Unit Kill
„Verbinden Sie mich bitte mit dem Leiter der NSA.“
Himmel über dem norwegischen Meer
Gleich drei Überwachungs-Satelliten hatten ihre Umlaufbahnen geändert und ermöglichten zusammen mit den bereits ohnehin dort tätigen Satelliten eine sehr dichte Überwachung des Norwegischen Meeres.
Geirangerfjord, Norwegen
Vor vierhundert bis fünfhundert Millionen Jahres, es war das Erdzeitalter des Silur, stießen die Nordamerikanische und die Eurasische Kontinentalplatte zusammen. Durch den ungeheuren Druck und den daraus entstehenden, hohen Temperaturen wurde das vulkanische Tiefengestein gefaltet, chemisch verändert und langsam empor gehoben. Dieses neue entstandene Gebirge waren die vorwiegend aus Granit und Gneis bestehenden Kaledoniten, aus denen im Laufe der folgenden Jahrmillionen die norwegische Felsmasse entstand. Die typische, durch unzählige Fjorden verästelte Küstenlinie des heutigen Norwegen entstand aber durch ein anderes Naturphänomen, eine große Eiszeit, die vor fünfhunderttausend Jahren entstand und Norwegen unter einer über tausend Meter dicken Eisschicht begrub. Das sich langsam nach Süden bewegende Eis rundete die Berge zu den heutigen Fjellen ab, die für Norwegens Inland so typisch sind. Bestehende Täler wurden durch die Eislast weiter vertieft und insgesamt abgesenkt, sodass sich die meisten Talböden sogar unterhalb des damaligen Meeresspiegels befanden. Die größte Tiefe hatten diese Täler im Landesinneren, da die Gletscher hier am dicksten waren. Als vor etwa neuntausend Jahren das Eis abschmolz führte dies zu einer Erhöhung des Meeresspiegels und die Täler füllten sich mit Meerwasser. So entstanden die heuten, faszinierenden, oft über hundert Kilometer langen Norwegischen Fjorde mit ihrem typischen Profil über und unter dem Meeresspiegel.
Einer dieser Fjorde, der Geirangerfjord ist mit absoluter Sicherheit einer der schönsten Plätze der Welt. Zigtausende von Touristen, die den Fjord jährlich besuchen, erbauen sich an den steilen, mit grünem Bewuchs durchsetzten Felswänden, den zahlreichen, malerischen Wasserfällen und den alten, idyllischen Bauernhöfen die, auf kleinen Plateaus in den Steilwänden vor hunderten von Jahren erbaut, seit langem verlassen sind. Es sind aber nicht diese ganzen, einzelnen Sehenswürdigkeiten, sondern die einmalige Gesamtkomposition aus Wasser und Fels, die, vor langer Zeit von Gletschern geschaffen, dieses erhabene Szenario zu einem unauslöschlichen Eindruck verschmelzen lässt. Keine ernst zu nehmende Nordmeerkreuzfahrt lässt einen Abstecher in dieses Welt-Naturerbe aus.
Der Geirangerfjord selbst ist in Wirklichkeit nur etwa dreißig Kilometer lang. Er mündet jedoch nicht direkt ins Norwegische Meer, sondern ist eine Fortsetzung des Sunnylvsfjordes, der wiederum an den Storfjord anschließt. Die Drei sind in ihrer Kombination einer der längsten Fjorde Norwegens und reichen insgesamt etwa hundertzwanzig Kilometer vom Meer in Landesinnere - bei Wassertiefen von teilweise mehreren hundert Metern.
Zu den verlassenen Gehöften auf den Plateaus der Fjordwände gehören meist auch kleine Bootshäuser mit Anlegestegen am Ufer des Fjords oder kleine, aus Steinen aufgeschüttete Anlegestellen für kleine Boote. Eines dieser Gehöfte, die Farm Skagefla, lag majestätisch auf einem etwa zweihundertfünfzig Meter hohen Plateau in einer senkrechten Felswand über dem Geirangerfjord. Sie war über einen kleinen, etwas mühsamen Pfad von dem Ort Geiranger am Ende des Fjordes aus erreichbar, man konnte aber auch über das Wasser dorthin gelangen und die steile Felswand über einen teilweise gesicherten Steig überwinden.
Am Anleger der Farm, einer an den großen Ufersteinen befestigten Metallleiter, etwa einen halben Kilometer östlich des berühmten Wasserfalls ‚Freier’, wegen seiner charakteristischen Form auch ‚Whiskyflasche’ genannt, geschah eines Nachts etwas Unheimliches. Plötzlich wurde das im Mondlicht schimmernde Wasser vor dem Steg unruhig, es fing an zu blubbern und zu schäumen und schließlich tauchten fünf schwarz schimmernde, unförmige Wesen an der Oberfläche auf. Die dunklen Schemen kletterten geschickt über das steile Ufer an Land und zogen an Seilen befestigte, große, schwarze Beutel hinter sich aus dem Wasser. Dann setzten sie sich hin und begannen, sich aus ihrer schwarzen, feucht glitzernden Haut zu schälen.
Kapitänleutnant Schmidt und seine Kampfschwimmer hatten wieder europäischen Boden
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