Universalheilmittel
ätherischem Öl ist viel geringer als der des offizinellen Salbeis. Den findet man wild im Mittelmeergebiet, vor allem in Dalmatien. Bei uns wächst er nur kultiviert. Volksnamen lauten Edelsalbei, Salbine, Salbino, Salver, Donnerbesen, Götterspeise (!) und Müsliblätter. Neben dem heilkräftigen ätherischen Öl enthält er viel Vitamin B3, Vitamin E, Kalium, Calcium und Eisen.
Das englische Wort sage bedeutet sowohl »Salbei« als auch »weise«. Im Mittelalter hieß es, die Pflanze gedeihe nur dort richtig gut, wo ein Weiser lebe und/oder wo die Frau im Hause das Sagen habe.
Im Lexikon der Frauenkräuter schreibt Margret Madejsky, Salbei wirke östrogenartig. Daher werde er in der Frauenheilkunde sehr geschätzt. Salbeitee helfe beim Abstillen, er wirke gegen Schweißbildung und auch gegen andere Wechseljahresbeschwerden. Zubereitungen aus der Pflanze könnten unter Aufsicht eines Spezialisten, männlich oder weiblich, gegen Scheidenpilz und Genitalherpes eingesetzt werden.
Bruno Vonarburg schreibt in Energetisierte Heilpflanzen: »Neueste Forschungen bestätigen die Wirksamkeit des Salbeis als vortrefflicher Radikalfänger. Freie Radikale werden durch die Wirkstoffe von Salvia officinalis neutralisiert, vor allem durch die Polyphenole (natürlichen Antioxidanzien).«
Und noch etwas zum Bereich Salbei gegen Demenz. In seinem Buch Heilende Nahrungsmittel berichtet James A. Duke über eine medizinische Studie, bei der Alzheimer-Patienten vier Monate lang regelmäßig entweder eine Salbeitinktur oder ein Scheinmedikament erhielten. Die Patienten, die vom Salbei profitieren konnten, zeigten eine bessere Gedächtnisleistung. Er empfiehlt das Trinken von Salbeitee, um Gedächtnisverlust vorzubeugen.
Anwendungen
Die kräftigende, belebende, heilende Wirkung von Salbei kann man sich ganz einfach dadurch zunutze machen, dass man die Blätter kaut (bei Beschwerden an den Zähnen, im Mund, im Hals) beziehungsweise dass man sie verzehrt. Als Beigabe zu Salat(soßen), zu Kräuterbutter und zu den unterschiedlichsten pikanten Gerichten, in Pflanzenöl oder Butter gebraten und über Pellkartoffeln oder Nudeln gegeben – wer auch nur ein bisschen kochen kann und wem der Geschmack mundet, der hat mit den grünen Blättern und den wunderschönen Blüten etwas Besonderes und Vielseitiges zur Verfügung.
Allerdings mögen nicht alle das Aroma. Für diese Personengruppe entfällt also die kulinarische Nutzung. Und sie wird sich zu therapeutischen Zwecken an Tinkturen, Säfte, Spülungen, Lutschtabletten … halten und/oder sich mit dem alten Spruch trösten müssen: »Was bitter dem Mund, ist dem Herzen gesund.«
Salbeitee
Ganz einfach ist die Zubereitung eines Tees aus Salbeiblättern, der für viele Zwecke eingesetzt werden kann: innerlich und äußerlich. Er eignet sich besonders zum Gurgeln, Spülen und für Wundumschläge. Verdünnt kann man ihn gegen alle Beschwerden trinken, die bereits unter »Heilwirkungen« genannt wurden. Außerdem ist er ein guter »Reisetee«, um Übelkeit vorzubeugen. Und er eignet sich zur Stärkung schwacher Kinder. In dem Fall sollte er wegen seines herben Geschmacks mit Honig gesüßt und eventuell noch mit einem anderen süßen oder säuerlichen Tee oder Saft vermischt angeboten werden, zum Beispiel mit erwärmtem Apfelsaft.
2 bis 3 Teelöffel voll zerkleinerter frischer oder getrockneter Salbeiblätter mit ¼ Liter kochendem Wasser überbrühen. Etwa 10 Minuten ziehen lassen und durchseihen.
Wie gesagt, die Dosierung ist relativ hoch, daher zum Trinken verdünnen.
Einige Kräuterkundige empfehlen, die Salbeiblätter nicht zu überbrühen, sondern sie einige Minuten lang in Wasser zu kochen und dann abzuseihen. In diesem Fall sollten Sie etwas mehr als ¼ Liter Wasser nehmen, weil ja etwas davon verdunstet. Und den Topf mit einem Deckel versehen.
Etwa die doppelte Menge in warmes Wasser gemischt ergibt ein Fußbad gegen Pilz oder Schweißfüße. In einen Eimer oder eine kleine Wanne geben, die Füße 10 Minuten lang darin baden. Gut abtrocknen, auch zwischen den Zehen, wozu man einen Föhn benutzen kann. Praktizieren Sie dies täglich, bis sich die Beschwerden bessern.
Einen noch höher dosierten Salbeiaufguss kann man für ein Wannenbad oder zum Waschen nehmen, wenn man zum Schwitzen neigt. Man kann mit einem solchen Wannenbad außerdem Erkältungskrankheiten und Beschwerden im Verdauungstrakt lindern.
Salbeiessig zum Einreiben
1 Handvoll frische Salbeiblätter, wenn vorhanden,
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