Unit Kill
ja, aber durchaus kalkulierbar, insbesondere dann, wenn nur wenige Funktionen betroffen sind.“
Paulson war jetzt richtig in Fahrt gekommen und fuhr mit seiner Lobeshymne auf U 37 fort, während die Mienen des Präsidenten und seines Sicherheitsberaters immer finsterer wurden. Nach etwa fünfzehn Minuten war Paulson am Ende seines Vortrags angelangt. „Kurzum, die Klasse 212A und damit auch U 37 hat einen Stand erreicht, von dem wir weit und alle anderen Marinen der Welt noch viel weiter entfernt sind. Das sind die einzigen U-Boote der Welt, die die Bezeichnung Stealth mit Fug und Recht verdienen. Die Klasse 212A und damit erst recht U 37 sind das sprichwörtliche Loch im Wasser“, schloss er und wartete auf weitere Fragen seiner Zuhörer.
„Ich wusste gar nicht, dass die Deutschen in dem Bereich so weit sind“, ließ sich der Sicherheitsberater etwas unsicher vernehmen.
„Das waren sie eigentlich schon immer, Sir. Deutschland ist der unumstrittene Weltmarktführer in der Herstellung von nichtnuklearen U-Booten, sie haben schon weit über hundert Einheiten in fast vierzig verschiedene Länder verkauft. Wir, genauer gesagt US-amerikanische Unternehmen, wollten eine Firma der Unternehmensgruppe, die die Klasse 212A entwickelt hat, sogar schon mal über Umwege übernehmen, aber das wurde leider vereitelt. Schade.“
Es gab vorerst keine Fragen mehr. Im Lageraum des Oval Office hörte man nur noch die Atemzüge der Anwesenden. Der Präsident war sich auf einmal hundertprozentig sicher, dass U 37 die USS Boise versenkt und auch die P3 Orion abgeschossen hatte. Im wurde langsam das ganze Ausmaß des Debakels, in dem sich die USA befanden, bewusst.
„Commander, kennen Sie die Zusammensetzung des Navy-Kampfverbandes, der U 37 zur Strecke bringen soll?“ Der Präsident sah Paulson direkt in die Augen. Dieser nickte etwas unsicher. „Ja, Mr. President.“
„Wird er Erfolg haben?“
Der Spezialist schwieg und sah betreten zu Boden.
„Wird er Erfolg haben?“ Die Tonlage des Präsidenten verriet deutlich, dass er es nicht gewohnt war, eine Frage zweimal stellen zu müssen.
„Ich gebe U 37 eine neunzigprozentige Chance zu entkommen.“ Der Spezialist stockte und sah zu Boden.
„Sie wollten noch etwas hinzufügen?“, hakte der Präsident nach.
„Ich rechne auch mit ernsten Verlusten in unserem Kampfverband, wenn es einzelnen Einheiten tatsächlich gelingen sollte, U 37 gefährlich nahe zu kommen.“ Der Präsident blickte Paulson zweifelnd an.
Der projizierte jetzt ein anderes Bild auf die Leinwand. Darauf war ein amerikanischer Flugzeugträger zu sehen - mitten in einem Fadenkreuz.
„Mr. President, nur zwei Beispiele: Das ist die USS Enterprise. Im Ernstfall, also einem Krieg mit Deutschland, wäre dies vermutlich das letzte Bild von diesem Flugzeugträger gewesen. Das Photo wurde durch das Sehrohr eines Bootes der 206A-Klasse aufgenommen, nachdem das U-Boot während einer NATO-Übung völlig unbemerkt die Verteidigungslinien des Trägerverbandes durchbrochen und aus einer Entfernung von weniger als einer Seemeile einen simulierten Viererfächer aus Schwergewichts-Torpedos auf die USS Enterprise abgefeuert hatte. Und das, obwohl der Angriff angekündigt war und massive U-Jagd-Einheiten aus Hubschraubern, P3 Orion, Zerstörern und U-Booten der Los-Angeles-Klasse an der Suche beteiligt waren. Das war aber zugegebenermaßen nur eine Übung, Sir. Aber die Klasse 206, beziehungsweise deren entschärfte Exportversion, die Klasse 209, hat ihre Gefährlichkeit bereits in einem realen Krieg demonstrieren können.“
Der Präsident und sein Sicherheitsberater sahen Paulson erstaunt an. „In einem echten Krieg?“, zweifelte Nelson, dem gerade kein Krieg einfiel, an dem die USA nicht beteiligt waren.
„Ja, Sir. Im Falkland-Krieg. Die Argentinier sind einer der Abnehmer deutscher U-Boot-Technologie und haben damals ein Boot der Klasse 209, die ARA San Luis, gegen den Kampfverband um den britischen Träger HMS Invincible eingesetzt. Der Kampfverband hat weit über hundert Torpedos von Schiffen, Hubschraubern und Flugzeugen auf das U-Boot, oder genauer gesagt auf echte oder vermutete Kontakte abgeworfen. Ohne Erfolg. Die ARA San Luis selbst kam insgesamt viermal zum Schuss auf Schiffe des Verbandes, inklusive dem Träger, hatte aber keinen Erfolg, da die neue, unzureichend ausgebildete Besatzung den Torpedorohrsatz fehlerhaft mit der Feuerleitanlage verbunden hatte. Ansonsten hätte sich der britische
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