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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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selbst auch möglichst lautlos. Erstens, um sich unbemerkt in eine optimale Schussposition zu bringen und zweitens, um sich nicht selbst als hell beleuchtete Zielscheibe zu präsentieren.“
    Der Präsident nickte verstehend, aber der Sicherheitsberater hakte noch einmal nach. „Aber aus der Luft, zum Beispiel mit einem Hubschrauber oder einem Flugzeug, könnte aktiv gesucht werden, während die Unter- und Überwassereinheiten weiterhin passiv arbeiten?“
    „Im Prinzip ja, Mr. Nelson, aber U 37 kann solche Flugzeuge oder Hubschrauber abschießen - und zwar auch dann, wenn es getaucht ist.“
    Der Präsident war wie vom Donner gerührt. Ihm wurde langsam bewusst, in was für eine fatale Lage er und sein Land hinein manövriert worden waren. Der Sicherheitsberater war zunächst einmal sprachlos. Vizeadmiral Harris, der das Minenspiel des Präsidenten und seines Sicherheitsberaters mitverfolgt hatte, war jetzt doch etwas beunruhigt, denn er ahnte, was nun kommen würde. Andererseits war er nicht in der direkten Schusslinie. Im Gegenteil, dachte er, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, es wollte sie nur keiner sehen.
    „Was sagen Sie da?“ Der Sicherheitsberater fasste sich erneut als erster.
    „Nun, Sir, auf U 37 ist nach unseren Informationen ein Waffensystem namens Interactive Defence and Attack System for Submarines, kurz IDAS, installiert. IDAS passt in ein Standard-Torpedorohr und enthält ein Magazin mit vier Flugkörpern, die unter Wasser gestartet werden und Land-, Luft- und Seeziele bekämpfen können. Diese Raketen werden in Echtzeit über ein hauchdünnes Glasfaserkabel von einem Operator im getauchten U-Boot gesteuert. Im Kopf des Flugkörpers ist eine Infrarot-Kamera eingebaut, deren Bild der Operator ins U-Boot übertragen bekommt. Er kann somit während der gesamten Flugphase die Zielauswahl ändern und den Aufschlagpunkt fast zentimetergenau ansteuern. IDAS ist hat zwar nicht die Sprengkraft nicht-nuklearer Torpedos oder Cruisse Missiles, ist aber durch seine hohe Präzision und die geringe Vorwarnzeit eine extrem gefährliche Waffe. Vermutlich sind zwei der sechs Torpedorohre von U 37 mit dem IDAS-System ausgerüstet.“
    „Aber woher weiß man denn auf U 37, wo sich gegnerische Luftfahrzeuge befinden, wenn das Boot getaucht ist?“
    „Das Boot ist getaucht, richtig, Sir. Aber die Klasse 212A verfügt über eine Kommunikationsboje, die an der Oberfläche treibt und über ein Kabel mit dem Boot verbunden ist. Diese Boje dient zur Kommunikation über VHF, UHF und STACOM, sowie zum GPS-Empfang. Die neuste Version dieser Boje soll auch über optische und sogar akustische Aufklärungsfähigkeiten verfügen.“
    Admiral Harris mischte sich ein. „Mr. President, vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Commander Paulson einen kurzen technischen Abriss des Bootes geben würde?“ Er blickte die Anwesenden kurz an. „Natürlich nicht zu sehr im Detail“, fügte er schnell hinzu, als er die erschrockenen Gesichter sah.
    Der Präsident konnte trotz allem ein Lächeln nicht unterdrücken und nickte wohlwollend. „Bitte, Commander Paulson.“
    Paulson war jetzt voll in seinem Element und strahlte daher eine hohe Fachkompetenz aus. Er hatte seine anfänglichen Hemmungen angesichts seines hochrangigen Zuhörerkreises fast vollständig abgelegt.
    „Mr. President, meine Herren, lassen sie mich zuerst eine Einschränkung machen. Wir wissen mittlerweile relativ viel über die Klasse 212A, jedoch über die Neuerungen von U 37, meines Wissens ist die Werft-interne Bezeichnung Klasse 212B, nur sehr wenig. Das liegt zum einen an der strengen Geheimhaltung und zum anderen daran, dass teilweise Systeme eingebaut wurden, für die noch gar kein vollständiger und vor allem dokumentierter Funktionsnachweis durch die Deutsche Marine erbracht wurde. Ich werde also vor allem über die Klasse 212A referieren und jeweils konkret darauf hinweisen, wenn ich über Besonderheiten von U 37 rede.“
    Er projezierte ein Bild auf die Leinwand. Es zeigte den Schnitt durch ein U-Boot. Paulson nahm den Laserpointer in die Hand.
    „Fangen wir hinten an. Die Schraube ist von Form und Material her streng geheim und vermutlich sehr, sehr leise. Auch sie ist eine Neuentwicklung. Angetrieben wird sie durch einen so genannten permanent erregten Synchronmotor, kurz Permasyn-Motor. Seine Vorteile sind das hohe Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen, die stufenlose Geschwindigkeitsregelung ohne Notwendigkeit eines Getriebes und damit auch das Fehlen

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