Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
Vom Netzwerk:
Mitarbeiter den beiden Offizieren, die ich dorthin geschickt hatte, den Zutritt verweigert haben.“
    „Haben die nicht gesagt, dass sie in meinem Auftrag kommen?“
    „Doch. Allerdings, haben die Wachleute geantwortet, dass nur namentlich zugelassene Personen eingelassen würden. Und dazu sollen weder die beiden Offiziere, noch Sie, Herr Admiral, gehören.“
    Der Inspekteur der Marine glaubte nicht richtig zu hören. Er wollte gerade etwas erwidern, als sein Adjutant hinzufügte: „Ohne Anwendung von Gewalt werden wir da nicht hereinkommen, es sei denn, der Verantwortliche für die Anlage erlaubt uns den Zutritt.“
    „Das ist doch Irrsinn! Ich bin der Chef der Deutschen Marine! Wer soll denn noch verantwortlicher sein?“
    Der Inspekteur der Marine holte tief Luft und versuchte sich zu beruhigen und einen klaren Gedanken zu fassen. Er musste zur Kenntnis nehmen, dass es in seiner Marine nicht mit rechten Dingen zuging. Er musste aber unbedingt wissen, was tatsächlich vor sich ging, wenn er etwas dagegen unternehmen wollte. Normalerweise, wäre es logisch gewesen, den nächst ranghöheren Offizier, also den Generalinspekteur der Bundeswehr zu informieren, aber er hatte das unbestimmte Gefühl, dass dieser noch weniger wusste als er.
    Ihm kam eine Idee. Er wandte sich wieder an seinen Adjutanten und sagte: „Besorgen Sie mir die Privatnummer von Korvettenkapitän Hansen.“
    Nach ein paar Minuten kam sein Adjutant mit einem kleinen Zettel zurück. „Stellen Sie mir bitte die Verbindung her“, befahl der Marineinspekteur.

Ostseeküste in der Nähe von Eckernförde
    Hansens Frau brauchte einige Zeit, bis sie von dem penetranten, einfach nicht enden wollenden Klingeln des Telefons aufwachte. Schlaftrunken nahm sie das , in die Hand und drückte auf die grüne Taste.
    „Hansen.“
    „Hallo Frau Hansen, es tut mir leid, Sie um diese unchristliche Zeit zu stören. Hier spricht der Inspekteur der Marine, wir haben uns ja schon zweimal kurz kennen gelernt.“
    Hansens Frau erinnerte sich sofort an den Admiral. Ihr fuhr der Schreck in die Knochen. Der Anruf konnte nur eines bedeuten!
    „Frau Hansen, haben Sie mit irgend jemandem außer ihrem Mann über seinen Geheimauftrag gesprochen?“
    „Ist etwas mit meinem Mann passiert?“
    „Nein, Frau Hansen, nicht das ich wüsste. Es geht hier nur um ein kleines, mögliches Geheimhaltungsproblem und ich möchte wissen, ob Sie mit irgend jemand, egal ob innerhalb oder außerhalb der Marine, über die Operation gesprochen haben.“
    „Nein, mit niemandem. Ehrlich. Ich weiß ja ohnehin nicht mehr, als dass es ein Anti-Terror-Einsatz ist. Ich weiß ja noch nicht einmal wo genau.“ Sie stockte. „Haben Sie etwas von meinem Mann gehört, Herr Admiral?“
    „Nein, Frau Hansen, Aber das ist in diesem Fall ein sehr gutes Zeichen, glauben Sie mir. Vielen Dank und auf Wiederhören.“
    Das Gespräch wurde beendet. Sie ließ sich auf das Bett zurückfallen. Das Telefonat hatte all die Ängste und unguten Gefühle, die sie in den letzten Wochen unterdrücken konnte, mit einem Mal wieder geweckt. Sie fing hemmungslos an zu weinen.

Stab der Marine, Glücksburg, Deutschland
    Der Inspekteur der Marine saß vor dem Telefon und brütete vor sich hin. Angesichts des Gesichtsausdrucks, den er dabei aufgesetzt hatte, traute sich keiner seiner Mitarbeiter ihn anzusprechen. Er hatte bei Hansens Frau einfach nur einen Versuchsballon steigen lassen und damit auch prompt Erfolg gehabt. Erfolg? Der Inspekteur der Marine stieß eine halblaute Verwünschung aus. Ein Anti-Terror-Einsatz der Deutschen Marine und er, der Inspekteur der Marine, wusste nichts davon! Das durfte einfach nicht wahr sein. Das war doch unmöglich. Oder doch? Aber mit welchem U-Boot, fragte er sich. Das ergab doch alles keinen Sinn. Nein, das konnte einfach nicht sein. Aber er musste sich Gewissheit verschaffen.
    „Haben wir in der Nähe einen kurzfristig startbereiten Hubschrauber oder ein Flugzeug verfügbar? Ich muss schnellstens wissen, ob das U-Boot der Spezialeinheit ausgelaufen ist“, fragte er in die Runde seiner Mitarbeiter. In dem Büro brach sofort Betriebsamkeit aus.
    „Herr Admiral, auf der Fregatte Brandenburg wäre ein Bordhubschrauber sofort startbereit. Allerdings müssen wir vorher ...“
    „Wir müssen gar nichts!“, schrie der Admiral unbeherrscht. Er war mit seinen Nerven sichtlich am Ende. So hatte ihn keiner seiner Mitarbeiter je zu vor erlebt. „Der Hubschrauber startet auf der Stelle und

Weitere Kostenlose Bücher