Unit Kill
sich eine Gruppe aus netten, deutschen Männern, die für ein paar Tage alleine auf einem Angelausflug in Norwegen waren. Zwei seiner Männer, Jörgens und Heinze, bestiegen anschließend einen Bus in Richtung Aalesund. Denn dort gab es eine Mietwagenfirma und vor allem ein Elektronikgeschäft, in dem sie einiges einkaufen wollten.
Die anderen spielten weiter Ihre Rolle als Angeltouristen und fingen mit ihrer neu erstandenen Angelausrüstung vom Ufer aus tatsächlich zwei mittelgroße Dorsche, die sie sich am späten Nachmittag in der Pfanne zubereiteten und auf der kleinen Veranda ihrer Hütte zusammen mit frischem Salat und Baquette verspeisten. Das Essen an Bord war gewiss nicht schlecht gewesen, der Koch war, wie sie alle auch, ein Meister seines Faches, aber was war das alles gegen fangfrisch zubereiteten Fisch. Für ein paar Minuten vergaßen die Männer ihre Situation und konnten sogar ein paar Mal unbeschwert und herzhaft lachen.
Schmidt ließ sich nach dem Essen tief in einen Stuhl auf der Veranda sinken, blickte auf den Fjord hinaus und begann weiter an den Details seines Planes zu feilen. Trotzdem schweifte er andauernd wieder von seinen kriegerischen Gedanken ab. Die majestätische Kulisse vor seinen Augen tat ihre Wirkung, er verlor immer mehr an Konzentration und ließ sich schließlich ganz von dem Anblick gefangen nehmen.
Autobahn A61, kurz vor Köln, Deutschland
Röders Privatarmee fuhr in diesem Augenblick in zwei dunkelblauen VW Sharan Minivans mit abgedunkelten Scheiben auf der A61 in Richtung Köln. In den Fahrzeugen saßen jeweils fünf auf den ersten Blick relativ harmlos wirkende Männer. Jeder hatte drei überlange Reisetaschen, eine mit Kleidung und die beiden anderen prall gefüllt mit automatischen Waffen, Schrotflinten, Munition, Handgranaten, Sprengstoff, Nachsichtgeräten und Ausrüstung für drahtlose Gefechts-Kommunikation. Die Männer waren in Wirklichkeit alles andere als harmlos. Es waren Profis, erfahrene Söldner, die alle schon in verschiedenen Gegenden dieser Welt ihrem todbringenden Beruf nachgegangen waren. Bis auf drei der Männer waren alle im Irak tätig gewesen, meist in Diensten der berüchtigten Sicherheitsfirmen, die im Irak Millionen verdienten. Zwei von ihnen waren damals auch gleichzeitig für die CIA tätig, etwas, was sie Röder bei ihrer Anwerbung aber vorsichtshalber verschwiegen hatten.
Sie alle wurden bereits vor sechs Wochen vom BND, natürlich in Person von Röder, engagiert und warteten seitdem in einem großen Haus in der Nähe von Brüssel auf ihren Einsatz. Der BND hatte anfangs durchblicken lassen, dass man sie wahrscheinlich gar nicht brauchen würde. Aber die Bezahlung, die Hälfte gab es im Voraus, war so großzügig gewesen, dass sie jetzt alle trotzdem ohne Murren ihrem vermutlichen Einsatzort, Eckernförde an der Ostsee, entgegen steuerten.
Geirangerfjord, Norwegen
Jörgens kroch aus der feuchten Personenschleuse in das Innere von U 37. Der Kampfschwimmer übergab dem Fernmeldeoffizier sofort den wasserdichten Transportbeutel.
„Ich habe alles bekommen, auch das ganze Werkzeug, Schmidt und seine Leute müssten ihre Geräte bereits umgebaut haben.“
„Klasse“, meinte Hansen. „Kommen Sie rein, ziehen Sie sich um und essen und trinken Sie erst einmal was.“
Der Funker hatte sofort den Inhalt des Beutels inspiziert und war nach unten geeilt, um die geplanten Modifikationen an der Boje vorzunehmen. Seit Jörgens und die vier anderen Kampfschwimmer vor drei Tagen das Boot verlassen hatten, hatte man an Bord alles für die Umbauten an der Kommunikationsboje vorbereitet. Man würde einfach eine der Ersatzbojen an Bord umbauen und dann einfach die Bojen austauschen. Dazu musste allerdings kurz aufgetaucht werden.
Nachdem er etwas zu sich genommen hatte, gesellte sich Jörgens zu dem Funker, der zusammen mit dem E-Maat an der Ersatzboje arbeitete. Es roch nach Lötdämpfen. Er sah den beiden interessiert bei ihrer Arbeit zu.
„Ich habe mich noch mal vergewissert. Tausendvierhundert Megahertz wäre am besten geeignet, dort ist interferierender, ziviler Funkverkehr in unserer Gegend noch am unwahrscheinlichsten“, erklärte er den beiden Seeleuten.
„Wie haben Sie das herausbekommen“, fragte der E-Maat, ohne dabei von seiner Arbeit aufzusehen.
„Ich war in Aalesund und habe das in einem Internetcafe recherchiert“, antwortete Jörgens. „Ich habe auch mal auf tagesschau.de und anderen Nachrichtenseiten nachgeschaut. Nichts, was
Weitere Kostenlose Bücher