Unit Kill
Mit Satelliten kommen wir da vermutlich nicht weiter.“ Admiral Harris knabberte in Wirklichkeit an einem ganz anderen Problem. Er sah wieder auf das Photo.
„Ich frage mich, was die da am Mast rumfummeln. Das sieht aus, als ob sie an einer Art Boje arbeiten. Vermutlich handelt es sich um die Kommunikationsboje“, sinnierte Harris. Er versank wieder in angestrengtes Nachdenken, seine Gedanken kreisten um die Boje.
„Vielleicht wurde sie beschädigt“, warf Admiral Riedel ein.
„Die Kampfschwimmer!“ Harris war plötzlich aufgeregt. „Natürlich, sie wollen mit den Kampfschwimmern per Funk kommunizieren! Die Boje ist aber für so etwas vermutlich nicht ausgelegt und da haben sie sie entsprechend modifiziert.“ Er wurde bleich. „Sie haben die Kampfschwimmer in Geiranger an Land gesetzt! Die sollen sich bestimmt auf dem Landweg nach Deutschland durchschlagen.“
Admiral Nichols war schon am Telefon und gab Anweisungen zu prüfen, wo im Umkreis von Geiranger elektronische Bauteile gekauft werden konnten und wo genau die verschiedenen Mietwagenfirmen ihre Mietstationen hatten.
Admiral Harris hielt es nicht mehr auf seinem Stuhl. „Die Kampfschwimmer machen sich teilweise oder alle auf dem Landweg nach Deutschland. Ausschleusen und an der deutschen Küste an Land zu gehen, ist ihnen zu gefährlich. Die ist zu dicht besiedelt und sie nehmen bestimmt an, dass man sie dort erwarten wird. Natürlich, das ist es! Der Landweg, das geht, da können sie, wenn sie es geschickt anstellen, auch Waffen und sonstige Ausrüstung mitnehmen. Und sie stehen permanent mit U 37 über Funk in Verbindung, von dort wird das Ganze koordiniert. So muss es sein.“
Der Präsident betrat den Raum. Während er die anwesenden Offiziere mit Handschlag begrüßte, begann er mit seinem Bericht: „Ich habe gestern Abend den Bundeskanzler informiert. Umfassend. So, wie wir es besprochen haben. Er weiß jetzt, dass auch in Deutschland einige Leute ein falsches Spiel gespielt haben. Wir sind beide so verblieben, dass unsere gemeinsamen Ziele und Interessen, insbesondere unser Antiterror-Abkommen, davon völlig unberührt bleiben. Ich habe auch durchblicken lassen, dass wir von ihrer Spezialeinheit sehr begeistert sind und in Zukunft gerne mit ihr zusammenarbeiten würden. Meine Befürchtung, dass gewisse Leute in Deutschland nicht an der sicheren Rückkehr von U 37 interessiert sind, kennt er auch.“
Er machte eine Pause und sah in die Runde. „Und wie weit sind Sie?“
Admiral Nichols gab den aktuellen Stand wieder. „Wenn wir nur wüssten, was sie vorhaben“, fügte er frustriert hinzu.
Der Präsident schaute ihn durchdringend an. „Und wie weit sind Sie in der anderen Sache gekommen?“ Nichols sah unsicher auf die beiden Admiräle.
„Ich vertraue den Beiden völlig, das können Sie also auch tun. Als Mitglieder unserer Task Force müssen sie über alles genau so umfassend informiert sein, wie ich“, sagte der Präsident und setzte sich zu den Dreien an den Tisch.
„Mr. President, wir haben alle uns zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen ausgewertet“, begann General Nichols. „Kurz zusammengefasst: Die CIA hat die Ziele und die Rahmenbedingungen der Operation ‚No Nukes’ festgelegt, der Sicherheitsberater hat sein Ok dazu gegeben und der eigentliche Plan wurde von der US-Navy zusammen mit dem Bundesnachrichtendienst ausgearbeitet.“
„Zwischen der Navy und dem BND? Warum denn nicht zwischen der Navy der Deutschen Marine?“, fragte der Präsident überrascht.
„Warum wissen wir nicht, Sir. Tatsache ist, dass der BND durch die CIA zur Hilfeleistung im Rahmen unseres Geheimabkommens zur Terrorabwehr gebeten wurde. Es wurde angefragt, ob es möglich sei, als Beitrag zur Operation ‚No Nukes’ ein dieselelektrisches U-Boot mit israelischen Hoheitsabzeichen auszustatten und vor der iranischen Küste auf Grund zu setzen. Sonst nichts. Die Versenkung des Frachters hätte ursprünglich durch die USS Boise erfolgen sollen. Wir haben eigentlich erwartet, dass darauf hin die Deutsche Marine hinzugezogen würde, aber dem war nicht so.“
Der Präsident war sich nicht sicher, ob er alles richtig verstanden hatte. „Ich begreife das nicht. Wir haben also ursprünglich nur gefragt, ob die Deutschen ein altes U-Boot entbehren können?“
„Ja, Mr. President.“
„Und die Versenkung von U 37?“
„War Plan des BND.“
„Wie bitte?“
„Ja, Mr. President. Der BND hatte uns vorgeschlagen, dass U
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