Unit Kill
auch nur im Geringsten uns beträfe, selbst von einem vermissten Frachter oder Zerstörer steht nichts in den Meldungen. Komisch.“
Der Funker schüttelte den Kopf. „Ist doch klar, damit wird der Iran auch kaum an die Öffentlichkeit gehen wollen. Zumindest nicht mit seinem aktuellen Wissenstand und seiner Verstrickung in terroristische Aktivitäten.“
Zwei Stunden später kam der riskante Teil. U 37 musste kurz auftauchen, damit die modifizierte Boje am Mast angebracht werden konnte. Um diese späte Zeit herrschte normalerweise kein Schiffsverkehr und von der Straße N63 in Richtung der Ortschaft Eidsdal, der Eagle Road, war die Auftauchstelle nicht einsehbar.
Hansen hatte das Boot bereits auf eine Tiefe von vierzig Metern gebracht und das Sonar hatte keinerlei Geräusche gemeldet. Dann war er auf Sehrohrtiefe gegangen und hatte einen Rundblick genommen. Nirgendwo war etwas zu sehen.
„Klarmachen zum Auftauchen!“, befahl Hansen mit ruhiger Stimme.
„An Kommandant, Unterdeck ist klar zum Auftauchen, kein Unterdruck, kein Überdruck.“
„Ja! Auftauchen!“
„Aaaauftauchen!“, kam es unisono von der Besatzung zurück
„Dreizehn Komma Fünf Meter, Boot steigt.“
„Ja. Anblasen!“
„Aaaanblasen!“
„Das Turmluk ist frei!“
“Ja!” Hansen stieg zusammen mit dem E-Maat und dem E-Meister auf die Brücke. Hansen überwachte nervös die Gegend mit seinem Nachtglas, während die beiden Unteroffiziere anfingen, die Kommunikationsboje durch die modifizierte Boje zu ersetzen. Sofort nachdem die neue Boje am Mast befestigt war, stiegen die Drei wieder ein und Hansen schloss das Turmluk.
“Turmluk ist zu, klar bei Entlüftungen!“
Hansen kam in die Zentrale.
„Fluten, auf sechzig Meter gehen!“
„Fluuuuten!“, bestätigte die Besatzung im Chor.
„Alle vorderen Entlüftungen sind auf. Sechs Komma Fünf Meter, Boot fällt.“
„Ja!“
U 37 sank weiter in die dunkle, eisige Tiefe des Fjords.
„Fünfzig Meter, Boot fällt.“
„Ja.“
Nach knapp einer halben Minute war das Boot auf der befohlenen Tiefe angekommen.
„Sechzig Meter, Boot steht, sechzig Meter.“
„Ja!“
Nun wurde die Boje kurz an die Oberfläche gelassen und Hansen versuchte Kontakt zu Schmidt aufzunehmen. Erst nach vier Versuchen meldete sich Schmidt, er hatte offensichtlich tief geschlafen. Hansen wunderte sich etwas, denn das passte eigentlich gar nicht zu ihm. Die Beiden unterhielten sich kurz miteinander. Die Erweiterung der Boje, die den Zweck hatte, normalen Sprechfunk mit den Kampfschwimmern an Land führen zu können, hatte funktioniert. Und niemand hatte sie dabei entdeckt.
National Security Agency, Fort Meade, Maryland, USA
Die USA hatten schon früh, Anfang der sechziger Jahre, damit begonnen, militärische Aufklärungssatelliten in eine Erdumlaufbahn zu bringen, um Informationen über Einrichtungen oder Truppenbewegungen potentieller Gegner zu gewinnen. Bisher war das hauptsächlich durch extrem hoch fliegende Aufklärungsflugzeuge des Typs U2 geschehen, aber als die Sowjetunion eine dieser Maschinen mit einer weit reichenden Rakete abgeschossen hatte, war den Amerikanern klar, dass diese Ära definitiv zu Ende war. Die ersten, in der Folge eingesetzten Satelliten waren noch relativ klein, hatten nur eine maximale photographische Auflösung von einigen zig Metern und mussten ihre Bilder zur Entwicklung und Auswertung in speziellen Kapseln auf die Erde abwerfen. In Anspielung auf jemanden, der Fremde heimlich durch das Schlüsselloch einer Tür beobachtet, wurden diese Satelliten scherzhaft Keyhole (Schlüsselloch) genannt. Die Hauptnachteile der ersten Satellitengenerationen, namentlich die schwache Bildauflösung und die hohe Verzögerung zwischen der Aufnahme und der Entwicklung und Auswertung der Bilder, wurden von den Nachfolgeklassen mehr und mehr vermieden. Vor allem aufgrund der höheren Transportkapazitäten durch das Space Shuttle und leistungsfähigere Raketen, vor allem die neuen Titan 4B Raketen der US-Airforce, wurde der Einsatz von Systemen möglich, die bis zu zwanzig Tonnen wogen und etliche Tonnen Treibstoff für Bahnänderungen an Bord hatten.
Ein echter Generationswechsel war jedoch der Ersatz der Filme durch elektronische CCD-Sensoren, wie sie in heute üblichen digitalen Kameras eingesetzt werden. Diese Technologie wurde erstmals in der KH-11-Klasse eingesetzt, wodurch sich die Betriebszeit des Satelliten von zehn bis hundertfünfzig Tagen auf etliche Jahre oder gar
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