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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Kleinod zu hüten. Der Stein soll für ewig und immer dir gehören. Nun eile aus dieser Bibliothek, bevor ich sie für alle Ewigkeit verschließe."
    Vinc verließ etwas verwirrt, aber überglücklich diese seltsame Stätte und eilte zu der Überführung. Erst vor ihr gönnte er sich eine Verschnaufpause. Er war froh, dass er nicht mehr die Kraft hatte, den Stein niederzulegen.
    Nur noch eines hoffte er, dass die Brücke wirklich repariert und es nicht wieder eine Täuschung war.
    Vinc betrat mit Unbehagen die Steinüberführung, doch er konnte noch nicht die eingestürzte Stelle sehen, er war noch zu weit entfernt.
    Eines erstaunte ihn sehr, denn als er nach unten blickte, sah er, dass die Lava erloschen und nur noch eine schwarze Untiefe vorhanden war.
    Plötzlich geschah etwas Unerwartetes. Unter den Dingen, die man ihm bei seiner Gefangennahme abgenommen hatte, war der Dolch, den er von Serius hatte. Auch diesen nahm er während seiner Flucht mit, denn er dachte sich, dass er vielleicht einmal nützlich sein könnte. Genau dieser Dolch löste sich von seinem Gürtel und fiel in die Tiefe.
    Während er eilends weiter die Brücke überquerte, lauschte er nach dem Schall des Aufschlagens dieses unheimlichen Gegenstandes, doch er hörte nichts. Er schob es auf den Lappen, mit dem er ihn eingewickelt hatte, der den Aufschlag abdämpfte. Es war eigentlich nur ein Trost, um nicht Angst hinsichtlich der Tiefe zu bekommen. Es war schon unheimlich genug, über einen Steg zu gehen, von dem man nicht wusste, was der Abgrund unter ihm für Ausmaße hatte. Noch etwas kam auch noch hinzu: Hatte vorher die Feuerglut das unterirdische Gewölbe ausgeleuchtet, befand das Gewölbe sich nun in einer vollkommenen Finsternis und so musste er sich langsamer, mit dem Fuß vorausfühlend, fortbewegen. In Erinnerung hatte er noch, dass sich die Brücke geradlinig entlang zog. Er hoffte, dass es auch so bliebe.
    Aber wem oder was konnte er noch trauen? Wer war überhaupt hier unten? Ihm wohl gesonnene Mächte oder gar die, die ihn unbedingt tot sehen wollen?
    Er merkte das Stechen der Zacken des Wundersteines in seiner Faust. Er hielt ihn aus Angst, er könnte ihn auch in diesem Abgrund verlieren, noch fester. Dann, nach geraumer Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, sah er vor sich eine helle Stelle. Er eilte auf sie zu, jedoch nicht ohne die notwendige Sicherheit zu beachten.
    Er wunderte sich. Je näher er dem Ausgang kam, desto deutlicher sah er einen Sternenhimmel. Eigentlich hätte der Feuerschein brennender Häuser herein leuchten müssen. Vielleicht hatten die Bewohner Madisons sie bereits gelöscht. Der Gedanke beunruhigte ihn wiederum, denn das hieße Anwesenheit von Leuten in der Nähe des Ausgangs.
    Als er sich noch einmal umdrehte, sah er knapp hinter sich eine schwarze Leere. Er spürte, wie die Steine unter seinen Füßen zitterten. Ohne weiter nachzudenken, lief er zum Höhlenausgang. Er wusste, die Überführung zur Bibliothek des Universums stürzte ein. Mit einem gewaltigen Sprung gelangte er ins Freie.
    Rückwärts schauend sah er, wie sich der Eingang zum Berg schloss. Er suchte sich einen schützenden Busch, der den Blick unliebsamer Beobachter entzog. Hier kauerte er zunächst einmal und holte tief Luft.
    Im Nachhinein wunderte ihn wieder etwas. Es fiel ihm erst jetzt auf, da die Ereignisse die Nebensächlichkeiten im Verborgenen hielten. Aber auffallen hätte es ihm mindestens müssen, als er nach dem Klang des Aufpralls des Dolches lauschte.
    Von dem Moment an, als er die Höhle betreten hatte, bis er sie soeben verließ, hörte außer dem Reden der Personen und den Klagelauten keinen Ton. Nicht einmal den Einsturz der Überführung, die einen riesigen Lärm hätte verursachen müssen.
    Er erhob sich vorsichtig und lugte noch etwas gebeugt über die Zweige des Buschs. Erneut gewahrte er etwas Seltsames: Die Häuser standen unbeschadet da, nichts deutete auf einen Brand oder Zerstörung hin, nicht einmal ein verkohltes Brett war zu sehen.
    Eine Macht, deren Stärke Vinc nicht einschätzen konnte, musste ihm wohl bei seiner Suche nach der Bibliothek geholfen haben.

 
30.Kapitel
     
    Nachdem er die Gegend in Augenschein genommen hatte, schien er sich fast sicher, dass sich niemand in der Nähe aufhielt. Allerdings konnte er es nur auf der Seite eines Hauses zum Berg hin feststellen, was vorn war, entzog sich noch seinen Blicken. Er musste zur Stadt hinaus, ohne entdeckt zu werden. Er wusste, bei einer erneuten

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