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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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wissentlich in den Tod zu schicken, das ist einfach verabscheuungswürdig.“ Dem Verteidigungsminister stand das Entsetzen noch ins Gesicht geschrieben. „Man kann unser Land nicht verteidigen und dabei alle, aber auch wirklich alle unsere Grundwerte mit Füßen treten!“
    Der Bundeskanzler nickte, er hatte die Stimmung in der sich sein Verteidigungsminister gerade befand schon vor zwei Tagen hinter sich gelassen. „Da haben Sie leider Recht. Es wurden Fehler gemacht. Schwere Fehler. Auch von mir. Und es wurden Verbrechen begangen. Verbrechen, für es keine Rechtfertigung geben kann. Wir werden soweit möglich die Verantwortlichen ermitteln und bestrafen, was beim BND-Chef allerdings nicht mehr möglich sein dürfte.“
    Die Trauer des Verteidigungsministers um den Leiter des BND hielt sich nach dem Bericht des Bundeskanzlers stark in Grenzen. „Und die anderen Schweine konnten wir bis jetzt nicht ermitteln?“
    „Nein“, sagte der Bundeskanzler. „Das einzige Verbindungsglied zu dem BND-Operationsleiter und dem Mann des BND in der Marine ist leider gegen eine Autobahnbrücke gerast.“ Er senkte die Stimme. „Allerdings vermuten wir, der Kanzleramtsminister und ich, dass die Amerikaner da wesentlich mehr wissen. Und dieses Wissen auch mit unserer Spezialeinheit teilen. Und die dürfte mittlerweile wieder im Lande oder dem zumindest sehr nahe sein. Wir vermuten sogar, dass die Amerikaner über einen manipulierten Fernmeldesatelliten mit U 37 in Kontakt stehen. Wir drücken gerade beide Augen zu und hoffen das Beste.“
    Der Verteidigungsminister war sprachlos. „Und wozu?“
    „Das Ganze muss geheim bleiben. Alles. Unter allen Umständen. Und genau dafür wollen unsere Jungs vermutlich sorgen.“
    Der Minister begann langsam zu begreifen. Er wollte gerade aufbegehren, als ihm der Kanzler zuvor kam. „Dafür, genau dafür brauchen wir eine Spezialeinheit wie diese. Dinge zu tun, die man nicht tun darf, aber die im nationalen Interesse der Bundesrepublik getan werden müssen.“
    Der Kanzler redete jetzt beschwörend auf seinen Freund, hoffentlich war er das überhaupt noch, ein. „Wir brauchen diese Einheit. Und wir brauchen Sie auf Ihrem Posten. Es wurden Fehler gemacht, auch von mir wie ich schon sagte. Aber die Grundidee ist trotzdem korrekt, trotz allem was passiert ist. Nur die Umsetzung war eine einzige Katastrophe. Und zwar auf beiden Seiten des Atlantiks. Das wissen die Amerikaner ganz genau und das wissen wir ebenso gut. Aber wir werden es in Zukunft besser machen. Besser und vor allem zusammen. Nachdem, was diese Jungs und deutsche Technologie geleistet haben, arbeiten wir in Zukunft auf Augenhöhe mit den USA in diesem Bereich zusammen. Und dafür brauche ich Sie. Ich, wir, unser Land brauchen Ihre Visionen, Ihr Engagement und Ihre Integrität. Bitte bleiben Sie an Bord.“
    Der Verteidigungsminister verfiel in ein langes Schweigen. Der Bundeskanzler öffnete gerade den Mund, um ihr Gespräch wieder in Gang zu bringen, als sein Gegenüber unvermittelt fragte: „U 37? Was ist denn das für ein Boot? Wo kommt es her?“
    „Wir haben es bei der ARGE 212 in Auftrag gegeben und als geheimen Auftrag aus Israel getarnt. Daher auch die hebräische Beschriftung auf der Außenhülle und die ganzen Modifikationen. Die Gelder haben wir über die gleichen Banken geschleust, über die Israel seine Aufträge auch sonst abwickelt.“
    „Aber wo kommt das Geld denn her? Das sind doch ein paar hundert Millionen Euro! Und dann noch die Einsatzzentrale! Wer hat das denn alles genehmigt?“
    „Niemand.“
    „Niemand?“
    „Nein, das wurde alles vollständig vom BND finanziert.“
    „Und woher haben die das Geld? Der BND kann doch nicht mehr als eine halbe Milliarde Euro ausgeben, ohne dass das ein Heer von Beamten und Politikern, mich eingeschlossen, seinen Senf dazu geben muss!“
    Der Bundeskanzler schwieg und starrte den Verteidigungsminister an. Der fing langsam an zu begreifen. „Schwarzgeld?“
    Der Bundeskanzler nickte.
    „Darf ich fragen, wie der BND diese riesige Summe beschafft hat?“
    Der Bundeskanzler kniff die Lippen zusammen und blickte unbehaglich zu Boden. Der Verteidigungsminister bekam plötzlich eine Gänsehaut. „Mein Gott, doch nicht etwa durch Drogenhandel?“
    „Um Gottes Willen, nein!“, antwortete der Bundeskanzler. Er entschied sich, die kurze Liste der eingeweihten Personen um einen weiteren Namen zu erweitern.
    „Erinnern Sie sich noch an die sogenannte

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