die Türen nicht wie üblich, sondern traten gegen sie, sodass sie krachend in den Raum fielen.
    Vinc atmete erleichtert auf, als er sah, dass es sein Zimmer war, erleichtert, weil er nicht mit Zubla dorthin zurück geflüchtet war.
    Dann gingen sie in der selben Brutalität gegen die anderen Türen vor. Kurze Zeit später hörten sie um Gnade bittende Rufe und kurz darauf Todesschreie. Vinc und Zubla ahnten, dass das Personal getötet wurde.
    Die letzte Tür, die sie auftraten, war in der Nähe der Klappe. Doch der Raum schien leer zu sein, denn sie kamen sogleich wieder heraus. Einer der Ritter sah zum Verschluss. Er betrachtete ihn längere Zeit, während der andere schlurfend zur Treppe ging.
    Der Mann vor dem Versteck wollte sich bücken, um sie noch genauer in Augenschein zu nehmen, doch in der schweren Rüstung konnte er nicht bis hinuntergelangen, so kehrte er um und folgte seinem Kumpanen.
    Vinc und Zubla atmeten erst einmal tief durch.
    „Weißt du, wer das sind?“ Vinc wartete gar nicht erst die Antwort Zublas ab sondern sagte: „Das sind Soldaten von der Armee der Finsternis. Sie sehen genauso aus, wie die, in der Höhle vor denen wir geflüchtet waren. Ich glaube, das Schlimme ist bereits geschehen. Sie sind erweckt worden. Jetzt weiß ich auch, was das für einen Kampf mit den Zwergen war. Sie kämpften gegen ihre Toten.“
    Sie vernahmen ein leichtes Stöhnen hinter sich.
    „Hörst du das auch?“, flüsterte Vinc.
    „Ja“, bestätigte Zubla.
    Vinc wagte nicht Licht mit einem Hölzchen zu machen, denn ein verräterischer Strahl durch den Ritz der Bretter könnte jemanden anlocken. Er tastete daher in die Richtung, aus der die Laute kamen. Er fühlte ein zartes Gesicht und den Ansatz eines Busens. Er zog sofort seine Hand weg. Es war ihm peinlich die Brüste eines fremden Mädchens anzufassen.
    „Ihr müsst weg. Flüchtet! Sie werden euch töten“, hörten sie eine immer schwächer werdende Stimme.
    „Wer wird uns töten und wer bist du?“, fragte Vinc.
    „Ich bin das Mädchen, das misshandelt worden ist. Es sind die Moorritter, die Krieger des Beherrschers des magischen Moors.“
    „Was ist mit dir geschehen, da du verletzt bist, was ich durch dein schmerzliches Stöhnen schließe?“, fragte Vinc.
    „Der Wirt hat mir ein Messer in die Brust gestoßen. Als er dachte, ich wäre tot, hat er mich hierher gebracht, um mich später in der Nacht, im Moor verschwinden zu lassen.“
    Sie hustete, dann hörten sie nur noch ein kurzes Röcheln und anschließend

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