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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Brackwasser dümpelte. Jetzt hatte er endlich sein Boot. Und was für eins! Er dachte an sein Gespräch mit Lüders zurück, als er dieses Kommando angeboten bekam. Seine Aufregung. Es war das wichtigste Kommando der Marine. Das neueste Boot der Klasse 212A. Die neuesten Waffen. Und die würden auch eingesetzt werden. Hansen hatte sich in den letzten Wochen schon unzählige Male gefragt, ob er wirklich so einfach Menschen töten könne. Früher, als die NATO gegen den Warschauer Pakt aufgestellt war, hielt jeder einen Krieg zwischen diesen beiden Gegnern für völlig ausgeschlossen. Es herrschte ein absurdes Gleichgewicht der Abschreckung, jede der beiden gegnerischen Mächte konnte die andere mehrfach von der Landkarte tilgen, aber eine direkte bewaffnete Auseinandersetzung wurde genau dadurch wirkungsvoll verhindert. Aber heutzutage war alles anders, die Gegner waren keine regulären Streitkräfte mehr. Es waren Terroristen, teilweise fanatische, religiös motivierte Terroristen, denen alles zuzutrauen war. Eine Hemmschwelle, wie im kalten Krieg zwischen den Supermächten, gab es für diese Leute nicht mehr, ebenso keine wirksame Abschreckung. Die wollten einfach nur so viele Menschen töten, wie es möglich war. Ihr eigener Tod dabei war oft sogar gewollt.
    Hansen verzog leicht angewidert sein Gesicht, als er an den 11. September 2001 zurück dachte. Für ihn waren Terroristen nichts weiter als gemeine Verbrecher und damit ein Fall für die Polizei oder den Bundesgrenzschutz. Aber die konnten nur im Inland agieren und hatten auch dort seiner Meinung nach zu wenig Spielraum. Hansen seufzte, er sah die Notwendigkeit, auch außerhalb der Grenzen der Bundesrepublik diese vor dem internationalen Terrorismus zu schützen. Und als Soldat, der er sein ganzes Berufsleben lang war, kamen dafür in erste Linie Waffen in Frage. Er gab sich, wie viele seiner Kameraden, der Illusion hin, dass die Waffen erst dann sprechen würden, wenn die Politik alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hätte. Im vorliegenden Fall waren diese Waffen vor allem Torpedos mit einem Gefechtskopf aus zweihundertfünfzig Kilogramm Hochbrisanz-Sprengstoff. Er war mit seinen Gedanken wieder bei ihrem Auftrag angekommen.
    Am Kai hatten die Freiwache und die Kampfschwimmer inzwischen vollständig Aufstellung genommen. Er wollte gerade zu den Männern gehen, als er sah, wie Kapitän Lüders, Fregattenkapitän Junghans, Kapitänleutnant Schmidt und, was ihn vor allem für seine Leute sehr freute, Vizeadmiral Hermes die Halle betraten. Er wollte die Einheit offiziell melden, als er sah, dass Hermes heftig abwinkte. Er ging zu den vier Offizieren und nach einer kurzen, formlosen Begrüßung gingen sie zusammen zu den Männern, die ihnen mit ernsten Gesichtern entgegen blickten. Hermes baute sich vor den Männern auf.
    „Männer, um nichts in der Welt würde ich es mir nehmen lassen, Euch nicht persönlich zu verabschieden. Macht Eure Sache gut. Ich wünsche Euch in sechs Wochen wieder vollzählig und gesund hier zu sehen. Viel Glück, Männer! Herr Korvettenkapitän, bitte übernehmen Sie.“ Hermes schüttelte Hansen und Schmidt kräftig die Hände.
    Bevor er ging, fasste Hermes Hansen kurz am Arm und sagte mit gedämpfter Stimme: „Hansen, denken Sie immer daran, Sie sind der Kommandeur vor Ort. Sie kennen die Lage vor Ort. Sie entscheiden vor Ort.“
    Er blickte Hansen direkt in die Augen. „Und noch etwas. Die Sicherheit ihrer Besatzung und des Bootes steht auch bei einer solchen Operation an erster Stelle.“
    Hansen nickte. „Jawohl, Herr Admiral. Wir werden Sie nicht enttäuschen.“
    Hermes, Lüders und Junghans verfolgten wie die Männer an Bord gingen und das Boot klar gemacht wurde. Bevor Hansen als letzter im Turm verschwand, blickte er zurück und grüßte die drei Offiziere. Sie erwiderten den Gruß und Hansen verschwand im Turm.
    Nach einiger Zeit begann das Boot ganz langsam zu sinken und war zwei Minuten später völlig von der Oberfläche verschwunden. Die Offiziere standen noch einige Augenblicke wortlos am Kai und sahen sich plötzlich wie auf ein Zeichen gegenseitig an.
    „Anscheinend haben Sie beide auch kein besonders gutes Gefühl bei der Sache“, stellte Hermes nüchtern fest, als er in das Gesicht von Lüders und vor allem das von Junghans sah. Die beiden Angesprochenen schüttelten fast unmerklich ihre Köpfe und blickten wieder schweigend auf das immer noch etwas unruhige Wasser.
    „Übrigens, Herr Admiral, vielen

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