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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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jeglicher Schaltgeräusche. Außerdem erzeugt er fast keine Wärme und durch spezielle Werkstoffe auch nur eine minimale magnetische Signatur. Die offizielle Geschwindigkeit beträgt zwanzig Knoten, wenn das Boot getaucht ist. Die wirkliche Geschwindigkeit kennen wir nicht, aber ich nehme an, sie ist ein wenig höher. Der Dieselgenerator, der zweifach schwimmend gelagert und unter einer zusätzlichen Schutzhaube schallisoliert ist, treibt die Schraube nicht direkt an, sondern arbeitet nur als Stromerzeuger. Er soll unter Fahrtbedingungen angeblich noch nicht mal in der Zentrale des Bootes zu hören sein. Ohne den Dieselgenerator wird der Strom von einem neuen Lithium-Polymer-Akkumulator, der auf U-Booten bisher noch niemals eingesetzt wurde, geliefert. Dieser hat eine Kapazität von vier bis acht Tagen bei mittlerer und langsamer Fahrt. Der außenluftunabhängige Antrieb über längere Zeiträume erfolgt über Brennstoffzellen, diese puffern und laden aber nur den Akkumulator und erlauben damit mehrere Wochen Tauchfahrt, ohne dass das Boot auch nur in die Nähe der Oberfläche kommen muss. Sind Sie mit der Funktionsweise von Brennstoffzellen vertraut?“
    Er blickte in die Runde und fuhr fort. „Nein? Dann lassen Sie mich kurz das Prinzip beschreiben. Sie erinnern sich vielleicht noch an ihre Schulzeit, an den Chemieunterricht? Dort gibt es das klassische Experiment, wie man Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff- und Wasserstoffgas aufspalten kann, indem man zwischen zwei Elektroden elektrischen Strom durch das Wasser schickt. An der einen Elektrode entsteht Wasserstoff und an der anderen Sauerstoff. Der Gag des Experiments war dann meistens das Zusammenführen der beiden Gase zu Knallgas und die anschließende Explosion desselben. Eine Brennstoffzelle kehrt diesen Aufspaltungsprozess einfach um. Aus Wasserstoff, dem eigentlichen Energieträger und Sauerstoff als Oxidationsmittel wird in einer so genannten kalten Verbrennung Wasser erzeugt und dabei entsteht elektrischer Strom. Lautlos, ohne hohe Temperaturen, ohne Abgase. Die Endprodukte einer Brennstoffzelle sind chemisch reines Wasser und Sauerstoff, etwas, das man natürlich im Boot sehr gut weiterverwenden kann. Brennstoffzellen erzeugen weder eine Wärmesignatur noch irgend ein Geräusch. Und sie haben mittlerweile eine extrem hohe Leistungsabgabe. In der Klasse 212A sind neun Zellen eingebaut, die zusammen über dreihundert Kilowatt leisten. In U 37 sind vermutlich neuere Zellen mit gesteigertem Wirkungsgrad eingebaut worden, allerdings kennen wir die Werte nicht. Ich schätze mal, es dürfte deutlich über ein Megawatt sein. Außerdem ist das Boot länger und führt dadurch mehr Sauerstoff, Wasserstoff und Diesel mit sich, was die Einsatzreichweite gegenüber der Klasse 212A deutlich erhöhen dürfte.“
    Paulson ließ den Laserpunkt über die Leinwand gleiten. „Das ist der Antriebsmotor, darüber sehen sie die Winde für das Schleppsonar. Hinter dem Motor ist der Dieselgenerator, darüber liegen die Tanks mit dem flüssigen Sauerstoff. Unter dem Dieselgenerator sind die Wasserstoffspeicher, man verwendet Metallhydrid, in dem der Wasserstoff chemisch gebunden wird, angebracht. Die Brennstoffzellen bilden den Abschluss des Maschinen- und Antriebsbereiches. Hier wird der innere Druckkörper, der übrigens aus einem speziellen, nicht-magnetischen U-Boot-Stahl gefertigt ist, größer und wir haben zwei Decks. Hier oben sehen Sie die Operationszentrale des Bootes, darunter sind die Bordsysteme und Computeranlagen. Vorne sind auf zwei Decks Schlaf- und Aufenthaltsräume für die Besatzung. Siebenundzwanzig Mann bei der Klasse 212A, auf U 37 sind vermutlich nur fünfundzwanzig Mann notwendig. Die Sensoren und die Elektronik sind das Neueste vom Neuen. Im Sonar sollen angeblich sogar massiv parallele digitale Signalprozessoren eingesetzt werden, was dem Boot einen Technologievorsprung von etwa fünf bis zehn Jahren geben dürfte.“
    „Auch gegenüber der Virginia-Klasse, unseren neuesten Atom-U-Booten?“ fragte der Nationale Sicherheitsberater ungläubig. Paulson nickte.
    „Ja, Sir, auch gegenüber unseren neuesten Booten. Sehen Sie, es wird nicht jedes Jahr etwas Neues eingebaut, nur weil sich die entsprechende Technologie laufend weiter entwickelt. Das sind vielmehr langjährige Programme, mit Vorgaben, Entwicklungs-, Test- und See-Erprobungsphasen und so weiter. Bei U 37 hat man auf letzteres in einigen Fällen schlicht verzichtet. Ein gewisses Risiko,

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