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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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um eine Kurve fuhr und mitten in der Kurve zwei Kombis quer auf der Straße standen und diese fast vollständig blockierten. Aus den Fahrzeugen stiegen gerade zwei Männer aus. Er trat voll auf die Bremse. Sein Fahrzeug kam etwa dreißig Meter vor den Autos zum Stehen. Zum Glück war er nicht zu schnell gefahren.
    Die beiden Männer blickten erschrocken in seine Richtung und verharrten einen Augenblick reglos. Paulson sah mit wachsendem Entsetzen, dass beide Maschinenpistolen umgehängt hatten und etwas in den Händen hatten, was wie tragbare Raketenwerfer aussah. Paulson legte geistesgegenwärtig, aber trotzdem laut krachend den Rückwärtsgang ein und gab Vollgas.
    Lacombe war einen Augenblick perplex. Damit hatte er nicht gerechnet, wo kam der denn her? Das Heulen des Motors brachte ihn wieder zur Besinnung und er nickte in Richtung des zurück fahrenden Wagens. „Krüger, ausschalten!“, befahl er. Er drehte sich wieder um und richtete seinen Raketenwerfer, einen alten, aber zuverlässigen und auf der ganzen Welt in vielen, blutigen Konflikten bewährten RPG-7 in Richtung der Straße nach Geiranger. Neben sich hörte er, wie Krügers Raketenwerfer losging und ein paar Sekunden darauf dessen schallgedämpfte Maschinenpistole losratterte. Den meisten Lärm machten die Einschläge der MP-Geschosse in dem Fahrzeug, die Rakete hatte er zu seiner Verwunderung nicht explodieren hören. Er konzentrierte sich weiter auf die Straße in der anderen Richtung, jetzt hatten sie nur noch einen Schuss mit dem Raketenwerfer, falls Krüger nicht schnell genug nachladen würde.
    Paulson blickte abwechselnd in den Rückspiegel und nach vorne, um bei seinem hektischen, stark schlingernden Rückwärtsfahren nicht von der Straße abzukommen. Als er wieder mal kurz nach vorne schaute, sah er, wie der eine Mann seinen Raketenwerfer auf ihn richtete. Instinktiv duckte er sich hinter sein Armaturenbrett. Dabei verriss er das Lenkrad. Der Wagen geriet außer Kontrolle und raste rückwärts in den Straßengraben. Paulson stieß die beim Aufprall ein Stückchen aufgesprungene Fahrertür ganz auf, löste seinen Gurt und fiel hinaus. Im selben Augenblick regneten Metall- Lack- und Glassplitter auf ihn herab, als der für ihn jetzt unsichtbare Mann das ganze Magazin seiner Maschinenpistole auf seinen Wagen leerte.
    Schmidt sah angestrengt nach vorne und suchte nach einer geeigneten Stelle, an der sie sich den Verfolgern stellen konnten. Oder sie einfach vorbei lassen würden, wenn es wirklich nur harmlose Zeitgenossen waren, was er aber längst nicht mehr glaubte. Plötzlich sah er aus dem kleinen Wäldchen, das kurz vor ihnen lag, eine dünne Rauchfahne rasen, die in einem kleinen, etwa drei Kilometer entfernten Hügel in eine Explosion mündete. Er brauchte zwei geschlagene Sekunden um zu begreifen, was das war. Das Wäldchen war jetzt direkt vor ihnen.
    „Rakete!“, schrie er. „Anhalten! Alle raus und Kampfbereitschaft herstellen. Schröder und Kleinfeld, ihr übernehmt das Fahrzeug hinter uns. Der Rest geht mit mir. In dem Wäldchen vor uns wurde gerade eine Rakete abgefeuert.“
    Ihr Wagen kam zu Stehen. Schmidt, Rühle und Heinze sprangen sofort aus dem Fahrzeug und rannten geduckt über die Wiese neben der Straße in Richtung des Wäldchens. Schröder und Kleinfeld krochen aus der den Verfolgern abgewandten Seite des Geländewagens und robbten in das niedrig stehende Gebüsch. Von dort spähten sie auf die Straße. Der andere Wagen fuhr weiter auf sie zu, wurde aber offensichtlich langsamer. Schröder zerrte sein Scharfschützengewehr von der Schulter und nahm die Abdeckungen von der Zieloptik. Er schaltete den Laserentfernungsmesser ein.
    Krügers Reflexe waren schon einmal besser. Als er mit der Rakete auf den hektisch und mit starken Schlingerbewegungen rückwärts fahrenden Wagen zielte und dieser plötzlich seitlich ausbrach, drückte er gerade auf den Auslöser seines RPG-7 Raketenwerfers. Er nahm die Seitwärtsbewegung war und zog die Waffe instinktiv mit. In dem Augenblick, als die Rakete startete, bewegte sich der Wagen jedoch nicht mehr in seitliche Richtung, sondern stoppte und rutschte nach unten, wodurch der ansonsten perfekt gezielte Schuss daneben ging. Die Rakete raste knapp über den Wagen, der nun seitlich mit hoch stehender Front im Straßengraben lag. Krüger stand wie gelähmt da, sein Verstand konnte sekundenlang nicht begreifen, dass er sein Ziel aus dieser kurzen Distanz tatsächlich verfehlt hatte. Der Knall

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