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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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37 selbst den Frachter torpedieren soll und anschließend von der USS Boise versenkt wird.“
    Dem Präsidenten fehlten die Worte.
    „Mr. President, der Plan des BND klang, zumindest aus damaliger Sicht, absolut überzeugend. Denn nur ein Boot des Typs von U 37 ist technologisch in der Lage, völlig unentdeckt bis vor die Küste des Iran zu gelangen und sieht den israelischen U-Booten der Dolphin-Klasse sehr viel ähnlicher als die alten Boote.“
    „Und die Besatzung?“, fragte der Präsident mit spürbarem Abscheu in der Stimme.
    „Nun, Mr. President, auch diese Idee kam vom BND und klang ebenso überzeugend.“
    „Sagen Sie das noch einmal!“
    „Sir, die Zahl der Mitwisser auf deutscher Seite wäre damit drastisch reduziert worden. Nachdem der Vorschlag auch noch von deutscher Seite kam, hatten wir damit kein Problem.“
    Im Oval Office herrschte eisiges Schweigen. Der Präsident sah ungläubig von einem zum anderen. Er hatte große Mühe, das Gesagte zu begreifen. Die Stille wurde langsam peinlich.
    Admiral Nichols räusperte sich und versuchte, dem Präsidenten die Sicht der CIA und der US-Navy etwas näher zu bringen. „Mr. President, der deutsche Beitrag zu der Operation war sehr viel mehr, als wir ursprünglich erhofft hatten. Zugegeben, wir hatten das so nicht erwartet, aber die Idee schien unseren Plan perfekt zu ergänzen.“
    „Das hätte ich dem BND nicht zugetraut“, murmelte der Präsident kopfschüttelnd.
    „Man sollte den Bundesnachrichtendienst nicht unterschätzen, Sir. In den letzten Jahren hatte er seine Effizienz deutlich gesteigert und etliche Erfolge zu verbuchen. Er war für uns ein wertvoller Partner während der Nahostkonflikte, insbesondere durch seine Präsenz vor Ort. Das Hauptproblem des BND ist seine Transparenz, also seine Kontrolle durch einen Parlamentsausschuss. Da fliegt letztendlich jede Geheimoperation auf und das Ganze wird anschließend von der linken Presse breit getrampelt und verdammt. Nehmen Sie nur die deutschen Agenten in Bagdad, die uns wertvolle Zielinformationen lieferten und präzise geführte Luftschläge ermöglichten. Das war ein Erfolg, aber die deutsche Presse hat den BND dafür geschasst. Und wenn Linke, Piraten oder Grüne in einem Parlamentsausschuss sitzen und Kenntnis geheimer BND-Operationen erlangen, dann ist dieser Geheimdienst eben kein Geheimdienst mehr.“
    Der Präsident, der, wie fast alle Amerikaner, nicht verstehen konnte, dass es in einem Parlament mehr als zwei Parteien gibt und der alles, was links der Demokraten stand, als Kommunisten betrachtete, nickte verstehend mit dem Kopf.
    General Nichols fuhr fort: „Allerdings hat der BND daraus gelernt, denn er scheint es irgendwie geschafft zu haben, einige wichtige Operationen an der parlamentarischen Kontrolle vorbei zu lavieren. Ich persönlich vermute, dass er dafür verstärkt mit externen Ressourcen arbeitet. Außerdem scheint der BND seit einiger Zeit über enorme finanzielle Mittel auf ausländischen Konten zu verfügen, die aber nicht in seinem Budget auftauchen. Offenbar drückt auch die neue Bundesregierung beide Augen zu, was bestimmte Operationen des BND betrifft.“
    Der Präsident konnte es immer noch nicht fassen. „Aber die eigenen Soldaten zu opfern! Bei einem Geheimdienst kann ich das gerade noch glauben, aber dass die Deutsche Marine da mitspielt.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Ich gehe mal davon aus, dass der BND der Deutschen Marine den größten Teil des Planes, auf jeden Fall aber die vorgesehene Versenkung von U 37, verheimlicht hat“, antwortete General Nichols. „Wie gesagt, wir hatten in dieser Sache keinerlei Kontakt zur Deutschen Marine. Der lief ausschließlich über den BND.“
    Der Präsident nickte verstehend.
    „Ja, und genau deshalb war der Plan auch zum Scheitern verurteilt“, fügte Admiral Riedel, der dem Ganzen bisher schweigend gefolgt war, mit Bitternis in der Stimme hinzu. „Der BND war sich offensichtlich der Wirkung der Stealth-Technologie von U 37 nicht in vollem Umfang bewusst und die Marine hat das Boot nicht, wie vom BND gefordert, mit jungen, unerfahrenen Matrosen besetzt. Auch die Bewaffnung entsprach ja wohl nicht ganz dem, was uns der Bundesnachrichtendienst mitgeteilt hatte.“
    „Genau“, führte General Nichols den Gedanken zu Ende. „In ihrer Unkenntnis des eigentlichen Plans hat die Deutsche Marine alles getan, dass U 37 eben nicht so einfach versenkt werden kann.“
    Der Präsident holte tief Luft und ließ sie langsam

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