Unit Kill
Schließlich kam er zu ihrem Auftrag, dieses Schiff an der Ankunft in Deutschland zu hindern. Damit endete er. Er war mit Hermes übereingekommen, geheimdienstliche und militärische Dinge vor den Männern strikt zu trennen, um mögliche Gewissenskonflikte zu verhindern. Die Spezialeinheit sollte ihre Befehle ganz klar von der Führung der Deutschen Marine bekommen.
Nun trat Lüders nach vorne und gab den Einsatzbefehl für die Spezialeinheit, die er zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kommissarisch leitete. Er erläuterte kurz, wie U 37 ins Operationsgebiet gelangen sollte, unterwegs versorgt werden würde und wie die Angriff auf den Frachter grob ablaufen sollte. Er ging dabei nicht zu sehr ins Detail, sondern verwies auf die für den Nachmittag angesetzte detaillierte Einsatzbesprechung durch Hansen und Schmidt.
Als die Leute der Spezialeinheit später zum Mittagessen gingen, hatten alle das Gefühl Teil einer rundherum professionell geplanten, geheimen und verdeckten Operation zu sein. Heute Nachmittag würden sie detailliert von Hansen und Schmidt eingewiesen werden und abends sollten sie an Bord gehen. Das Auslaufen war für die späte Nacht angesetzt.
Militärisches Sperrgebiet, Ostseeküste in der Nähe von Putlos, Deutschland
„Nun zu den richtig unangenehmen Tatsachen. Der Iran verfügt über drei russische dieselelektrische U-Boote der Kilo-Klasse, zwei P3 Orion Seeaufklärer, zwölf zur U-Boot-Jagd ausgerüstete SH-3D Sea King und einige Sea Cobra UH-1J Kampfhubschrauber der Luftwaffe mit französischen AS-12 Anti-Schiff-Raketen. Zudem kommen noch eine uns unbekannte Zahl von Klein-U-Booten iranischer Produktion, die speziell für den Einsatz in flachen Küstengewässern entwickelt wurden. Über deren Anti-U-Boot-Kapazitäten haben keine weiteren Informationen.
Allerdings, aber bitte wiegen Sie sich deshalb jetzt nicht in trügerischer Sicherheit, ist die volle Einsatzfähigkeit der eben beschriebenen Systeme und ihrer Bedienungen fast ausgeschlossen. Das liegt an zwei maßgeblichen Gründen. Erstens wurde fast alles an Waffen und Gerät, was ich eben aufgeführt habe, zu Zeiten des Schah-Regimes beschafft. Also zu der Zeit, als die USA, Frankreich und England für Unsummen Militärgerät damals modernster Bauart nach Persien verkauften. Seit dem Umsturz und der folgenden Herrschaft der Mullahs, sind verschiedene militärische und wirtschaftliche Embargos in Kraft getreten, die die Lieferung von Ersatzteilen und Nachrüstungen aus dem Westen fast völlig unterbunden haben. So sind mittlerweile viele Flugzeuge, Fahrzeuge und Schiffsausrüstungen ausgeschlachtet worden, um mit deren Ersatzteilen andere Systeme weiter in Betrieb zu halten. Natürlich geht auch das nur eine bestimmte Zeit lang gut und wir können augenblicklich davon ausgehen, dass alles Gerät westlicher Herkunft nur noch zu maximal fünfzig Prozent einsatzbereit ist und sich dabei technisch auf dem Stand der siebziger Jahre befindet. Das gilt aber nicht für die inzwischen angeschaffte russische oder chinesische Technologie, denn diese Länder beteiligen sich nicht am Embargo und liefern wirklich alles, was der Iran bar oder in Form von Erdöl zahlen kann. Zweitens ist der größte Teil der, meist im Westen ausgebildeten, militärischen Elite Persiens, die natürlich größtenteils dem Schah die Treue gehalten hatte, von den Anhängern Chomenis umgebracht worden.“ Ein neues Bild auf der Leinwand zeigte eine Reihe an Pfählen angebundener, zusammengesunkener Gestalten. „Daran knabbert das iranische Militär heute noch. Sowohl im Hinblick auf Ausbildung und Führung des Nachwuchses, als auch hinsichtlich strategischer Fähigkeiten der heutigen Offiziersschicht.“
„Mittlerweile hat der Iran allerdings wieder begonnen, seinem Militär eine wachsende Bedeutung zu geben und seine Aufgaben mehr und mehr von denen der revolutionären Garden zu trennen. Vor allem will der Iran im ersten Schritt offenbar seine Fähigkeit zur Verteidigung seines Territoriums erhöhen. Auf Offensivoperationen liegt zunächst kein erkennbarer Schwerpunkt, was aufgrund der nur sehr bedingt einsatzbereiten Luftwaffe auch nicht weiter verwunderlich ist. Zulieferer der Militärtechnologie sind heute vor allem die Sowjetunion, China und Nord-Korea. Uns betreffen könnte vor allem die überdurchschnittlich hohe Fähigkeit des Iran zur Verminung größerer Seeräume. So hat der Iran praktisch alles schwimmende Gerät, bis hin zu Groß-Segelbooten mit
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