Universalheilmittel
»Arnika – Erste Hilfe bei Geburtsblutungen«. Damit ist schon Wichtiges gesagt. Hebammen geben der frischgebackenen Mutter entsprechende Globuli direkt nach der Geburt, manchmal sogar dem Neugeborenen.
Bei Entzündungen am Scheideneingang und im Dammbereich empfiehlt Margret Madejsky Behandlungen mit Arnikagel, -salbe oder Umschlägen. Nach sexuellem Missbrauch könne die Gabe von Globuli sogar das seelische Trauma abmildern.
Sie schreibt: »Die beiden Nebenblüten [am Stiel unterhalb der Blüte], die ein wenig an erhobene Arme erinnern, verleihen der blühenden Arnika ein gestaltenhaftes Aussehen, was in der Signaturenlehre stets als Zeichen dafür gesehen wurde, dass es sich um eine Arznei für den ganzen Menschen, also einen Vielheiler, eine Panazee handelt.«
Anwendungen
Es gibt neben den getrockneten Blüten sowie den Globuli, die man in der Apotheke kaufen kann, eine große Zahl von Arnikaprodukten, zum Beispiel »Einreibung«, Öl, Balsam, Spray, Schmerzfluid, Haar- und Körpershampoo, Creme, Gelee, Salbe, Tinktur (zum Beispiel Weleda Arnika-Essenz). Die homöopathische Salbe empfiehlt sich zur Venenpflege, zur Behandlung von Blutergüssen, Zerrungen, Prellungen, Sportverletzungen und so weiter.
Alle Produkte werden nach Anweisung des Arztes, Heilpraktikers, Apothekers beziehungsweise nach Gebrauchsanweisung dosiert und gebraucht.
Arnikatee
Dieser Tee soll nicht getrunken, sondern nur zum Spülen und Gurgeln verwendet, dabei nicht geschluckt werden. Auch kann man damit Umschläge und Kompressen tränken. Oder man kann eine größere als die hier angegebene Menge in eine mit heißem Wasser gefüllte Badewanne geben und darin ein schmerzlinderndes, die Heilung förderndes Vollbad nehmen (aber nicht, wenn offene Wunden vorhanden sind!).
1 bis 2 Teelöffel getrocknete Arnikablüten
¼ Liter kochendes Wasser
Die Blüten mit dem kochenden Wasser übergießen, zugedeckt 10 Minuten lang ziehen lassen, dann abseihen. Für Umschläge kann der Tee nochmals 1:1 verdünnt werden. Man kann mit dem (verdünnten) Tee auch eine Lehmkompresse anrühren. Das entsprechende Rezept finden Sie unter »Anwendungen« im Kapitel über Heilerde.
Arnika-Pulswickel
»Pulswickel«, das liest sich zuerst vielleicht ein bisschen altmodisch. Dabei ist diese Heilanwendung aber durchaus zeitgemäß, einfach durchzuführen und ausgesprochen effektiv. Die Wickel können an den Hand- und/oder Fußgelenken angebracht werden und unterstützen die Wärmeregulation im Körper, zum Beispiel bei einer beginnenden Erkältung oder bei chronisch kalten Füßen und/oder Händen. Zudem lindern sie rheumatische Gelenk- und Muskelbeschwerden. Speziell Handpulswickel stärken den Kreislauf.
Für kleine Kinder sollen die Wickel mit einigen Spritzern Zitronensaft zubereitet werden. Erst ab einem Alter von zwei Jahren dürfen Kinder Pulswickel mit Arnikatinktur bekommen (Beschreibung aus Wickel und Kompressen ):
Arnikatinktur
Esslöffel
Schüssel
Warmes oder temperiertes Wasser
Pro Pulsstelle 2 Innentücher, zum Beispiel Waschlappen und 2 Außentücher, zum Beispiel kleine Gästehandtücher
Klebestreifen
Nach Anleitung eine Lösung zubereiten. (Bei der Weleda-Essenz soll man 1 Esslöffel auf ¼ Liter Wasser geben.) Das Wasser so temperieren, dass es sich angenehm anfühlt. Die Baumwollwaschlappen mehrmals der Länge nach falten. Mit der Lösung übergießen und auswringen. Gut um das entsprechende Gelenk wickeln und sofort mit einem anderen Tuch bedecken, mit Klebestreifen fixieren.
Die Wickel so lange belassen wie gewünscht. Ein- bis höchstens dreimal hintereinander durchführen.
2 Chamissonis ist der latinisierte Genitiv von »Chamisso«. Adelbert von Chamisso (1781–1838) war ein Naturforscher und Dichter.
Hanf
Lateinischer Name: Cannabis sativa. Cannabis ist das lateinische Wort für »Hanf« (griechisch kánnabis ), es stammt vielleicht aus einer skythischen, thrakischen, sumerischen oder armenischen Quelle. Sativus heißt im Lateinischen »gesät« oder »angepflanzt«, was bedeutet, dass es sich um eine alte Kulturpflanze handelt. Sie stammt entweder aus Mitteleuropa oder aus Zentralasien und hat sich als Begleiterin des Menschen schon in der Neusteinzeit stark verbreitet. Heute ist Hanf als Wildpflanze nicht mehr bekannt, hier und da kann man ihn aber in verwilderter Form antreffen.
Was ist es? Cannabis, so lautet der lateinische Gattungsname für die Hanfpflanze, die zur Ordnung der brennnesselartigen Gewächse gehört.
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