Unit Kill
viermotorigen Propellermaschine konzentrieren. Er war sich nicht sicher, ob er den Befehl wirklich befolgt hätte. Er war sich auch keineswegs sicher, ob der Rest der Besatzung da mitgemacht hätte. Das Boot konnte nur ein deutsches oder italienisches U-Boot sein, denn es gab nur acht Stück der Klasse 212a und die gehörten alle der deutschen und Italienischen Marine. Er sah auf die Treibstoffanzeige. Sie konnten hier noch ein paar Stunden herum gondeln.
AWACS, E3 Sentry
“Die Maschine kreist nach wie vor über dem Kattegat.” Der Operator in dem AWACS hatte aufgehört, sich über diesen merkwürdigen Sondereinsatz zu wundern. Die große Propellermaschine zu überwachen war keine allzu große Herausforderung für die Crew, aber die hohe Geheimhaltungsstufe ließ die Besatzung trotzdem hochkonzentriert arbeiten.
Stab der Marine, Glücksburg, Deutschland
„Herr Admiral, sie haben angeordnet, alle besonderen Vorkommnisse sofort zu melden. Über der Nordsee vor der dänischen Küste kreist seit ein paar Minuten ein vermutlich in England gestartetes AWACS-Flugzeug des Typs E3 Sentry der US-Airforce. Angeblich eine kurzfristig angesetzte Sonderübung. Klingt aber reichlich sonderbar, so kurzfristig gab es das noch nie. Sie fliegen übrigens so ihre Schleifen, dass sich unsere P3 immer voll in deren Kern-Erfassungsbereich befindet, das sieht verdammt nach einer Überwachung aus. Von unseren Einheitsführern haben sich alle, bis auf die Kommandeure der U-Boot-Flottille Eins und der der speziellen Einsatzkräfte Marine gemeldet. Laut Auskunft ihrer Einheiten, die von den stellvertretenden Kommandeuren geführt werden, sind sie seit längerem in der Operationsführungszentrale der neu aufgestellten Spezialeinheit auf dem neuen BND-Gelände bei Putlos. Sie sollen dort an einer mehrwöchigen Übung teilnehmen. Der Rest der Kommandeure meldet keine besonderen Vorkommnisse.“
Der Inspekteur der Marine war fassungslos. Ihm kam ein furchtbarer Gedanke. „Schicken Sie sofort jemand zu der Einsatzzentrale und stellen Sie fest, ob das U-Boot, die beiden Kommandeure sowie Korvettenkapitän Hansen und Kapitänleutnant Schmidt dort sind. Und stellen Sie mir eine Verbindung mit Admiral Hermes her!“ Der Adjutant zögerte etwas und fragte: „Herr Admiral, darf ich fragen, worum es geht?“
„Nein!“, blaffte der Inspekteur der Marine. „Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe und stellen Sie keine Fragen.“
„Jawohl, Herr Admiral.“ Der Adjutant drehte sich pikiert um und ging zu einem Telefon.
Der Marineinspekteur dachte fieberhaft nach. Aber das kann doch nicht sein, das Boot der Spezialeinheit ist doch ein überholtes und kampfwertgesteigertes Boot der Klasse 206a, dachte er. Und der Befehl an die P3 lautete, ein Boot der Klasse 212a zu versenken. Und es konnte doch wohl nicht sein, dass die Spezialeinheit ohne sein Wissen ausgelaufen ist. Da passte doch nichts zusammen.
Ein Fregattenkapitän aus seinem Stab trat zu ihm. „Das Vorzimmer von Admiral Hermes sagt, er sei krank gemeldet, Herr Admiral.“
„Mein Gott, dann versuchen Sie es bei ihm zu hause!“
„Das haben wir, Herr Admiral. Es geht niemand ans Telefon.“
„Dann rufen Sie ihn auf dem Handy an, verdammt noch mal!“
„Haben wir auch schon versucht, Herr Admiral. Da kommt die Ansage, dass der Teilnehmer nicht verfügbar ist, Herr Admiral.“
„Dann holen Sie mir Lüders oder Junghans an die Strippe!“
„Das haben wir ebenfalls bereits versucht, Herr Admiral. Die beiden sollen in der Einsatzzentrale sein, dort werden wir aber nicht durchgestellt. Ihre Handys sind abgeschaltet und zu hause bei Ihnen meldet sich niemand.“
Dem Inspekteur der deutschen Marine wurde beinahe schwarz vor Augen. Er blickte ungläubig auf die versammelten Offiziere seines Stabes. „Was machen wir eigentlich, wenn jetzt ein Krieg ausbricht?“, frage er mit bitterer Ironie in der Stimme.
„Schicken Sie zwei Leute zum Stab von Admiral Hermes und zwei Leute zu ihm nach hause. Er sich auf der Stelle bei mir melden. Wenn er nicht angetroffen wird, sollen die Männer dort warten.“
Ein Telefon klingelte. Der Adjutant des Admirals nahm ab und sprach halblaut mit dem Anrufer. Der Inspekteur verstand nur einige Wortfetzen.
Der Adjutant legte auf und wandte sich an seinen Chef: „Herr Admiral, es ist uns leider nicht gelungen in die Einsatzzentrale zu gelangen.“
„Was soll das heißen?“
„Die Anlage wird von einer privaten Sicherheitsfirma bewacht, deren
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