Universalheilmittel
werden Staub, Säuren und Schleim abgebaut, die sich festgesetzt haben. Die Schleimhäute, die häufig ausgetrocknet sind, werden befeuchtet und schwellen ab. Dieser abschwellende Effekt wird besonders dann erreicht, wenn man nicht mit körperwarmem, sondern mit kühlem oder sogar mit kaltem Salzwasser spült, was allerdings ein wenig Training erfordert. Zu Beginn haben Menschen mit wirklich schweren chronischen Entzündungen manchmal Kopfschmerzen und müssen daher ganz vorsichtig mit körperwarmem Wasser und einer kurzen Spülung beginnen. Sie sollten die Länge der Spülungen allmählich steigern und im Laufe der Zeit das Wasser immer ein bisschen kühler werden lassen.
Es lohnt sich aber unbedingt, durch mögliche Anfangsschwierigkeiten hindurchzugehen, denn der gesundheitliche Nutzen ist gigantisch, dabei kostet das Ganze weder viel Zeit noch Geld.
In Indien ist diese ayurvedische Praxis schon seit Jahrtausenden verbreitet und wird sehr geschätzt. »Jala Neti« – so lautet die ursprüngliche Sanskritbezeichnung für die Reinigung der Atemwege im Bereich der Nase.
Körperwarmes, leicht gesalzenes Wasser ist dem inneren Milieu der Nase komplett angepasst. Die Tränenkanäle münden im Nasenraum. Ständig fließt ein feiner Strom salziger Tränenflüssigkeit dorthin wie eine natürliche Spülung. Auch wenn Ihnen die Idee, hier von außen mit Salzwasser »durchzuputzen«, vielleicht zunächst befremdlich erscheinen mag: Diese Praxis befindet sich ganz im Einklang mit den Vorgängen im Körper.
Besorgen Sie sich ein Nasenspülkännchen aus Keramik oder Glas, nicht aus Kunststoff. Solche Kännchen sehen aus wie Schnabeltassen, man nennt sie auch »Neti-Kännchen«. Sie sind in der Apotheke, beim Heilpraktiker, im Yogakurs, über das Internet erhältlich.
Achten Sie darauf, dass die kleine Kanne vor dem Benutzen immer ganz sauber ist. Wenn ein Kalkbelag aufgetreten ist, können Sie ihn mit Essig entfernen, eventuell dabei ein Wattestäbchen verwenden.
Geben Sie etwas feinkörniges natürliches Salz in das Gefäß und lösen Sie es mit etwas warmem Wasser vollständig auf. Oder geben Sie etwa 1 Teelöffel vorbereitete Sole hinein. Sie werden innerhalb kürzester Zeit herausgefunden haben, wie viel Salz oder Sole Sie brauchen, damit Sie die Nasenspülung als angenehm und dabei effektiv empfinden.
Füllen Sie also die Salzlösung mit körperwarmem oder etwas kühlerem Wasser auf. Führen Sie nun den Schnabel des Kännchens leicht in ein Nasenloch ein. Neigen Sie den Kopf nach vorn und dann zur Seite. Öffnen Sie den Mund und heben Sie das Kännchen, bis das Wasser von selbst durch das andere Nasenloch wieder herausläuft. Sie werden spüren, dass Sie dabei tief drinnen in der Nase eine Art Schalter umlegen müssen. Den gleichen »Schalter«, den Sie benutzen, wenn Sie unter Wasser schwimmen.
Während das Salzwasser durchläuft, kann es zu einem Niesreflex kommen. Ziehen Sie dann den Schnabel aus dem Nasenloch, niesen Sie, schnäuzen Sie sich und spülen Sie danach weiter.
Wiederholen Sie die ganze Prozedur mit dem anderen Nasenloch. Die Menge Salzwasser, die in ein Kännchen passt, ist gut für die Spülung einer Nasenseite. Aber Sie dürfen auch gern mit einer geringeren Dosis beginnen.
Wer mit Klimaveränderungen Probleme hat, sollte sein Kännchen unbedingt auf Reisen dabeihaben. Es lässt sich in der kleinen Pappschachtel, in der es verkauft wird, sehr gut transportieren. Man kann es aber auch in einen Waschhandschuh stecken, um es zu schützen.
Nasenspülungen werden übrigens von professionellen Sprechern und von Opernsängern zur Pflege und Gesunderhaltung des gesamten für sie so unabdingbaren körperlichen Bereichs empfohlen.
Salz für die Zahnpflege
Sofern sie am Meer lebten, hatten unsere frühen Vorfahren folgenden Trick, um ihre Zähne sauber zu halten. Sie zerbissen eine faserige Wurzel und benutzten sie in ähnlicher Weise wie wir heute unsere Zahnbürsten. Statt Zahnpasta verwendeten sie Meerwasser.
Hildegard von Bingen empfahl Salz zur Zahnpflege und gegen Zahnfleischbluten. Recht hatte sie, denn wie erwähnt wirkt Salz antibakteriell und beugt daher Mundgeruch und Entzündungen vor.
Wenn einmal keine Zahnpflegeutensilien zur Verfügung stehen, können wir bis heute auf dieses Wissen zurückgreifen. Ein befeuchteter und mit etwas feinem Salz bestreuter Finger tut in diesem Fall beste Dienste. Ein Tröpfchen Tea-Tree-Öl darf gern noch hinzugefügt werden. Allerdings sollten Sie nur
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