Unit Kill

in Aalesund. Ruhen Sie sich jetzt bitte aus.“

Weißes Haus, Washington DC, USA
    Der Präsident war fassungslos. „Was haben Sie getan?“ Der Präsident war mit dem Direktor der CIA im Oval Office.
    Der Direktor der CIA war pikiert. „Sir, ich habe die Informationen über den Standort von U 37 selbstverständlich, wie ursprünglich besprochen, an unseren Mann in Deutschland weitergegeben. Anderslautende Anweisungen lagen mir oder meiner Behörde zu diesem Zeitpunkt nicht vor.“
    Der Präsident ärgerte sich. Aber Blank hatte Recht. Als U 37 entdeckt wurde, war die CIA noch Mitglied der Task Force und Paulsons Plan noch nicht bekannt. Er durfte jetzt nicht ungerecht werden. Er hatte beschlossen, dem CIA-Direktor noch eine Chance zu geben.
    „Hat Ihr Mann die Informationen weiter gegeben und wenn ja, wem?“ wollte der Präsident wissen.
    „Das kann ich sofort klären lassen, Mr. President.“
    „Gut, tun Sie das. Wenn noch nichts weitergegeben wurde, dann muss es auch so bleiben. Unbedingt.“
    Der CIA Direktor führte ein kurzes Telefonat. „Sir, in ein paar Minuten werden wir die Informationen bekommen.“
    Der Präsident nickte. „Danke George. Sie werden sich fragen, warum Sie einige Zeit aus der Task Force raus gehalten wurden. Das hatte folgenden Grund.“ Der Präsident nahm sich sehr viel Zeit für seine Erklärung, denn er wollte den Leiter der CIA voll auf seiner Seite haben. Blank hörte zu. Erst wütend, dann pikiert, später mit wachsendem Interesse und am Ende, als Paulsons Plan zur Sprache kam, sogar enthusiastisch.
    „Sir, Sie haben Recht. Ich habe, entschuldigen Sie den Kraftausdruck, Sir, Scheiße gebaut. Wir haben uns bei der Planung der Operation schon bei deren Grundzügen fehlleiten lassen. Und wir haben der Navy zuviel Gewicht gegeben. Außerdem hätten wir auf einem direkten Kontakt zur Deutschen Marine bestehen müssen. Das wird so nicht wieder vorkommen, das versichere ich Ihnen, Mr. President.“ Er war jetzt aufgeregt. „Sir, Paulsons Plan ist genial. Damit schlagen wir gleich drei Fliegen mit einer Klappe.“
    Der Präsident war erfreut, sein Plan war aufgegangen und der CIA wieder im Boot. Das Telefon klingelte.
    Der Präsident nahm ab. „Hallo? Ja, der ist hier. Sie hätten es aber auch ruhig mir sagen können, ich bin schließlich Ihr Präsident.“ Er reichte Blank leicht amüsiert den Hörer. „Für Sie.“
    „Blank hier. Jetzt bleiben Sie mal ruhig, keine Angst, nein, der Präsident ist Ihnen nicht böse. Schiessen Sie los.“ Seine Stirn zog sich in Falten.
    „Hm, das ist nicht gut. Ja, ich weiß, dass das nicht Ihre Schuld ist. So, und jetzt passen Sie gut auf, ich habe ein paar absolut wichtige Aufträge für Sie. Erstens, ‚Donald’ wird sofort in die Botschaft geholt und bleibt dort bis auf weiteres. Und zwar völlig isoliert, ohne jeden Kontakt nach innen oder außen. Zweitens benötigen wir die Identität und alle Informationen über seinen Kontaktmann auf deutscher Seite. Drittens benötige ich sofort eine Übersicht, auf welche Ressourcen wir in Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschland zurückgreifen können. Und, und das ist im Augenblick das Wichtigste, ich benötige sämtliche Informationen über alle uns bekannten Aktivitäten des BND und der Deutschen Marine. Verstehen sie? Alles, und wenn es auf den ersten Blick noch so unwichtig zu sein scheint, ist uns hier melden. Ich werde dafür umgehend eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe beim DCO einrichten, bis dahin geht alles an mich persönlich. Bis später.“
    Er sah dem Präsidenten in die Augen. „Sir, die Sichtungsmeldung von U 37 wurde an den deutschen Kontaktmann weiter gegeben. Seinen richtigen Namen kennen wir noch nicht, das ist aber nicht unüblich.“ Der Präsident kniff die Lippen zusammen. Diese Geheimdienste, dachte er.
    „Mr. President, wir wissen nicht, wie die Dinge in Deutschland stehen. Es muss keine Folgen haben. Allerdings, wenn der Durchgriff von der Bundesregierung auf den BND und die Marine, aus welchem Grund auch immer, nicht oder nicht richtig erfolgt ist, dann kann es sein, dass der BND-Operationsoffizier U 37 immer noch abfangen will. Aber wie gesagt, da fehlen uns noch konkrete Informationen. Aber die werden wir bekommen. Übrigens, wo ist Paulson? Ich würde mich gerne detailliert mit ihm über seinen Plan unterhalten.“
    Der Präsident sah den Leiter der CIA betreten an. „Er ist in Norwegen.“

Vigra Airport, Aalesund, Norwegen
    Die Maschine aus