Universalheilmittel

Verzehr ins Gewicht fallen.
    In der heutigen industriellen Produktion von Salz stehen entsprechend dem Verwendungszweck verschiedene Arten zur Verfügung: Auftausalz für den Winterdienst, reinstes Natriumchlorid für Infusionen, Dialysen und andere pharmazeutische, hygienische und auch für kosmetische Präparate. In der Industrie als einer der wichtigsten Rohstoffe und zudem als Basis für Produktionsprozesse zum Beispiel von Kunststoffen, Glas und Aluminium.
    Auf der Welt werden daher heute mehr als 200 Millionen Tonnen Salz jährlich benötigt und verwendet. Nur ein geringer Prozentsatz davon ist für den Verzehr bestimmt.
    Für viele Hersteller bedeutet es rationelleres und kostengünstigeres Arbeiten, wenn sie das von der Industrie geforderte reine NaCl von allen »Störfaktoren« befreien und es einfach auch als »Tafelsalz« auf den Markt bringen, statt es auf schonende Weise abzubauen. Oder Meerwasser an Stellen, wo es noch relativ sauber ist, in sogenannten Salzgärten verdunsten zu lassen – genau wie man es früher machte und wie es hier und da bis heute gemacht wird, Stichwort »Fleur de Sel«.
    Industriesalz, also solches, das als sogenanntes Tafelsalz im Supermarkt erhältlich ist, enthält praktisch nichts als Natriumchlorid. Es schmeckt unangenehm scharf und bringt der Gesundheit wenig, trotzdem sind wir daran gewöhnt. Weil es in der Nahrungsmittelindustrie zum Beispiel in Wurstwaren, Käse, Gebäck, Fertiggerichten in großen Mengen verwendet wird und viele Menschen damit überfüttert sind, schadet es sogar. Häufig sind auch in diesem Salz nicht deklarierungspflichtige Stoffe enthalten, die dem Körper alles andere als guttun, zum Beispiel Aluminiumhydroxid als »Rieselhilfe«.
    Aber die Zeiten ändern sich. Das Bewusstsein dafür, wie fantastisch vollwertiges Salz schmeckt und wie sehr es der Gesundheit nützt, ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Mittlerweile sind Gourmetsalze in vielen Geschäften und Supermärkten erhältlich.
    Die Anzahl der Inhaltsstoffe von natürlichem, unraffiniertem Stein-, Siede- (das heißt aus Sole hergestelltem) und Meersalz wird in der Literatur unterschiedlich beziffert. Die höchste genannte Zahl ist 92. Wobei wie bei allen Naturprodukten die Inhaltsstoffe nicht überall die gleichen beziehungsweise in gleichen Mengen vorhanden sind. Sogar im selben Berg, im selben Kubikmeter Salzablagerungen dieses Berges können beträchtliche Unterschiede bestehen.
    Enthalten sind unter anderem Kalium, Calcium, Natrium, Magnesium, Eisen, Strontium, Mangan, Kupfer, Kobalt, Nickel, Chrom, Titan, Wismut und Zinn. Außerdem Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Phosphor, Fluorid, sogar Spuren von Silber, Gold und Platin. Und auch Lithium, das in hohen Dosen als Medikament zur Behandlung von Menschen mit bipolarer affektiver Störung (manisch-depressiver Erkrankung) eingesetzt wird. Vor allem in Meersalz, aber auch hier in unterschiedlichem Ausmaß, ist Jod enthalten.
    Diese Inhaltsstoffe sind nur in winzigen Spuren vorhanden, aber genau in diesen mikrofeinen Dosierungen kann sie der Körper auch verwerten. So ist es wichtig, regelmäßig ausreichend, aber nicht zu viel vollwertiges Salz zu sich zu nehmen. Wobei sich der Salzhunger, an dem viele Menschen leiden, von selbst reguliert, wenn so weit wie möglich auf den Verzehr von »Industriesalz« verzichtet und stattdessen hochwertiges Salz eingesetzt wird. Auf diese Weise kann der Körper von gespeichertem Wasser loslassen. So kann eine Umstellung sogar eine Gewichtsabnahme unterstützen.
    Manchmal ist naturbelassenes Salz grünlich (von Algen), oder es ist apricotfarben (von enthaltenem Eisen) oder grau, es kann aber auch weiß sein. Meersalz, das beim Trocknen noch dazu von der Sonne gebleicht wurde, kann sogar strahlend weiß sein und genauso aussehen wie künstlich gebleichtes »Tafelsalz«. An der Farbe allein wird man die Qualität also nicht ablesen können. Im Zweifelsfall sollte man sich im Fachgeschäft beraten lassen.
    Anwendungen
    Vollwertiges, unraffiniertes Salz bekommen Sie im Reformhaus und Naturkostladen, mittlerweile aber auch in vielen herkömmlichen Geschäften. Es gibt Weinhandlungen mit einer kleinen Feinkostabteilung, wo bestes Meersalz oder Fleur de Sel (das bedeutet »Blume des Salzes«) angeboten wird. In Gewürzgeschäften, zum Beispiel denen des bekannten Kochs Alfons Schuhbeck, bestehen regelrechte Spezialabteilungen für Gourmetsalze aus aller Welt. Es ist heute nicht mehr