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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Verliebten und konnte sich daher nicht vorstellen, dass sie rumschnüffeln würde.
    „Warum soll Vanessa von unserem Fund nichts wissen?“, fragte Vinc.
    „Kennst doch Mädchen. Wenn die nichts zu tratschen haben, kramen sie so lange im Kopf herum, bis ihnen etwas einfällt. Und wenn es nur ist, dass sie mein Zimmer durchsucht.“
    „Aber nicht Vanessa“, verteidigte sie Vinc.
    „Hab es geschnallt. Verliebte Gockel stolpern über das Hühnerei in ihrer Blindheit. Nimm es trotzdem. Außerdem ist das Ding mir unheimlich“, antwortete Tom.
    Er nahm das Auge gerne, denn so waren die drei seltsamen Gegenstände in einem Besitz und er könne besser auf sie Obacht geben. Tom würde es so gut verstecken, dass sie erst suchen müssten, um es wieder zu finden. Er war kein unordentlicher Junge, doch ein recht zerstreuter. Vinc schob es seiner Intelligenz zu, denn der belesene Tom hatte fast in allen Fächern eine Eins, obwohl er im Grunde lernfaul war.
    „Du sag mal, wegen deiner nassen Klamotten hätte ich eine Frage. Du warst doch an der Höhle, stand da der Baum noch?“
    Tom wich Vinc Blick aus und antwortete nicht.
    „Was ist los? Kannst du nicht auf eine einfache Frage eine einfache Antwort geben? Ja oder nein reicht schon.“
    Tom lenkte ab und fragte: „Wie spät ist es eigentlich?“
    Vinc bemerkte das Ablenkungsmanöver und wurde misstrauisch. Aber er bohrte nicht weiter, sondern gab die Uhrzeit an. Wieso machte Tom daraus ein Geheimnis? Er nahm sich vor, irgendwann noch einmal danach zu forschen.
    Die erste Unterrichtsstunde verlief so unruhig wie immer, wenn sich die Schüler selbst beschäftigen mussten. Das hatte Herr Santers, ihr Klassenlehrer, so eingeführt. So konnte jeder sein Lieblingsfach aussuchen und eigenständig lernen. Das war so ein kleiner Trick von ihm. Er konnte das Verhalten seiner Schüler beobachten und jeden einzeln versuchen einzuschätzen. In dem letzten Viertel der Stunde mussten sie in knappen Sätzen niederschreiben, mit was sie sich beschäftigt hatten.
    Er war ein toleranter Lehrer und auch bei seinen Schülern beliebt. Sein wohlgenährter Bauch hüpfte, wenn er lachte, stets auf und ab, deshalb hatte er den Spitznamen Schwabbel.
    Diesmal beobachtete Vinc ihn mehr, als er ihn. Vinc schien es, als sei Schwabbel heute von einer gewissen Nervosität befallen, denn er schaute ständig auf die Uhr.
    Vinc beschäftigte sich mit einem Buch über die Weltraumforschung. Er mochte über die Weiten des Weltalls nachdenken. Ihm ging einfach ein Planet nicht aus dem Sinn. Er meinte sogar schon einmal dort gewesen zu sein, aber er konnte sich nicht mehr erinnern, wann das genau war. Letztendlich schob er es auf einen Traum, der ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Im Gedächtnis blieb auch im Dunkel haften, dass er mehr als einmal um sein Leben bangen musste. Dieser Angsttraum verfolgte ihn immer wieder. Doch er wollte es keinem erzählen, nicht einmal seinen Freunden, denn sie würden es auf seine Besessenheit, den Weltraum zu erkunden, zurückführen.
    Herr Santers schaute mehrmals zur Tür, als erwarte er jemand.
    Vinc, der in sein Buch blickte und öfter verstohlen den Lehrer beobachtete, sah, dass die Lehrkraft immer mehr die Blicke auf ihn richtete und sie am Ende nicht mehr abwendete. Es so aus, als wolle er Vinc mit seinen Augen durchbohren, besser noch als sehe er in ihn hindurch.
    Dann sagte er zu aller Überraschung: „Ich werde kurz zum Rektor gehen. Bitte, lasst eure Musikplayer oder von was ihr sonst eure Ohren taub macht, weil viel zu laut, aus und tanzt nicht herum, das könnte den Unterricht der anderen stören. Kurz gesagt zügelt euer jugendliches Temperament.“
    Die Schüler waren nicht mehr in dem Alter, indem sie unbedingt lärmen mussten, denn schließlich wollten sie, wenn jemand an der Klasse außen vorbeiging, nicht den Eindruck von Erstklässern vermitteln.
    Es dauerte nicht lange und Herr Santers erschien wieder. Er sah zunächst schweigend zu den Schülern und sagte dann: „Eine Unpässlichkeit zwingt mich, den Unterricht zu beenden. Wir sehen uns morgen in aller Frische wieder. Denkt daran, dass bald die großen Ferien beginnen und wir die Zeugnisse erwarten, lernt noch ein wenig.“
    „Kriegt der auch Zeugnisse, weil er wir, sagte?“, flüsterte Tom, der neben Vinc saß.
    „Wenn du was zu erzählen hast, dann sage es laut!“, sagte Schwabbel zu Tom in einem für ihn ungewöhnlichen scharfen Ton.
    Sie hörten die dezente Musik aus dem Lautsprecher, die die

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