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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Minenlege-Kapazitäten ausgestattet. Der Iran dürfte über mehr als zweitausend teils modernste und hochwirksame Minen verschiedener Herkunftsländer verfügen. Unsere Aufklärung geht davon aus, das der Iran in der Lage ist, die Straße von Hormus in kürzester Zeit vollständig zu verminen. Momentan liegen uns aber keine Informationen über Aktivitäten oder einen gestiegenen Bereitschaftsgrad in diesem Bereich vor.“
    Hansen trat ein paar Schritte nach vorn und sah auf seine Männer. „Wir haben sehr gute Voraussetzungen, dass wir überhaupt nicht mit der iranischen Marine in Kontakt kommen werden. Kampfhandlungen, egal gegen wen, sind uns nur zur unmittelbaren Selbstverteidigung im Falle eines direkten Angriffs auf uns erlaubt. In allen anderen Fällen, und das gilt auch für präventive Selbstverteidigung, müssen wir bei der Einsatzleitung nachfragen. Aber ich gehe davon aus, dass es nicht dazu kommen wird. Diese Aktion ist absolut geheim und der Iran hat keinerlei Hinweise auf irgendwelche, gegen ihn gerichtete Operationen. Wir kommen heimlich, erledigen unseren Auftrag und verschwinden ebenso heimlich wieder. Der Frachter wird sinken und bleibt anschließend schlicht und einfach verschwunden. Nicht versenkt, nicht torpediert, sondern einfach nur verschwunden. Niemand wird etwas von uns ahnen und demzufolge wird auch niemand nach uns suchen. Das wird eine klassische verdeckte Operation. Zwar unsere erste, aber dennoch eine erfolgreiche. Und falls trotzdem etwas dazwischen kommt, dann sind wir auch hierfür bestens gerüstet.“ Einige Männer fingen an leicht zu grinsen, denn sie wussten genau, über welche Bewaffnung sie verfügten.
    Hansens Stimme wurde eindringlich. „Männer, was ich von Euch in den nächsten Wochen vom Ablegen im Stützpunkt bis zu unserer Rückkehr erwarte, ist ständige Alarmbereitschaft und höchste Konzentration bei allem was Ihr tut. Ich weiß, das ist schwer, angesichts der Tatsache, dass wir nur ein unbewaffnetes und obendrein völlig ahnungsloses Handelsschiff torpedieren sollen. Aber vergesst nicht, wir operieren völlig auf uns alleine gestellt, weit weg von zu hause und ohne jede Unterstützung aus der Luft oder zu Wasser. Bei einer solchen Operation kann alles schief gehen und man muss zu jedem Zeitpunkt mit allem, aber wirklich mit allem rechnen.“
    Hansen drehte sich um und ging wieder zu seinem Rednerpult. Er betätigte die Fernbedienung und ein Kartenausschnitt mit Mitteleuropa, England Afrika und dem nahen Osten erschien. Eine rote Line war darauf eingezeichnet.
    „Das ist der festgelegte Kurs ins Operationsgebiet.“ Hansen fuhr weiter erklärend mit dem Laserpointer die rote Linie entlang.
    Flottillenadmiral Hermes, der die Einsatzbesprechung bis dahin schweigend auf einem Stuhl mitten unter der Besatzung mitverfolgt hatte, erhob sich. „Weitermachen!“, befahl er. Er ging nach vorn, erwiderte Hansens Gruß und verließ den Raum. Obwohl alles bisher so glatt und perfekt verlaufen war, hatte Hermes ein ungutes Gefühl. Er wusste auch warum. Es ging ihm einfach alles zu schnell. Viel zu schnell. Aus einem plötzlichen Gefühl heraus, fasste er spontan den Entschluss, heute Nacht beim Auslaufen von U 37 anwesend zu sein.

Dockanlage der Spezialeinsatzkräfte Marine bei Putlos, Deutschland
    Hansen blickte auf seine Besatzung und die Kampfschwimmer, die sich jetzt nach und nach am Kai einfanden. Sie hatten ihr Gepäck und ihre Ausrüstung bereits an Bord gebracht, die erste Wache war schon im Boot und der Erste Wachoffizier erschien gerade auf dem Turm.
    Hansens Blick fiel auf die israelischen Hoheitsabzeichen und die hebräische Schrift auf dem Bootsrumpf und dem Turm. Das können wir jetzt auch mal langsam entfernen, dachte er. Das würde er als erstes in die Wege leiten, wenn sie wieder zurück waren.
    Seine Gedanken begannen abzuschweifen. Ist es das, was ich mir die ganzen Jahre so sehr gewünscht habe, fragte sich Hansen, als er an die vor ihnen liegende Mission dachte. Er durchlief im Geist nochmals die Stationen seiner Karriere in der Deutschen Marine, seine Dienstzeit auf den U-Booten der Klasse 206A, seine harte und entbehrungsreiche Ausbildung und Prüfung als Kommandant. Er blickte zurück auf sein erstes Kommando und auf sein persönliches Desaster, als sich herausstellte, dass das neue Boot, welches er nach langen internen Querelen dann doch kommandieren sollte, aus Budgetgründen vorerst nicht gebaut wurde. Sein Blick fiel auf U 37, das vor ihm im

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