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Universalheilmittel

Universalheilmittel

Titel: Universalheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Dalichow
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Und in der Tat, später stellt sich heraus, dass weder in der botanischen Fachliteratur noch in den Tiefen des weltweiten Netzes Informationen hierüber vorliegen: über die absolut einzigartige Eigenschaft der Rosa rubiginosa, an der Unterseite ihrer Laubblätter ätherisches Rosenöl zu produzieren.
    Ach ja, dann das mit dem Ferrum phosphoricum comp.: Erwachsene und Jugendliche sollen laut Michael Straub davon bei ersten Erkältungsanzeichen alle 1 bis 2 Stunden 15 Streukügelchen nehmen, Kinder und Babys entsprechend weniger.
    Eisenphosphat aktiviert die Selbstheilungskräfte und normalisiert den Wärmeorganismus. Eisenhut, die extrem giftige Pflanze mit der schönen, knallblauen Blüte, die ebenfalls in potenzierter Form in dem von Weleda hergestellten Medikament enthalten ist, lindert Kopf- und Gliederschmerzen und senkt Fieber. Eukalyptus wirkt sich entspannend auf die Atemwege aus. Zaunrübe und Wasserdost schließlich regulieren die vermehrte Schleimbildung. All dies ist ebenfalls in dem Medikament enthalten.
    Ferrum phosphoricum comp. gehört zu den über neunzig Arzneimitteln, die Weleda zur Selbstmedikation anbietet, zum Beispiel gegen Erkältungen, Arthrosen, Verletzungen und Verbrennungen. Außerdem stellt die Firma 1400 Fertigarzneimittel für die anthroposophische Therapierichtung her. Das wissen hauptsächlich Ärzte, Heilpraktiker und andere Fachleute. Die breite Öffentlichkeit kennt Weleda vor allem wegen ihrer über hundert Naturkosmetikprodukte, die sich allergrößter Beliebtheit erfreuen. »Weleda«, so lautete übrigens der Name einer heilkundigen germanischen Priesterin.
    Im Jahr 1921 begann die Firma ihre Arbeit, schon damals mit eigenem Heilpflanzengarten. Der österreichische Philosoph und Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner und die niederländische Ärztin Ita Wegman gründeten in Arlesheim im Schweizer Kanton Basel-Landschaft einen pharmazeutischen Laborbetrieb. Zur gleichen Zeit begann man in Schwäbisch Gmünd mit der fabrikmäßigen Herstellung anthroposophischer Heilmittel. Heute ist Weleda weltweit führender Hersteller von ganzheitlichen Naturkosmetikprodukten und eben Arzneimitteln für die anthroposophische Therapierichtung. Es werden höchste Qualitätsanforderungen für die gesamte Herstellungskette gestellt, angefangen bei den Rohstoffen. Dabei ist der Heilpflanzengarten das Herz der Firma, wobei aber als Ausgangsbasis für die Arzneimittel auch mineralische, metallische und tierische Stoffe verwendet werden.
    In dem Garten wachsen, blühen und gedeihen mehr als 260 verschiedene Arten. Bewirtschaftet wird er nach den Richtlinien des biologisch-dynamischen Anbaus. Dazu Michael Straub: »Ein wichtiger Aspekt ist die Behandlung des Bodens, er wird verlebendigt. Das bedeutet, dass die Bodenlebewesen über Gründüngung ernährt werden, vor allen Dingen mit Pflanzen aus der Familie der Schmetterlingsblütler.« Einige Arten davon wachsen bis zu 6 Meter tief in den Boden hinein, was die Besucher des Weleda-Gartens mit Hilfe von gläsernen Schaukästen, die lebendige Pflanzen und Erde enthalten, direkt nachvollziehen können.
    Aus Zwischen- und Endprodukten des Bodenstoffwechsels, der durch die Schmetterlingsblütler angeregt wurde, ernähren sich anschließend ausgesäte Heilpflanzen selbständig. Die Pflanzenfamilie besitzt zusätzlich die Fähigkeit, den wichtigen Pflanzennährstoff Stickstoff aus dem Luftraum in den Boden hineinzuholen. In solch natürlicher Form führt er zu einem harmonischen, artgerechten Wachstum. Straub sagt: »So haben wir im biologisch-dynamischen Anbau ein System, das sich selbst erhält, immer wieder Pflanzen hervorbringt und sogar noch etwas abgibt: Pflanzen für Arzneimittel und Kosmetikprodukte.«
    Auf synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel verzichtet er konsequent. Um das sensible Gleichgewicht zwischen Nützlingen wie Bienen, Florfliegen, Vögeln einerseits und Schädlingen andererseits aufrechtzuerhalten, gibt es ein reichhaltiges Biotop mit Hecken und Teichen. Dadurch reguliert sich übermäßiger Schädlingsbefall von selbst. Überall im Garten tun sich Laufenten an Schnecken gütlich, eine weitere natürliche Maßnahme, um unerwünschte Gäste im Zaum zu halten. Trotzdem, gibt Michael Straub mit einem Lachen zu, bedeute es für ihn ein Wunder, dass alles so funktioniert und dass die Schädlinge nicht überhandnehmen.
    Straub und seine Mitarbeiter begleiten jede Pflanze von der Aussaat bis zur Ernte. Sie kaufen Jungpflanzen nicht

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