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Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Titel: Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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Ludana. Endlich sagte Petronius, wenn du einen Schnaps willst, Merkur?
    Aber ich wollte keinen, ich wollte, daß sie so schnell wie möglich die Roburen beim Spielen sahen.
    Wie planen wir das wieder alles ein?
    Sie waren mißtrauisch, diese Prudenten, und schwer zu etwas zu b e wegen. Ich sagte ihnen vorher nicht, worum es sich handelte, ich sagte nur, bei den Roburen tut sich etwas Entscheidendes, damit sie sich nicht etwas Falsches vorstellten und voreingenommen und nachher enttäuscht wären. Weil ich in meinen Andeutungen also verschwo m men blieb, schoben sie ihre Pläne vor.
    Vielleicht könnt ihr die Zeit herauswirtschaften, sagte Ludana schüc h tern.
    Wir werden so lange herauswirtschaften, sagte Petronius, bis nichts mehr drin ist.
    Beide gingen schimpfend mit Ludana und mir zum Wagen. Sie nö r gelten und fluchten während der ganzen Zeit.
    Als wir bei den Roburen eintrafen – die fingen gerade an, sich von i h rer Entspannung zu erholen –, standen Hironimus und Petronius fi n ster da, und ihre Mienen prophezeiten etwas abstrakt Schlimmes. Was soll’s, Merkur?
    Und auch das war wieder typisch für die Prudenten. Als ich Ernesto und Benno das Spiel mit den Platten und auch das mit den Kübeln vo r führen ließ, explodierten sie nicht vor Begeisterung, sondern sahen skeptisch zu.
    Hironimus mißhandelte seinen Bart, indem er dauernd an ihm riß. Immerhin hielten sie zwei Stunden aus.
    Ich erklärte, zwei Stunden Produktion haben wir jetzt weniger, und das ohne Schaden für die Roburen.
    Macht weiter, sagte Hironimus. Nach zwei weiteren Stunden sagte er, jetzt haben wir dem Modderwind schon vier Stunden entzogen. Wir wollen sehen, wie die Messungen diesmal ausfallen.
    Tatsächlich zeigte sich an den Geräten, mit denen sie den chemischen Gehalt des Windes maßen, ein Abfall von null-komma-nullnull-nulleins.
    Man müßte das natürlich für alle Produktionszweige einführen, sagte ich.
    Wie wahr, sagte Hironimus.
    Petronius meckerte. Wem sagst du das, Merkur?
    Hört mal, sagte Ludana, Merkur hat etwas gegen den Modderwind g e funden, und ihr sagt nicht mal Dankeschön.
    Wir sagen untereinander auch nicht Dankeschön, wenn einer etwas gefunden hat. Es ist selbstverständlich, daß man nachdenkt und etwas findet oder sich darum bemüht. Soll man sich dafür bedanken, daß j e mand Grips im Kopf hat? Ich meine, das ist Voraussetzung, Grips, nicht wahr, sonst ist ja ein Verkehr unmöglich.
    Er kennt solche Anschauungen nicht, bedenkt doch, wo er he r kommt, sagte Ludana.
    Ich denke, sagte Hironimus, er gehört jetzt, geistig gesehen, zu uns, und da danke ich ihm nicht besonders. Der beste Dank wird für ihn darin bestehen, daß wir seine Idee schnell umsetzen. Vielleicht b e kommt er dann noch mit, wie der Modderwind sich legt, bevor er wi e der in seine Rakete steigt.
    Ihr seid so knurrig, sagte Ludana, euer Vitamin-P-Spiegel ist wieder zu niedrig.
    Hast ja recht, sagte Hironimus, ich hätte zwei Gläser brauchen kö n nen. Was werden übrigens unsere lieben Lumen dazu sagen, wenn wir den Modderwind einstellen?
    Sich freuen, sagte ich.
    Meinst du wirklich, fragte Petronius. Ich vermute, sie werden sein A b leben tief bedauern.
    Das glaube ich nicht, sagte ich. Fuks quält uns doch dauernd mit se i nen Klagen über den Modderwind. Er hat deswegen sogar schon Tr ä nen vergossen.
    So, geheult, sagte Petronius giftig, und du meinst, daß das echt war?
    Es waren echte Tränen, sozusagen ungesetzliche Lumentränen, und wenn etwas gegen die Moral oder die Gesetze ist, dann ist es bestimmt echt. Könnt ihr mir glauben.
    Wollen wir nicht mutmaßen, was die Lumen tun werden, sagte Hir o nimus, wir stellen jetzt den Modderwind ab. Wir nehmen einen detai l lierten Plan in Arbeit, der die ganze Produktion umfaßt. Die notwend i ge Produktion wird natürlich aufrechterhalten, so viel, daß wir bequem davon leben können. Das müssen wir jetzt berechnen.
    Und ich werde die freudige Nachricht den Lumen bringen, sagte ich.
    Gerade jetzt ist der Modderwind in vollem Gange, sagte Ludana. Du mußt noch mindestens zehn Stunden warten.
    Ludana wird dich unterhalten, sagte Hironimus, wir sehen uns ho f fentlich ein anderes Mal.
    Sie rollten ab.
    Ludana küßte mich, kaum war die Tür hinter ihnen zugeklappt. Me r kur, Merkur, ist das nicht wundervoll? Bedenke doch die Perspektiven. Wenn die Roburen spielen, werden wir mehr Zeit haben. Wir sind doch schon seit Jahren zu nichts Persönlichem mehr gekommen, kein Au s ruhen, kein

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