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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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dieser Region, in der sie sich im Moment aufhielten, zog es durch den Fensterschutz. Er wurde zur Nacht innen in eine Vorrichtung gehängt. Seltsame Stille lastete in der Luft, ein kreischender Nachtvogelschwarm unterbrach sie plötzlich und flog nahe an den Fenstern vorbei. Sie schienen von etwas aufgeschreckt worden zu sein.
    Plötzlich erhob sich ein heftiger Regensturm und er wehte so sehr, dass alle Fenstersicherungen heftig klapperten.
    Sie unterhielten sich ungeachtet dessen über die Vergangenheit. Zubla rief eines der beiden Wörter wieder in Erinnerung.
    „Ich möchte nur wissen, was Aksarnat bedeutet.“
    Sie hörten zu ihrer Verwunderung irgendeine Turmuhr Mitternacht schlagen. Nachdem der letzte Glockenton erscholl, hörten sie ein Krachen und einen jähen schrillen Schrei. Ein fürchterlicher Donnerschlag erschütterte das Haus, überirdische Musik durchflutete melodisch die Luft, die Tür zum Zimmer flog hallend auf und in der Füllung trat, sehr blass und weiß, ein Kästchen in der Hand, das vermisste Mädchen.
    „Wo hast du gesteckt?“, fragte Zubla.
    „Ich war weit fort. Nehmt und öffnet dieses Kästchen. Es wird euch schützen!“, forderte sie, sie auf.
    Vinc öffnete es und er sah darinnen die zwei geschlungenen Hände, die er bereits auf dem Papier sah, nur diesmal in Gold gefertigt.
    „Nimm sie. Sie werden euch heute Nacht schützen!“, wiederholte das Mädchen.
    Nachdem Vinc es herausgenommen hatte, nahm sie das Kästchen wieder an sich und verschwand wie ein Geist, ohne dass sie befragt werden konnte.
    Die Luft beruhigte sich und nur der Nebel verdichtete sich noch mehr und kam durch einen Schutz am Fenster, der nicht richtig eingehängt war. Er bereitete eine Kühle im Zimmer, so dass es Zubla fröstelte.
    „Ich werde ihn richtig einhängen“, sagte Vinc, der es bemerkt hatte und schritt ans Fenster. Er musste den Laden erst aushängen, um ihn in die richtige Position zu bringen. Er sah dabei hinaus hinaus. Er stellte den Schutz hin und wischte sich über die Augen. Waren es die Nebelschwaden, die ihm vorgaukelten, er würde Reiter sehen? Er rief Zubla zu sich:
    „Siehst du auch Reiter?“, fragte er.
    „Ja“, bestätigte er, „sie reiten auf uns zu. Aber sie scheinen keinen Boden zu berühren.“
    Vinc ahnte die Gefahr, die auf sie zukam. Er hob schnell den Fensterschutz hoch, doch bevor er ihn einhängen konnte, war ein Reiter direkt vor ihm. Er sah eine knochige Hand, die eine Streitaxt hielt. Er wusste nicht, ob es seine überreizten Nerven waren, oder Schemen aus dem Nebel entstanden, die sich Skelette auf Pferden darstellten.
    Ehe sich Vinc versah, befand sich die Gestalt im Zimmer. Er sah tatsächlich sich einem Gerippe gegenüber. Das Pferd schwebte vor dem Fenster. Es hatte ein Tuch über dem Körper. Der Kopf aber war ebenfalls nur aus Knochen.
    Was geschah hier? Das Gerippe holte zum Schlag aus. Doch Vinc hatte bereits einen Stuhl in den Händen und ließ ihn gegen das Skelett sausen, das sofort zusammenfiel, zu Staub wurde und am Ende sich vollends auflöste.
    Draußen entstand ein Geheul, als würde eine Horde Krieger Schlachtrufe ertönen lassen.
    Zubla hatte den Angriff dieses seltsamen Kriegers mit ansehen müssen. Instinktiv hob er seine Arme und zauberte einen Blitz. Keinen Moment zu spät, denn wieder erschien ein Kämpfer in der Stube. Sie hörten Schreie, als würden Personen gequält. Doch das nahmen Vinc und Zubla nur am Rande wahr, denn immer mehr Skelette kamen ins Zimmer. Es schien, als würden sie nicht mehr durch das Fenster gelangen, sondern von überall her. Sogar die Wände konnten sie nicht aufhalten. Die Übermacht wurde immer größer. Da fiel Vinc die gefalteten Hände ein. Er holte sie aus der Tasche und hielt sie in die Höhe. Plötzlich waren die Skelette verschwunden.
    Vinc eilte zu dem Laden und hängte ihn in die Vorrichtung, obwohl er wusste, dass sie diese Gestalten nicht aufhalten würden.
    Es dauerte nicht lange und der Spuk war so schnell vorbei, wie er gekommen war.
    Sie beobachteten trotz der plötzlich eingetretenen Ruhe weiterhin die Wände. Sie waren einiges gewohnt, aber, dass sie durch solche Wesen angegriffen wurden, nicht. Es war keinesfalls auszudenken, was geschehen wäre, wenn sie nicht die rettenden Hände gehabt hätten.
    Sie saßen auf dem Bett, das sich mitten an der einen Wand befand, auf den Rändern mit zueinander gekehrten Rücken, denn sie wollten nicht von hinten eine unangenehme Überraschung

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