Unit Kill
bekannt ist, wo sie hin gefahren sind.“
Der Abteilungsleiter legte auf und setzte sich auf seinen Stuhl. Er wartete mit seinen Kollegen auf weitere Informationen aus Deutschland. Dort hatten sich inzwischen CIA-Agenten aus halb Europa eingefunden.
Skagerrak
„Commander Paulson! Telefon!“ Das war der Funker. Alles schmunzelte, Paulson war schon fest in die Besatzung integriert. Sein persönlicher Einsatz um sie zu retten, der ihn selbst fast das Leben gekostet hätte, hatte sein Ansehen bei den Leuten extrem gesteigert. In seiner Anwesenheit sprach die Besatzung aus Höflichkeit fast ausschließlich englisch.
Er ging zum Hörer, meldete sich und hörte schweigend zu. Dann sagte er „Verstanden, Ende“ und gab den Hörer dem Funker zurück. Er sah Hansen verlegen an. Der verstand sofort und beide gingen wortlos in die Kammer des Kommandanten. Die Wache in der Zentrale sah sich besorgt an. Das bedeutete nichts Gutes.
In der Kammer des Kommandanten informierte Paulson Hansen vollständig über das Telefonat mit der NSA. Hansen war sprachlos. „Das hätte ich nicht gedacht“, murmelte er auf deutsch. Als er Paulsons verständnislosen Gesichtsausdruck sah, fuhr auf englisch fort: „Gut, dass wir das wissen. Die Sache kann noch mal haarig werden.“ Hansen nahm ein Mikro von der Wand und drückte auf die Sprechtaste. „Alle Mann auf Gefechtsstation. Halbe Fahrt. Sonar bitte besonders auf Signaturen der Klasse 212a, sowie auf luftgestützte Sonarbojen achten. Weiteres folgt in Kürze. Ende.“
Paulson blickte Hansen wieder fragend an und musste das Ganze erst in Englisch übersetzt bekommen. Jetzt begriff er schlagartig Hansens Besorgnis. Denn die deutsche Marine stellte eine echte Gefahr für U 37 dar, vor allem die U-Boote, insbesondere die Klasse 212a-Modelle, die sich in Eckernförde befanden. Und der Kontaktmann Röders in der deutschen Marine war durchaus in der Lage, diese gegen U 37 in den Kampf zu schicken.
„Commander, ich glaube ich weiß wer die beiden Offiziere sind, von denen sie berichtet haben“, sagte er. „Das können eigentlich nur Kapitän Lüders und Fregattenkapitän Junghans sein. Dass sie unter Arrest stehen passt auch, denn sie haben uns die Versorgung vor dem Horn von Afrika ermöglicht und wenn Röder das herausbekommen hat, wird er sie aus dem Verkehr gezogen haben.“
„Kann ich das weitergeben?“
„Klar, am besten tun Sie das sofort.“
Lageraum des Weißen Hauses, Washington DC, USA
„Vielen Dank, bleiben Sie bitte in Bereitschaft. Ende.“
General Nichols legte den Hörer auf. In diesem Moment betrat der Präsident den Raum, begrüßte kurz die Anwesenden und setzte sich an den Tisch. Er nickte Nichols zu.
„Mr. President, die Lage ist folgende“, begann der Leiter NSA seinen Bericht. Alle hörten gespannt zu.
Als General Nichols geendet hatte fragte der Präsident irritiert „Warum stehen die beiden Offiziere unter Arrest?“
„Laut Informationen von U 37 haben die beiden offenbar die heimliche Versorgung von U 37 vor der Küste von Somalia arrangiert. Und Röder könnte das herausbekommen haben oder er hat es geahnt und wollte einfach nur auf Nummer sicher gehen.“
„Und das Haus zu dem sie gebracht wurden wird bewacht?“
„Ja Sir, mindestens von sechs erfahrenen Söldnern. Bewaffnet mit automatischen Waffen und Raketen, sowie neuester Nachtsicht- und Kommunikationstechnik.“
Der CIA-Direktor, der plötzlich Angst bekam, der Präsident würde eine Befreiung der beiden Offiziere durch die CIA-Agenten vor Ort erwägen, fügte hinzu. „Es kann natürlich auch sein, dass uns noch nicht bekannte, weitere Beamte von Bundesnachrichtendienst, Staatsschutz oder anderen deutschen Sicherheitsbehörden involviert sind.“
Der Präsident lächelte und meinte. „Keine Angst, ich habe nicht vor, auf deutschem Boden Krieg zu führen. Obwohl wir momentan dazu in der Lage sein sollten, oder?“
„Mr. President, ich glaube es sind gerade mehr CIA-Agenten als Einwohner in Eckernförde. Und deren Ausrüstung umfasst nicht nur Aufklärungs- und Kommunikationstechnologie“, antwortete der Direktor der CIA mit einem leichten Lächeln. Er wurde aber sofort wieder ernst. „Davon abgesehen ist die Lage fatal.“
Der Präsident nickte gedankenverloren. Die gedämpfte Euphorie, die sich im Laufe der letzten beiden Tage breit gemacht hatte, war schlagartig der Erkenntnis gewichen, dass noch alles schief gehen konnte. Und gerade auch schief ging. Jetzt hing alles an der
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