Unit Kill
einige Fregatten und vor allem U-Boote weiterhin passiv arbeiten, vielleicht sogar gestoppt liegen, um uns eine Falle zu stellen. Der Flugzeugträger ist zusammen mit seinen Begleitschiffen vermutlich hinter dem Verband zurück geblieben und wird sich weit von der vermuteten Gefechtszone fern halten.“
Er machte eine Pause, um das Gesagte wirken zu lassen. „Es wird Zeit, das wir offensiv operieren“, sagte er schlicht. Schmidt hatte damit gerechnet, seit er Hansens Mienenspiel während der Meldung des anrückenden Flottenverbandes mitverfolgt hatte. Er nickte leicht mit dem Kopf. Maier war im ersten Augenblick etwas verwirrt, nickte dann aber ebenfalls zustimmend mit dem Kopf. Er war von der Schlagkräftigkeit ihres Boot überzeugt und für ihn persönlich war die Schonzeit für den Gegner schon längst abgelaufen. Er hätte die Fregatte vorhin am liebsten versenkt. Sein Blick wurde grimmig. Wenn ihr euch unbedingt mit uns anlegen wollt, dachte er, dann könnt ihr es haben.
Hansen fuhr zufrieden fort: „Prinzipiell habe ich folgendes vor: Wir müssen versuchen, irgendwie eine Lücke zu schaffen, durch die wir schlüpfen können, um in den Rücken des Verbandes zu gelangen. Und dann nehmen wir uns den Flugzeugträger vor. Weitere Scharmützel mit Fregatten und ähnlichem Kleinzeug können wir uns nämlich nicht mehr lange leisten. Der Träger bekommt eine letzte Warnung von uns und wenn das Ganze dann nicht sofort aufhört, dann knallt es. Und diesmal richtig.“
Seine beiden Zuhörer waren sprachlos. Übertrieb der Kommandant nicht ein bisschen? Der Flugzeugträger? Damit hatte keiner der Beiden gerechnet. Hansen erläuterte seinen Gedankengang. „Wir dürfen uns nicht mehr auf weitere Auseinandersetzungen mit Zerstörern, Fregatten und Jagd-U-Booten einlassen. Da verlieren wir auf Dauer, das sind einfach zu viele und sie bekommen bestimmt noch Luftunterstützung von P3 Orion und trägergestützten S3 Viking. Wir müssen uns durch den Verband durchmogeln und dem Flugzeugträger einen sauberen Schuss vor den Bug setzen. Wir müssen dem Trägerverband und seinem Kommandanten unmissverständlich klar machen, dass wir jeden von ihnen versenken können, ohne dass sie das Geringste dagegen tun vermögen.“ Hansen hatte seine ganze Überzeugungskraft in seine Stimme gelegt. „Das, was sich hier abspielt, ist vom Standpunkt unseres Einsatzprofils keine verdeckte Operation mehr, sondern hat de facto Kriegscharakter angenommen. Entsprechend müssen wir agieren. Jetzt können wir die Stärken von U 37 voll ausspielen. Jetzt steht uns die komplette Eskalationsleiter zur Verfügung und wir wollen hoffen, dass es dabei nicht bis zur letzten Stufe kommt.“
Etwas sachlicher fuhr er fort. „Die bisherigen Daten zeigen, dass die Überwasserschiffe in einer breiten Front auf uns zulaufen. Da gibt es so einfach kein Durchkommen. Und quer vorbei schaffen wir es mit unserer maximalen getauchten Geschwindigkeit jetzt auch nicht mehr. Dafür ist der Verband leider schon zu nahe, zu schnell und zu breit gefächert. Außerdem befürchte ich, dass gerade an oder hinter den Flanken des Verbandes U-Boote oder gestoppt liegende Zerstörer oder Fregatten auf uns warten. Ich will uns aber eine Lücke in der Mitte des Verbandes öffnen, durch die wir uns durch still und heimlich durch schleichen können.“ Er machte eine Pause und schaute seine beiden Zuhörer an.
„Und wie wollen Sie uns diese Lücke schaffen?“
„Für die Lücke sehe ich zwei Möglichkeiten, IWO. Eine davon ist, im wahrsten Sinne des Wortes, todsicher. Die andere würde keine gegnerischen Verluste nach sich ziehen, hat aber keine hundertprozentige Chance auf Erfolg. Und wir haben nur einen Versuch.“
Maier und Schmidt warteten gespannt.
„Fangen wir mal mit der Möglichkeit zwei an. Wir stoßen einen Täuschkörper aus, auf den sich, sobald er geortet ist, vermutlich mehrere Schiffe konzentrieren werden. Die neuen Täuschkörper können ja so eingestellt werden, dass sie verzögert aktiv werden und auch manövrieren können, wodurch wir etwas Zeit haben, uns davon zu schleichen. Es kann aber auch sein, dass man ihn relativ schnell als solchen identifiziert und sich dann ausrechnen kann, dass wir noch in der Nähe sein müssen. Dann wird es verdammt eng für uns.“ Er machte ein Pause, um das Gesagte besser wirken zu lassen.
„Und nun die andere Möglichkeit. Wir schicken unseren DM2A5-Prototypen auf die Reise. Dieses weitreichende, autonome Waffensystem
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