Unit Kill

mit betont gelassener Stimme an einen seiner Sicherheitsbeamten.
    „Bill, Sie bleiben bitte hier.“ Er blickte dabei drohend zum Stabschef der US-Navy hinüber.
    „Jawohl, Mr. President“ antwortete der Mann gelassen, sah den Stabschef der US-Navy emotionslos an und steckte dabei betont umständlich seine Waffe in sein Schulterholster zurück. Es war eine unglaubliche Situation.
    Der Präsident wurde jetzt wieder sachlich. Er hatte den Admiral absichtlich und mit Vorbedacht bis zur Weißglut provoziert und dann fertig gemacht, um damit allen Anwesenden einen Schuss vor den Bug zu geben. Außerdem mochte er den Admiral nicht besonders und gab ihm obendrein die Hauptschuld an der augenblicklichen Situation. Und er tat es, um seinen Ärger abzureagieren. Vor allem, um seinen Ärger abzureagieren.
    „George.“ Er nickte zum CIA-Direktor. „Bitte geben Sie mir Ihre Empfehlung für unser weiteres Vorgehen in dieser Sache. Ich nehme an, Sie beide haben das bereits intern abgestimmt.“ Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage.
    Der CIA-Direktor, der immer noch heilfroh war, dass nicht er zur Zielscheibe des Zorns des Präsidenten geworden war, nickte bestätigend und gab im Wesentlichen das wieder, was dem Präsidenten bereits zuvor von seinem Sicherheitsberater berichtet wurde. Der Präsident lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah den Stabschef der US-Navy durchdringend an.
    „Admiral Grant, können Sie mir garantieren, falls sie mit ausreichenden Kräften ausgestattet sind, das deutsche U-Boot zu versenken? Nein, nein, warten Sie! Bitte überlegen Sie Ihre Antwort ganz genau. Ich werde nämlich in dieser Sache keinen, auch nicht den kleinsten Fehlschlag mehr dulden.“
    „Mr. President, mein Ausbruch vorhin ist durch nichts zu entschuldigen. Jawohl Sir, wir können das deutsche U-Boot mit einer entsprechenden Streitmacht bestehend aus Unter- und Überwassereinheiten und entsprechender Luftunterstützung orten und anschließend versenken.“ Der Admiral hatte sich wieder voll unter Kontrolle.
    Der Präsident wandte sich an den NSA-Direktor. „General Nichols, die Kommunikation der Deutschen zu U 37 ist und bleibt unterbunden?“
    Der Angesprochene nickte bestätigend. „Ja, Mr. President, der betreffende Kommunikationssatellit ist nach wie vor voll unter unserer, beziehungsweise der Kontrolle des NRO.“ Das National Reconnaissance Office war für das militärische Satellitenprogramm der USA verantwortlich. Seine Existenz wurde von der US-Regierung bis Anfang der neunziger Jahre geleugnet, das milliardenschwere Budget in anderen Militärausgaben versteckt.
    Der Präsident blickte darauf hin den CIA-Direktor ein paar Augenblicke stumm an und sagte dann: „Gut George, dann wird dieses U-Boot verschwinden und die ganze Operation hat niemals statt gefunden.“ Er drehte sich zum Stabschef der US Navy und sein Gesicht bekam einen harten Ausdruck. Unbewusst nahm Admiral Grant eine militärisch stramme Haltung an, was ihn aber augenblicklich zu ärgern begann.
    „Admiral, Sie können jetzt in Ihren Krieg ziehen. Hiermit sind alle Kräfte, die Sie für diese Mission für notwendig erachten, von mir genehmigt. Ich wünsche jeden Morgen, Mittag und Abend vollständig über den Stand der Operation unterrichtet zu werden. Das war es fürs erste, ich wünschen Ihnen noch einen guten Tag, meine Herren.“
    Der Präsident stand auf und ging ohne ein weiteres Wort aus dem Oval Office. Sein Sicherheitsberater folgte ihm nachdenklich. Er hatte im Verlauf der Besprechung ein ungutes Gefühl bekommen. Was ist mir nur entgangen, fragte er sich, als er beim Verlassen des Raumes noch einmal kurz auf die Anwesenden zurück blickte. Aus einem für ihn nicht logisch nachvollziehbaren Grund, hatte er während der vergangenen Sitzung immer mehr das fatale Gefühl bekommen, dass die Angelegenheit außer Kontrolle geraten könnte. Oder genauer gesagt, dass sie bereits außer Kontrolle geraten war. Und das, obwohl jetzt alle Beteiligten ihre Probleme im Griff zu haben schienen. Aber kannten sie überhaupt alle Probleme?

Indischer Ozean
    Der US-Flottenaufmarsch im nordwestlichen Indischen Ozean hätte die Besatzung von U 37 mit Stolz erfüllen können, wäre das Ganze nur eine Übung gewesen.
    U 37 machte sich gerade wieder eine seiner Spezialitäten zunutze. Es war weit in die seichten Küstengewässer der Kuria Muria Inseln vor der Südostküste Omans eingedrungen und lag dort auf Sehrohrtiefe. Hansen und Schmidt wollten, dass