Unit Kill
Nichols, Sie brauchen gar nichts zu sagen. Ich nehme Ihre Bedenken zur Kenntnis. Meine Herren, wenn die Sache gut ausgehen sollte, dann werde ich die Männer persönlich kennen lernen.“
Der CIA-Direktor nickte. Wenn erst mal etwas Zeit ins Land gegangen ist, dann werden wir ihm das schon noch ausreden, dachte er. Andererseits, er würde diese Kerle auch gerne mal kennen lernen. Vielleicht hat der Präsident ja doch recht.
Der Präsident erhob sich und ging wieder in seine privaten Räume.
Südwestlich von Eckernförde, Deutschland
Die Söldner hatten sich auf drei Wachposten in zwei Schichten aufgeteilt. Sie beobachteten das umgebende Weideland auf der seeabgewandten Seite des Areals. Das Gras war kurz gemäht und es gab praktisch nichts, wo Deckung zu finden war. Der See wurde nur unregelmäßig beobachtet, es könnte dann zwar jemand mit einem Boot kommen, aber dümmer ginge es ja kaum.
In dem Bauernhaus saßen Lüders und Junghans gefesselt auf zwei Stühlen. Ihre Gesichter waren geschwollen und blutverschmiert. Die Söldner hatten ihre Befragung vorerst beendet. Lüders hatte dabei das Bewusstsein verloren und hing schwer in seinen Stricken.
Röder war gerade an seinem Mobiltelefon und völlig fassungslos. „Was haben sie gesagt? Wo sind sie jetzt? Sind sie verrückt? Was ist, wenn Ihnen jemand gefolgt ist?“ Röders Stimme überschlug sich fast. Er beruhigte sich wieder. „Gut, fahren Sie bis zu dem Tor, einer meiner Männer wird ihnen öffnen.“ Er beendete das Gespräch und schüttelte den Kopf.
„Bringen Sie die beiden nach unten“, sagte er und wies mit dem Kopf auf die beiden Offiziere. „Sperren sie sie im Keller ein. Lösen sie ihnen die Fesseln und geben sie ihnen von mir aus eine Flasche Wasser. Hummel und Reeves, sie fahren anschließend zum Tor und lassen unseren Gast von der Marine herein. Und beobachten Sie genau, ob er verfolgt wurde. Lassen Sie sich Zeit. Melden sie auch nur den geringsten Verdacht. Benoit, sie bleiben bei mir.“
Lüders und Junghans wurden gepackt und brutal in den Keller geschleift. Röder hörte wie die Kellertür zugeknallt und abgeschlossen wurde. Die beiden Söldner kamen die Treppe herauf und gingen aus dem Haus. Er hörte, wie ihr Sharan ansprang und in Richtung Haupteingang fuhr.
Röder setzte sich an den großen, hölzernen Esstisch und dachte nach. Es war alles aus. Die Operation seines Lebens war gescheitert. Er war gescheitert. Der Anruf seines Kontaktmannes bei der Marine hatte alle seine Träume wie eines Seifenblase zerplatzen lassen. Die Operation war durchgesickert, die P3 hatte Feuerverbot und U 37 würde durchkommen. Er konnte schon die Schlagzeilen vor Augen sehen, wenn die Besatzung alles publik machen würde. Wie dann mit einem Mal alles falsch war, was er gemacht hatte. Er wusste, wie die Dinge liefen. Er machte sich keinerlei Illusionen. Er musste jetzt fliehen und um seine Freiheit bangen. Er war Profi genug, um auch an so etwas gedacht zu haben. Die Chessna stand aufgetankt und mit einem genehmigten Flugplan noch Oslo versehen keinen Kilometer von hier. Natürlich würde er nicht nach Oslo fliegen, sondern kurz vorher nach unten gehen und unter dem Radar hindurch in Richtung Schweden abbiegen. Dort hatte er schon alles weitere für sein Untertauchen in die Wege geleitet. Er musste trotz allem grinsen, denn es hatte schon einen unbestreitbaren Vorteil, über Hunderte von Millionen Euro ohne jede Kontrolle verfügen zu können.
Röder hörte, wie zwei Wagen vorfuhren und vor dem Haus anhielten. Er stand auf, um seinen unerwarteten Gast zu begrüßten. Röder hatte nur für seine Flucht vorgesorgt. Seinen Gast würde er vielleicht noch mit dem Flugzeug bis nach Schweden mitnehmen, aber nach der Landung würden sich ihre Wege trennen. Vielleicht sogar schon vorher.
Der unerwartete und ungebetene Gast wurde von Röder kurz begrüßt und dann zu Röders Flugzeug geschickt. „Steigen Sie schon mal ein, ich muss hier noch ein paar Sachen regeln und dann komme ich. Aus der Tür, dann rechts dem Pfad folgen und wenn sie aus dem Wäldchen kommen sehen sie die Maschine schon. Sie ist offen.“
Kanzleramt, Berlin, Deutschland
Der Bundeskanzler war zerknirscht. Es war nämlich genau das passiert, wovor er mehrfach gewarnt hatte und was er unter allen Umständen vermeiden wollte. Der Verteidigungsminister hatte vorzeitig von der Sache Wind bekommen und genau mit diesem Mann wollte keinen Ärger haben. Erstens, weil er in ihrer Partei einen
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